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  • Agranulozytose : Clozapin verursacht bei 1–2% der Patienten eine Agranulozytose. Rechtzeitig erkannt, ist diese vollständig reversibel, sie kann jedoch zu spät erkannt letal enden. Der Umgang mit Clozapin erfordert daher besondere Auflagen wie wöchentliche Blutbildkontrollen bis zur 18. Behandlungswoche, danach 1-mal monatlich sowie 4 Wochen nach Absetzen. Clozapin sollte nicht mit anderen Arzneistoffen kombiniert werden, die ebenfalls Agranulozytosen auslösen können (z.B. Carbamazepin, Thioharnstoffe oder Metamizol)
  • Carbimazol  (Thyreostatika)
  • Es gibt eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen es zur Bildung von Autoantikörpern gegen Strukturen der motorischen Endplatte kommt.
  • Myasthenia gravis: Typischerweise sind die Augen-, die mimische und die Rachenmuskulatur früh betroffen, was sich in hängenden Augenlidern (Ptose), Doppelbildern, Schluck- und Sprachschwierigkeiten äußern kann.
  • Ein weiteres myasthenes Syndrom ist das paraneoplastisch, insb. bei kleinzelligen Bronchialkarzinomen, auftretende Lambert-Eaton-Syndrom.
  • Lambert-Eaton-Syndrom: Therapeutisch kann die Acetylcholinkonzentration im synaptischen Spalt durch Acetylcholinesterasehemmer wie bspw. Pyridostigmin gesteigert werden.
  • Es existiert eine ganze Reihe von Verbindungen, die eine Tachyphylaxie auslösen können. Besonders bekannt hierfür sind Amphetamine sowie Nitroglycerin und andere Nitro-Vasodilatatoren. Obwohl sie auch über eine Wiederaufnahmehemmung ihre Wirkung entfalten, ist bei SSRI hingegen keine langfristige Toleranzentwicklung zu erwarten.
  • Indacaterol ist ein uLABA mit Wirkdauer von 24 h
  • Ab Stufe 1 ist Formoterol + ICS als Akuttherapie indiziert. Laut SMART-Konzept = Single Inhaler Maintenance & Reliver Therapie
  • Ganciclovir ist toxischer als Aciclovir, da es nur eine geringe orale Bioverfügbarkeit hat (5%) und Überwiegend renal ausgeschieden wird.
  • Cisplatin Erzeugt Inter- und Intrastrang-Verbindungen. Es hat eine starke kumulative Nephro- Neuro- und Ototoxizität Seine Indikationen sind Keimzelltumore, Sarkome und NHL
  • Mesna schützt vor der Nephrotoxizität von Ifosfamid
  • Cyclophosphamid hat als UAW urotoxische NW: hämorrhagische Zystits, Blasenkarzinom
  • Doxurubicin hat dosisabhängige UAW: Kardiotoxizität (häufiger bei Frauen). Sein Wirkmechanismus ist durch seine Interkalation als 4-facher planarer Benzol-Ring.
  • Bleomycin hat eine extreme Allgemeintoxizität und erzeugt als UAW zum Beispiel eine Lungenfibrose. Wie übrigens auch Amiodaron!
  • Anticholinergika - Wirkstoffe
    • Biperiden
    Wirkung 
    • Hemmung exzitatorischer cholinerger Neurone → Acetylcholinspiegel↓ 
    Zu beachten
    • Ungünstige Nebenwirkungen insb. bei alten oder kognitiv eingeschränkten Patienten → Gefahr der Verschlechterung einer Demenz, Entwicklung eines anticholinergen Delirs
    Indikationen
    • Therapie des medikamentös-induzierten Parkinson-Syndroms (Antipsychotika-assoziiertes Parkinsonoid und Frühdyskinesien)
    • Therapie des Morbus Parkinson: Supportiv zur Standardtherapie bei nicht suffizient kontrolliertem Tremor 
  • L-Dopa-Präparate stehen als Kombinationspräparate mit einem peripheren Decarboxylasehemmer zur Verfügung.
    • L-Dopa + Benserazid
    • L-Dopa + Carbidopa
  • MAO-B-Hemmer (Selengillin) sollten nicht mit SSRIs kombiniert werden (Gefahr der Entwicklung eines Serotonin-Syndroms)
  • MAO-Hemmer (MAOH)
    • Moclobemid
    • Reversible und selektive Hemmung der MAO-ANeurotransmitterabbau↓
  • Ablauf: Die Biotransformation kann in zwei Phasen unterteilt werden
    • Phase-I-Reaktion: Entstehung eines polaren Metaboliten (vorwiegend mittels Oxidation durch Cytochrom-P450-System) → Ermöglicht Phase-II-Reaktion
    • Phase-II-Reaktion: Konjugationsreaktion → Kopplungen des Metaboliten mit Glucuronsäure (häufigste Kopplungsreaktion), aktivierter Essigsäure, Schwefelsäure, Aminosäuren oder Glutathion
  • Systemische Glucocorticoide (Akuttherapie) - UAW
    • Endokrin: Hyperglykämie (insb. bei bekanntem Diabetes mellitus)
    • Kardiovaskulär: Hypertonie
    • Psychiatrisch: Stimmungsveränderungen (Euphorie oder Dysphorie), Psychose
    • Hämatologisch: Leukozytose bei relativ führendem Neutrophilenanteil
    Im Rahmen einer Akuttherapie mit systemischen Glucocorticoiden (insb. bei Einmalgabe) sind schwerwiegende Nebenwirkungen selbst bei sehr hohen Dosierungen selten!
  • Bortezomib ist ein Proteasom-Inhibitor der bei multiplem Myelom eingesetzt wird.
  • Immuncheckpoint-Inhibitoren beim malignen Melanom (Immuntherapie):
    Immuncheckpoint-Inhibitor Nivolumab (PD-1-Antikörper)
    • Wirkungsort: T-Zell-Strukturen mit physiologischerweise hemmender Wirkung auf T-Zell-Aktivität
  • „Rescue-Therapie“ („Leucovorin®-Rescue“)
    • Durch die Gabe von Folsäure kann die Wirkung von Methotrexat bzw. die Nebenwirkungsrate abgeschwächt werden
    • Eingesetzt werden Folsäure und Folinsäure (aktive FolsäureLeucovorin® = Calciumfolinat)
  • In der zytostatischen Tumortherapie kann Methotrexat z.T. täglich gegeben werden, zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen nur einmal wöchentlich !
  • UFH und NMH UAWs:
    • Allergische Reaktionen
    • Heparin-induzierte Thrombozytopenie: HIT-II-Risiko NMH:UFH = ca. 1:10
    • Osteoporose 
  • "one pill kill" vor allem bei Kindern:
    • Betablocker
    • Calcium-Kanal-Blocker
    • Clonidin
    • CAVE: Shampoo-Trinken (Aspirationspneumonie!)
    • sympathomimetisches Toxidrom: Amphetamine, Kokain, ...
    • Benzodiazepine (viel!!!)
    • anticholinerges Toxidrom: Trizyklika, Vomex, SSRIs, Ipratropiumbromid ...
    • Natriumbicarbonat bei Bretikomplextachykardien (1ml/kgKG)
    • Physostigmin (CAVE KI bei Breitkomplextachykardien!!!)
  • bei erhöhter Anionenlücke (venöse BGA) in BGA an KUSMAUL denken:
    • Ketoazidose
    • Urämie
    • Salicylate (auch in Pferdesalbe und Tigerbalsam)
    • Methanol
    • Äthylenglykol (Frostschutzmittel)
    • Lactatazidose (häufig unspezifisch aber auch typisch bei Metforminüberdosierung)
  • Bioverfügbakeit eines Pharmakons bei oraler Gabe abhängig von Wirkstofffreisetzung, Resorptionsquote und first-pass-effect.
    Wichtig: Lipophilie, Molekülgröße
  • Nebenwirkungen von Glukokortikoiden:
    Osteoporose.
    Magen-Darm-Ulzera.
    Immunsuppression.
    Kataraktbildung, Glaukom
    Akne, Striae
    Cushing, Fettverteilung und Hypertonie
  • Etanercept:
    • Wirkmechanismus: TNF-α-Hemmung.
    • Indikation: Rheumatoide Arthritis, Psoriasis.
  • Die „Biologicals“ EtanerceptInfliximab sind TNF-alpha-Hemmer und sind bei schweren Verläufen rheumatischer Erkrankungen wertvolle Bereicherungen
  • Anakinra blockiert den Interleukin 1-Rezeptor. Das entzündungsfördernde Interleukin 6 wird durch den Antikörper Tocilizumab abgefangen.
  • Metamizol kann mit Acetylsalicylsäure um die COX1 in Thrombozyten konkurrieren und so dessen plättchenhemmende Wirkung aufheben. Es sollte daher – wie bei den anderen nicht steroidalen Antiphlogistika – beachtet werden, dass der Patient zuerst seine ASS100 Tablette einnimmt (sodass die Thrombozyten-COX1 irreversibel gehemmt wird) und mindestens 30 min später Metamizol oder andere COX-Hemmer einnimmt.
  • PrEP enthält als Wirkstoffe Tenofovir + Emtricitabin
  • Thiazid-Diuretika sind milde Kalium-Kanal-Öffner und erzeugen so ihre blutdrucksenkende Wirkung
  • Thiazide führen durch ihre Kalium-Kanal-Blockade auch zur Hyperglykämieneigung!
  • Kokken:
    • staph. aureus: Katalase + Koagulase + ("Kavallerie")
    • staph. epidermidis: Katalase + Koagulase - ("Infanterie")
    • Streptokokken: Streptolysin, Hyaluronidase + ("Bauernsoldaten"/"Tunnelgräber")