Sitzung 13

Cards (17)

  • Forschungsbericht: Den roten Faden finden
    Einleitung:
    „Fenster“ in die Arbeit
    Skizzierung des untersuchten Problems (Relevanzbegründung; zentrale Fragestellung der Arbeit)
    Hinweis auf die zugrundeliegende Theorie
    Hinweis auf die zugrundeliegende Methode
    ▪ Kurzer Überblick über den Aufbau der Arbeit
  • Forschungsbericht: Den roten Faden finden
    Theoretischer Teil/Forschungsstand:
    Erläuterung der theoretischen Perspektive
    Definition zentraler Begriffe
    Überblick über den bisherigen Forschungsstand
    Ableitung von Forschungsfragen
  • Forschungsbericht: Den roten Faden finden Methode:
    Begründung der Wahl der Methode (Warum wurde ein qualitatives Design gewählt?)
    Beschreibung des qualitativen Designs (Vor- und Nachteile), der Stichprobe, Rekrutierung
    Beschreibung des Kategoriensystems
    Beschreibung der Leitfadenkonstruktion
    Beschreibung der Auswertung
    Ergebnisse:
    Beschreibung der Befunde zu den jeweiligen Forschungsfrage(n)
  • Forschungsbericht: den roten Faden finden
    Diskussion/Fazit:
    Zusammenfassung und Diskussion/Interpretation der Befunde (durch Rückbezug auf eingangs vorgestellte theoretische Überlegungen und den bisherigen Forschungsstand)
    Limitationen der Studie (Selbstkritik an der Studie theoretischer/methodischer Art, offene Fragen und ungeklärte Probleme)
  • Forschungsbericht: den roten Faden finden
    Diskussion/Fazit:
    Ausblick (Welche Schlussfolgerungen ergeben sich für den weiteren Forschungsbedarf? Welche neuen Fragestellungen sind aufgetaucht? Implikationen für die Praxis)
    Fazitsatz: Welche Erkenntnisse wurden gewonnen in Bezug auf die Fragestellung? Wie kann die Fragestellung auf dieser Basis beantwortet werden?
  • Gütekriterien der Wissenschaft allgemein:
    „Empirische Wissenschaft ist die systematische, intersubjektiv nachprüfbare Sammlung, Kontrolle und Kritik von Erfahrungen“
  • Gütekriterien der Wissenschaft allgemein:
    Intersubjektive Nachvollziehbarkeit/Objektivität (für Dritte)
    Reliabilität (der Methode: zuverlässig, gleiches Ergebnis bei
    Wiederholung)
    Validität (der Methode: tatsächlich das Beabsichtigte messen)
    Vollständigkeit (= alles für das Verständnis Relevante erwähnen)
    Eindeutigkeit (= keine Möglichkeit für unterschiedliche Interpretationen)
    Systematik & Formalia (= roter Faden, klare Gliederung, aber auch korrekte Orthografie, Zeichensetzung, Grammatik)
  • Gütekriterien qualitativer Forschung
  • Techniken für „gute“ qualitative Forschung
    Zuverlässigkeit: Intersubjektive Nachvollziehbarkeit
    Gültigkeit: Stimmigkeit von Fragestellung, Theorie, Methode & Ergebnissen
    Übertragbarkeit: Generalisierbarkeit
    Werturteilsfreiheit: Keine normative Beurteilung
  • Umsetzungsstrategien
    Nähe zum Gegenstand (Zuverlässigkeit, Gültigkeit)
    Dokumentation des Forschungsprozesses (Zuverlässigkeit)
    Selbstreflexion (Zuverlässigkeit, Gültigkeit, Werturteilsfreiheit)
    Reflektion der Bedingungen (Gültigkeit, Übertragbarkeit)
    Interpretation in Gruppen (Gültigkeit, Zuverlässigkeit)
  • Was ist Forschungsethik?
    Forschungsethik
    ▪ Makro-Ebene: Allgemeine rechtliche Rahmenbedingungen
    ▪ Meso-Ebene: Standesregeln des Wissenschaftssystems
    ▪ Mikro-Ebene: Individuelle Handlungsentscheidungen
  • Was ist Forschungsethik?
    Forschungsethik
    Reflexion der eigenen Handlungsentscheidungen
    Abwägung unterschiedlicher Interessen & Rechte
    Ausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit des potentiellen Schadens
    Wer trägt die Kosten?
    Wer profitiert vom Nutzen?
    Persönliche Verantwortung der Forschenden
  • Prinzipien angewandter Forschungsethik
    1. Selbstbestimmung
    ▪ Recht auf Autonomie & informationelle Selbstbestimmung
    Freie, informierte & widerrufbare Zustimmung zur Teilnahme an der Studie oder deren Ablehnung

    2. Gerechtigkeit
    Teilhabe an wissenschaftlicher Erkenntnis / Nutzen
    Gerechte Auswahl & Zuteilung von Teilnehmenden
  • Prinzipien angewandter Forschungsethik
    3. Schadensvermeidung
    Schaden-Nutzen-Abwägung: Erwarteter Nutzen muss in einem ausgewogenen Verhältnis zu möglichen Schädigungen der beteiligten Personen stehen
    ▪ Nutzen: Incentives, Credits, Spaß, Selbsteinsicht
    ▪ Belastung: physische/psychische Beeinträchtigung oder irreversible Schäden
    Vertretbare subjektive Störung des Gesamtbefindens ist
    • auf die Dauer der Untersuchung beschränkt
    • vorübergehend
    • geht nicht über „alltagsübliche“ Unannehmlichkeiten hinaus.
  • Prinzipien angewandter Forschungsethik
    Empfehlung: Schaden-Nutzen-Abwägung
    Besondere Vorsicht bei vulnerablen Gruppen
    Belastung für studentische Hilfskräfte berücksichtigen
    Problematische Themen ansprechen, die nur kurzfristig zu negativer Stimmung führen
    ▪ Nur unvermeidbare Belastungen in Kauf nehmen
    • Debriefing
    • Psychologische Nachsorge
    Einzelfallentscheidung
  • Forschungsethik praktisch
    ▪ Problem: sensible Themennicht jeden alles fragen
    ▪ Lösungen:
    • Kleine Lösung: Diskussion der Vorgehensweise in der AG, mit den Dozent*innen/Prüfer*innen
    • Große Lösung: Ethikkommission anrufen, Verfahren genehmigen lassen
    ▪ Ziel I: Absicherung für Forscher*innen
    ▪ Ziel II: Sicherheit für Proband*innen
    ▪ Vorgehen:
    • Briefing der Proband*innen (Freiwilligkeit, Freiheit, Anonymität, Datenschutz) & ggf. Debriefing
    • Schriftliches Einverständnis der Proband*innen (und/oder Erziehungsberechtigten)
    • Fairness in der Erhebung (Kein blaming!)
  • Was brauchen qualitative Forscherinnen und Forscher?
    Neugier auf Menschen & ihre Geschichten
    Lust auf Theorien
    Spaß am Schreiben & am Verstehen komplexer Sachverhalte
    ▪ Geringes Sicherheitsbedürfnis
    Flexibilität
    Wenig Angst vor neuen, ungewohnten Situationen