Herzinfarkt

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  • Wie werden die Koronararterien noch genannt und wieso?
    Herzkranzgefäße, da sie das Herz an einigen Stellen kranzähnlich (lat. corona=Kranz) umfasst
  • Was sind die Koronaraterien?
    Die Blutgefäße die das Herz mit Blut versorgt
  • Warum muss das Herz durch eigene Blutgefäße versorgt werden?
    Es schlägt sehr oft (2,5 Bio mal in 70 Lebensjahren). Dafür braucht es ständig O2 und Nährstoffe (Fett, Kohlenhydrate, Milchsäure). Es braucht für die pausenlose Pumptätigkeit also ständig Kalorien .
  • Wie verlaufen die beiden Koronaraterien?
    Sie entspringen aus der Aorta , kurz oberhalb der Aortenklappe. Sie verzweigen sich schließlich im Myokard in Arteriolen und Kapillaren.
  • Was erhält das Myokard dank den Koronaraterien?
    Das O2-reichste Blut des Körpers, da es direkt aus den Lungen kommt.
  • Wie wird die rechte Koronaraterie noch genannt?
    A.coronaria dextra (RCA)
  • Was macht die rechte Koronaraterie?
    Sie versorgt bei den Meisten den rechten Vorhof, rechte Kammerwand, Herzhinterwand und einen kleinen Teil der Kammerscheidewand mit Blut.
  • Wie wird die linke Koronararterie noch genannt?
    A.coronaria sinistra (LCA)
  • Was ist das besondere an der LCA?
    Sie teilt sich nochmal in 2 starke Äste. In den Ramus circumfelxus (RCX) und den interventricularis anterior (RIVA=LAD)
  • Wann erfolgt der Blutfluss in den Koronararterien und warum?
    Vor allem in der Diastole, da sie während der Systole durch das Myokard komprimiert werden.
  • Wie verlaufen die Koronarvenen?
    Sie münden als Sinus coronarius in den rechten Vorhof.
  • Was ist ein Herzinfarkt?
    Kommt es z.B. durch Ateriosklerose zu einem Verschluss einer Koronararterie, sinkt die Sauerstoffversorgung so weit ab, dass ein Teil der Herzmuskelfaser abstirbt. Dieser Tod (Nekrose) von Herzmuskelgewebe infolge von Sauerstoffmangel ist ein Herzinfarkt.
  • Wann kann es leicht zur Trombosebildung oder Verschluss einer Koronararterie kommen?
    Besonders an Engstellen bzw. Ablagerungen ist das Risiko hoch.
  • Was sollte man noch in Bezug auf die Symptome wissen?
    • Viele Symptome können bei beiden Geschlechtern auftreten, jedoch haben Frauen eher untypische Symptome
    • Da die Symptome der Frauen oft weniger spezifisch wirken, werden sie häufiger übersehen, was dann zum Tod führen kann
  • Wie sieht die Entstehung bzw. die Pathogenese eines Herzinfarktes aus?
    Der Weg beginnt mit einer minimalen Gefäßverletzung, durch mechanische Belastung (z.B. hoher Blutdruck). Das Immunsystem versucht die Verletzung zu heilen und verschlimmert dadurch die Gefäßverengung. Ein Thrombus oder Blutgerinnsel kann das Gefäß dann vollständig verschließen.
  • Wie entsteht eine Ateriosklerose (Basic)?
    (Koronar-)arterien werden ein lebenlang von Blutdruck belastet. Wenn dieser zu hoch ist und/oder andere Risikofaktoren bestehen, entsteht eine Arteriosklerose (Adernverkalkung/verengung).
  • Was ist die Ateriosklerose gekennzeichnet?
    Durch fortschreitende Veränderung der Arterienwände
  • Was geschieht nach einer Endotheldysfunktion bei der Ateriosklerose?

    Monozyten dringen in die Gefäßwand ein
  • Was geschieht mit den Monozyten, nachdem sie in die Gefäßwand eingedrungen sind?
    Sie werden zu Makrophagen
  • Was verursachen die Makrophagen in der Gefäßwand?
    Eine Gefäßwandentzündung
  • Was geschieht mit den Makrophagen durch Cholesterinaufnahme?

    Sie werden zu Schaumzellen
  • Was bilden sich durch die Ansammlung von Schaumzellen?
    Lipdiplaques (fetthaltige Herde)
  • Was geschieht mit den Muskel- und Bindegewebezellen während der Ateriosklerose?

    Sie vermehren sich
  • Was geschieht mit den Herden, wenn sie zu härteren fibrösen Plaques werden?

    Die Arterienwände werden dicker und verlieren an Elastizität
  • Was passiert mit dem Lumen der Arterien, wenn die Arterienwände dicker werden?

    Es engt sich zunehmend ein
  • Was kann mit den Plaques während der Ateriosklerose geschehen?

    Sie können aufbrechen
  • Was kann sich auf den aufgebrochenen Plaques bilden?
    Ein Blutgerinnsel
  • Was sind die folgen einer Ateriosklerose?
    Durchblutungsstörungen in nachgeschalteten Gefäßgebieten
  • Was sind die Komplikationen eines Herzinfarktes bzw warum ist dieser so schlimm?
    • Akute Herzschwäche: größere Verschlüsse der Gefäße schwächen das gesamte Herz. Die Herzkraft lässt nach. Das Herz kann den Verlust nicht mehr ausgleichen. Das Herz wird schwächer, was zu Rückstau des Blutes in die Lunge führen kann (Atemnot= Dyspnoe)
  • Was sind die Komplikationen eines Herzinfarktes bzw warum ist dieser so schlimm?
    • Herzkammerflimmern: Die Herzmuskelzellen bekommen keine Energie mehr (Mangeldurchblutung) . Diese überziehen nun den gesamten Herzmuskel mit tausenden ungeordneten elektrischen Erregungen. Der Herzmuskel zuckt nur noch, da er sich nicht mehr vollständig zusammenziehen kann. Das Herz bleibt stehe n und der Kreislauf bricht zusammen.
  • Was sind die Komplikationen eines Herzinfarktes bzw warum ist dieser so schlimm?
    Herzinsuffizienz, Arrhythmien, Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehler. Ein Herzinfarkt kann lebensbedrohlich sein, da er zu einem akuten Sauerstoffmangel (durch Mangeldurchblutung) im Herzmuskel führt, der zu schweren Schäden oder zum Tod führen kann.
  • Wie sieht die Diagnostik eines Herzinfarktes aus?

    Der Prozess bis zur Diagnose ist sehr umfangreich, da die Symptome eines Herzinfarktes sich mit einigen anderen schwerwiegenden Krankheiten überschneiden. Mögliche Untersuchungen zur Diagnose sind ein EKG, körperliche Untersuchungen, Laboruntersuchungen mit spezifischen Parametern (Bsp. Troponin T), Echokardiografie, MRT, Koronarangiografie und CT.
  • Wie funktioniert das EKG zur Diagnostik eines Herzinfarktes ?
    • Man erkennt es an einer ST-Hebungen
    • Es ist eine minutenschnelle Diagnose
    • liefert wichtige Hinweise auf Ort, Zeitpunkt und Ausmaß des Infarktes
    • Herzinfarktbehandlung kann innerhalb der ersten 10 min durchgeführt werden
  • Wie funktionieren Blutuntersuchungen in Bezug auf einen Herzinfarktes ?
    • Muskeleiweiße, das wichtigste und früheste Marker sind Troponine(Regularproteine), befinden sich nur im Zellinneren
    • Die Zellwände der abgestorbenen Herzmuskelzellen zerfallen rasch
    • Troponine gelangen nun ins Blut
    • Auch Keratinkinase (CK) kann im Blut gefunden werden
  • Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
    Stentbehandlung, Medikamente und Bypassoperation
  • Wie läuft eine Stentbehandlung ab?
    • Engstellen der Koronararterien werden aufgedehnt und mit einem Stent fixiert
    • heute werden fast nur noch mediakamentenbeschichtete Stents der 2. Generation eingesetzt. Dadurch werden Risiken auf Spätfolgen, Wiederverengung und Stentthrombose reduziert
    • Stellt Blutfluss wieder her
  • Welche Medikamente werden eingesetzt?
    Betablocker, Calciumantagonisten, Langzeitnitrate, ASS und Statine (senken Kolesterinspiegel)
  • Wie funktioniert eine Bypassoperation?
    • meist unmittelbar nach einem Infarkt, da sich das Gewebe evtl. noch retten bzw. erhalten bleiben bei unvollständigen Infarkt lassen kann
    • Engstellen der Koronararterien werden mit körpereigenen Gefäße operativ überbrückt
    • findet unter Vollnarkose am besten an der Armarterie statt
    • Es ist ein Routineeingirff auf hohem Niveau mit guten Langezeit-Ergebnissen
  • Wie läuft eine kardiologische Rehabilitation?
    • Reaktion auf ein kürzlich eingetretenes Ereignis nach z.B. Herzinfarkt, Herzmuskelentzündung oder Bypassoperation
    • kann auch präventiv stattfinden
    • begünstigt den Heilungsprozess und verhindert schwere Folgen
    • stellt Vorbeugung eines weiteren Infarkts dar
    • Schulungen zur jeweiligen Erkrankung, körperliche Aktivität+ Training, ärztliche Betreuung+ Diagnostik werden kombiniert
    • Förderung von Umgang mit Krankheit, Etabilitation von herzgesunden Lebensstil und Reduktion von Folgeschäden wird bewirkt/angestrebt
  • Was sind die Risikofaktoren?
    • vermeidbar: ungesunde Lebensgewohnheiten (Rauchen, zu wenig Bewegung, ungesundes Essverhalten, Übergewicht bzw. Adipositas und Bluthochdruck)
    • unvermeidbar: Alter(ab 60 hohes Risiko), genetische Vorbelastung, Geschlecht (Männer haben höheres Risiko)