Wissenschaftler fanden in der Grube Messel das Fossil eines Urpferd, ein Tier der Grösse eines Foxterriers.
Fossilien sind erhalten gebliebene Reste oder Spuren ausgestorbener Lebewesen vergangener Zeitalter.
Fossilien werden heute lebenden, rezenten Organismen gegenübergestellt.
Nur ein Bruchteil der ausgestorbenen Arten ist der Wissenschaft bekannt. Die meisten der Arten wurden entweder gefressen oder wurden nach ihrem Tod zersetzt.
Hartteile einer Art, beispielsweise Knochen, Zähne oder Schalen, haben eine höhere Chance erhalten zu bleiben, aber auch sie werden meist von Säuren aufgelöst oder durch mechanische Kräfte zerstört.
Sogar der Mageninhalt des Urpferd konnte im Fossil erkannt werden.
Die Fossilien der Grube Messel gaben einen Einblick in die Welt vor 50 Millionen Jahren. Die Grube wurde 1992 als Naturwelterbe ernannt.
Im Vergleich der Messel-Fossilien mit heutigen Arten merkt man, dass die Lebewesen und die Erde sich in einem stetigen Wandel befinden.
Fossilien gehören zu den wichtigsten Belegen für Evolution.
Fossilien zeigen uns eine systematische Veränderung der Organismen, das heisst, dass zuerst Einzeller und erst später Vielzeller entstanden.
Der Gründer der Paläontologie, Georges Cuvier, vermutete, dass Katastrophen zahlreiche Arten ausgelöscht und durch neue Arten ersetzt hätten.
Cuvier hatte jedoch den Evolutionsgedanken abgelehnt, er war überzeugt, dass die Erde nur 6000 Jahre alt war und er fand in ihm bekannten Fossilien keine Hinweise auf eine allmähliche Veränderung der Arten.
Die Katastrophentheorie von Cuvier ist aber nicht ganz falsch: In der Erdgeschichte gab es mehrfache globale Katastrophen, die zu einem Massenaussterben von Arten geführt hatte.
Der britische Geologe Charles Lyell befasste sich mit der Entstehung und Abfolge verschiedener Gesteinsschichten. Diese Stratigrafie ermöglichte eine relative Altersbestimmung von Gesteinen und den in ihnen eingeschlossenen Fossilien.
Die weiter oben liegenden Gesteinsschichten sind jünger als die weiter unten liegenden. Für die Altersbestimmung sind auch Leitfossilien wichtig, das sind Fossilien, die in bestimmten Gesteinsschichten besonders häufig sind.
In seinen Untersuchungen merkte Lyell, dass die Erde erheblich älter war als Cuvier glaubte. Er hielt ein Alter von 240 Millionen Jahre für eine Möglichkeit.
Im 20. Jahrhundert bemerkte man, dass die Erde noch sehr viel älter war, als Lyell annahm. Heutzutage wird ihr Alter auf 4,6 Milliarden Jahre geschätzt.
Anhand den Fossilien erkennt man die Geschichte der Pferdegattungen. Man erkennt die Veränderungen der körperlichen Merkmale sowie die Schwankungen in den Zahlen der Pferdegattungen: heute sind viele Tiere der Gattung Equus ausgestorben, es gibt nur noch Esel, Pferde und Zebras.
Das Gesetz der Irreversibilität der Evolution bedeutet, dass ausgestorbene Tiere nicht erneut in der Erdgeschichte auftreten können und verschwundene Merkmale nicht in dem umgekehrten gleichen Weg wiederhergestellt werden. Aus Paarhufern hatten sich beispielsweise keine Arten mit höherer Zehenzahl entwickelt.
Der erste Urvogel, gefunden von Arbeitern in einem Steinbruch im Jahr 1861, war eine wissenschaftliche Sensation. Nur 2 Jahre nach dem Erscheinen Darwins Buch über den Ursprung der Arten, belegte das Fossil seine Theorie.
Der Urvogel Archaeopteryx besass Federn wie ein rezenter Vogel, glich aber auch mit seinen Kegelzähnen, seinen mit Klauen besetzen Fingern und mit seinem langen Schwanz gleichzeitig einem Reptil.
Lebewesen, die Merkmale unterschiedlicher systematischer Gruppen in sich vereinigen, nennt man Mosaikformen.