Pharmakognosie = Lehre von biogenen pharmazeutischen Drogen, Arzneimitteln und Giftstoffen
Arzneimittel dürfen erst mit Zulassung auf den Markt gebracht werden, d. h. mit Nachweis von Qualität, Sicherheit, und Unbedenklichkeit und Wirksamkeit
biogene Arzneimittel = aus Pflanzen, Pilzen, Bakterien, etc.
Arzneimittel aus lebenden Organismen = Mikroorganismen, Drogen, isolierte Naturstoffe, Hormone, etc.
Pharmakognosie in drei Teile geteilt: Phytopharmaka (= Stoffgemische wie Extrakte aus Pflanzen), Naturstoffe (isolierte Stoffe aus Pilzen, Bakterien, etc.) und Biologicals bzw. Biopharmazeutika (=genetisch hergestellte Arzneimittel)
pflanzliche Drogen bzw. Arzneidrogen = getrocknete Pflanzenteile bzw. Rohstoffe aus Tierreich und Pflanzenreich (vgl. Blätter, Rinde, etc.) - oft als Tee zubereitet
Drogen sind immer komplexe Stoffe
Blatt = folium
Blüte = flos
Frucht = fructus
Holz = lignum
Knolle = tuber
Kraut = herba
Rinde = cortex
Samen = semen
Wurzel = radix
Wurzelstock = rhizoma
Zwiebel = bulbus
Arzneibuch auf Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung
Qualität der Arzneidroge = Prüfung auf Identität, Reinheit, Gehalt
Chromatographie = Trennmethode, wobei ein Stoffgemisch zwischen einer stationären und einer mobilen Phase getrennt wird -> Unterschiedliche Verteilung der Einzelbestandteile
ca. 4000 v. Chr. - erste schriftliche pharmazeutische Verwendung
ca. 3500 v. Chr. - Sumerer kultivieren Mohn -> Pflanze der Freude
in Griechenland war Mohn Symbol des Morpheus, in Rom wird Opium zur Wohlstandsdroge -> mit Christentum wird Opium verboten
16. Jht. Wiederentdeckung des Opiums, 1680 von Sydenham's Laudanum Optiumtinktur
1803/04 Friedrich Sertürner isoliert den Inhaltsstoff (=principiumsomniferum) des Opiums -> Morphin
1827 von E. Merck Morphinherstellung
1874 aus Diacetylmorphin wird Heroin von C. R. Wright
1828 gewinnt Buchner aus Weidenrinde den WS Salicin
1838 macht Piria aus Salicin die Salicylsäure
1852 Gerhardt synthetisiert erstmalig Acetylsalicylsäure (-> sehr instabil) - Produkt hat starke Nebenwirkungen
1897 Felix Hoffmann mildert Nebewirkungen durch Acetylierung -> Aspirin
1928 entdeckt Fleming antibiotische Wirkung des Penicillin (= penicillium notatum) -> 1939 Chain und Florey identifizieren Wirkstoff
1967 Isolierung von Paclitaxel aus Pazifische Eibe (= taxus brevifolia) -> 1971 Strukturaufklärung von Paclitaxel
Herstellung 1967-95 aus Rinde der taxus brevifolia, heute biotechnologisch mittels Pflanzenzellkultur
HMG-CoA Reduktase (= Schlüsselenzym der Cholesterinbiosynthese) -> Lovastatin aus Aspergillus terreus
pharmazeutische Biotechnologie ist der Einsatz von Organismen bei Herstellung oder Verbesserung von Arzneimitteln
Biopharmazeutika sind Arzneistoffe, welche mit Mitteln der Biotechnologie und gentechnisch veränderte Organismen hergestellt werden (z. B. Hormone)
Gentechnick bzw. DNA-Rekombinationstechnik = Summe aller Methoden, die sich mit der Isolierung, Charakterisierung, Vermehrung und Neukombination von DNA auch über Artgrenzen hinweg beschäftigt
DNA-rekombinationstechnisch hergestellte Produkte werden durch genetische Modifikation hergestellt -> mit Plasmid oder Virus als Vektor in Mikroorganismen eingeschleust, damit das Protein exprimiert werden kann -> gewünschte Produkt durch Extraktion und Reinigung gewonnen
Organismen für die Protein Produktion: Bakterien, Hefen, Säugerzellen, Pflanzenzellen
Transkription und Translation bei allen Organismen gleich, d. h. der genetische Code ist universell
Posttranslationale Modifikation findet in Organellen (wie ER oder Golgi Apparat)statt, können in Form von Glykosylierung, Knüpfen von Disulfidbrücken oder Herausschneiden von Teil-bzw. Signalsequenzen stattfinden
Glykosylierung hat Einfluss auf Ladung, Stabilität, Zell-Zell-Interaktion, Löslichkeit, etc.
Rituximab ist monoklonaler chimärer Antikörper gegen CD20-Antigen auf B-Zellen bzw. eliminiert CD20 positive B-Zellen - Anwendung: bei lymphatische Leukämie, rheumatoide Arthritis, etc.
Prokaryont: kernlos, hat einzelne doppelsträngige DNA (ist in sich geschlossen: Bakterienchromosom bzw. Nucleoid -> nicht mit Histonproteinen umhüllt - ringförmige DNA), enthält Plasmide, hat 70 S-Ribosomen, hat keine membranbegrenzten Organellen
Eukaryot: besitzt Zellkern (=Nucleus), DNA liegt im Kern (- doppelsträngig, in Chromosom organisiert und mit Histonprotein assoziiert), besitzt Mitochondrien und Chloroplasten, hat 80 S-Ribosomen, die Organelle sind strukturiert
Gen = Abschnitt auf DNA, welcher Grundinformation zur Herstellung einer biologisch aktiven RNA enthält
Genexpression bezeichnet wie die genetische Information zum Ausdruck kommt -> wie der Genotyp als Phänotyp ausgeprägt wird
im engeren Sinn: Biosynthese von Proteinen anhand der genetischen Information