Histon-Modifikationen und der Chromatin-Remodeling-Complex spielen eine entscheidende Rolle für die Prozesse der DNA-Methylierung und der Chromatin-Organisation.
Epigenetik ist ein Spezialgebiet der Genetik, das das Phänomen des Vererbens, auch über mehrere Generationen hinweg, von kurzfristig erworbenen Eigenschaften (Phänotypen) ohne Veränderung der DNA-Sequenz beschreibt.
Epigenetik beinhaltet die Vererbung von Gen-Aktivitäten, die von ON/OFF-Status von Genen abhängen.
DNA-Modifikation ist ein Teilaspekt der Epigenetik, der sich mit der Vererbung von Gen-Aktivitäten befasst.
DNA-Methylierung ist eine DNA-Modifikation, die in Wirbeltieren und Pflanzen einen hohen Anteil von methyliertem Cytosin (5-Methylcytosin) enthält.
Methylierung der DNA führt zu einer Blockade der genetischen Aktivität.
De-Methylierung ist ein Prozess, bei dem die Methylgruppe aus der großen Furche der DNA-Doppelhelix genommen wird.
Die Methylgruppe ragt in die große Furche der DNA-Doppelhelix, was einen Effekt auf die Genexpression hat.
Die Methylgruppe verdrängt Transkriptionsfaktoren, die normalerweise an der betroffenen Stelle sitzen.
Ein Allel ist durch epigenetische Veränderungen stillgelegt.
DNA-Methylierungsmuster vererben sich, welche die Entwicklung von Lebewesen beeinflussen.
Heterochromatin ist ein Gen, das immer kondensiert vorliegt, größtenteils repetitive DNA, z.B. im Centromerbereich (konstitutives Heterochromatin).
Genomische Prägung – Genomic Imprinting
Die Chromatin-Organisation kann die Expression eines Gens beeinflussen.
Die Acetylierung führt zur offenen Euchromatin-Struktur, der Kontakt zwischen den Nukleosomen wird gelöst (Auflockerung), die Deacetylierung der Histone führt zu dichtgepacktem Heterochromatin.
Epigenetik: „Über“-Genetik
Effekt: Bindung von Proteinen mit einer Affinität für die methylierte DNA
Expression eines Gens kann davon abhängen von welchem Elternteil es vererbt wurde.
Regulation der Chromatinstruktur und damit der Genexpression kann durch Histon-Modifikationen bewirkt werden.
Die unmodifizierte Lysin-Seitenkette trägt eine positive Ladung, die Acetylierung führt zur Neutralisierung dieser Ladung.
Chromosom A ist ein Gen, das während der Interphase dekondensiert (ausgestreckt) ist, während der Mitose und Meiose kondensiert ist.
Die DNA-Modifikationen können den ON oder OFF-Status von Genen bewirken.
Chromosom X ist ein Gen, das nicht transkribiert wird.
Maternales Imprinting: mütterliche Gene sind inaktiv
Paternales Imprinting: väterliche Gene sind inaktiv
Bezeichnung für das Phänomen des Vererbens, auch über mehrere Generationen hinweg, von kurzfristig erworbenen Eigenschaften (Phänotypen) ohne Veränderung der DNA-Sequenz
Diese Gene besitzen eine elterliche Prägung und ihre Vererbung steht im Widerspruch zur klassischen Mendelschen Vererbung
Acetylierung (von Lysin)
Posttranslationale Histon-Modifikationen
Epigenetik: „Über“-Genetik
Modifikationen der Histon-Aminosäure-Seitenketten „Histon Code“
Epigenetics, 2006 Cold Spring Harbor Laboratory Press
R…Arginin K…LysinS…Serin
Es werden DNA-Methylierungsmuster vererbt, welche die Entwicklung von Lebewesen beeinflussen.
Methylierung von Histonen kann sowohl die Genexpression anschalten (Aktivierung – „ open configuration “) als auch abschalten (Inaktivierung – „ closed configuration” ) – je nachdem welche Aminosäure modifiziert wurde: z.B.
Die Seitenketten der Aminosäuren können vielfach modifiziert sein:
Ubiquitinylierung (von Lysin)
Methylierung (von Arginin und Lysin)
Mono-, Di- und Tri-Methylierung
Die Aminosäuresequenz der Histone ist sehr stark konserviert.