Ursachen und Folgen von Konjunkturzyklen

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  • Der Beginn eines Ab- oder Aufschwungs kann nur selten an einem einzelnen Ereignis festgemacht werden. Meistens steht am Anfang eine Vielzahl von negativen oder positiven Impulsen, die auf die einzelnen Nachfrager einwirken und sie dazu bewegen weniger oder mehr nachzufragen.
  • Wichtig ist, dass solche Impulse der Nachfrager vorallem die Zukunftserwartungen beeinflussen. Meistens ist daher also nicht die aktuelle Situation der Nachfrager beeinflussend, sondern die Vermutung, dass sich ihre wirtschaftliche Lage verbessern oder verschlechtern wird. Daher beeinflussen auch emotionale und psychologische Faktoren den Gang der Wirtschaft.
  • Die Nachfragekomponenten sind: Konsum, Investitionen, Staatsausgaben und Nettonachfrage des Auslands.
  • Den grössten Einfluss auf den Konjunkturzyklus haben die Investitionen, denn diese reagieren besonders stark auf negative Zukunftserwartungen
  • In kleineren Ländern wie der Schweiz haben die Exporte bzw. die Nettonachfrage des Auslands einen erheblichen Einfluss auf die Konjunktur.
  • In gewissen Fällen spielen auch Geld- und Fiskalpolitik eine wichtige Rolle für den Konjunkturverlauf. Plötzliche Veränderungen verändern die gesamtwirtschaftliche Nachfrage und lösen Konjunkturschwankungen aus.
  • Eine restriktive Geldpolitik treibt die Zinsen nach oben und verteuert damit Investitionen.
  • Schocks in der Produktion können auch Konjunkturschwankungen auslösen. Ein Beispiel dafür ist die Erdölkrise von 1973, die Erdölpreise stiegen in die Höhe, weil die Erdöl produzierenden Länder die Fördermenge drosselten. In der Folge kam es zu einer starken Rezession.
  • Bei der Konjunktur wirken auch Prozesse, die sich selbst verstärken, wenn sie erst einmal in Gang gekommen sind. Sinkt etwa in einer Periode die Nachfrage, bleiben die Unternehmen auf einen Teil der Ware sitzen und ihre Lager wachsen an.
  • Durch den Produktionsrückgang werden die Kapazitäten nicht mehr voll ausgelastet und es kommt zu konjunktueller Arbeitslosigkeit. Bei den Arbeitsnehmenden wächst die Angst ihre Stelle ebenfalls zu verlieren, was sich wiederum negativ auf die private Konsumnachfrage auswirkt.
  • Der Aufschwung wird erst aufgehalten, wenn sich die Preise und die Löhne reagieren. Ein Teil der Preise und vorallem die Löhne ändern sich aber nur langsam, da sie zuerst neu ausgehandelt werden müssen. Der Nachfragerückgang führt also vorerst nur zu einem Rückgang der produzierten Mengen und zu kleineren Unternehmensgewinnen.