Frühneuzeitliche „Bellizität“

• Ein Zeitalter der Bellizität war das europäische Gemeinwesen, das immer wieder im Krieg war, oft mit kurzer Unterbrechung.
• Krieg war in einigen Fällen legitim, um Verteidigung gegen eine Aggression, Wiedergutmachung erlittenen Unrechts, Bekämpfung von Aufständen, Ketzern oder Ungläubigen, Durchsetzung von Erbrechten, Behauptung von Handelsinteressen, Erfüllung vertraglicher Verpflichtungen, Abwehr einer Hegemonie bzw. Wahrung des Mächtegleichgewichts zu führen.
• Europäische Dauerkonflikte waren dauerhafte Konflikte, die immer wieder zum Krieg führten, und umfassen dynastische, geo-, handels- und religionspolitische Auseinandersetzungen.
• Konflikte um die Gebiete des ehemaligen Herzogtums Burgund zwischen Niederlanden und Oberrhein, die sich im burgundischen Erbe der Habsburger befinden, führten zum Achtzigjährigen Krieg und 18. Jahrhundert bestehenden Gegensatz der französischen Monarchie und der Habsburger.
• Frankreich, Spanien, Österreich und Habsburger kreuzten sich um das Interesse an Italien. Teile Italiens befanden sich kurz oder dauerhaft unter der Oberherrschaft einer der Mächte, die sich über die Region stritten.
• Auch über den Mittelmeerraum, sowie den Balkanraum gab es einen europäischen Dauerkonflikt.
• Wegen der europäischen Expansion überlagerten sich europäische Konflikte mit Konflikten außerhalb Europas.
• Krieg wurde auch mit nicht-europäischen Gegnern geführt, indem sie in anderen Weltreligionen gewaltsam vorgingen, um Interessen gegen die indigene Bevölkerung durchzusetzen.
• Kriege unter Beteiligung europäischer Kriegsparteien mit wechselnden Koalitionen innerhalb und außerhalb Europas wurden auf Wasser und Land ausgetragen.

  Beteiligt waren vor allem: Portugal, Spanien, Frankreich, die Niederlande und England.
• Der Ostseeraum war auch ein Gegenstand europäischer Dauerkonflikte.

  • („NordischeKriege“), (Dänemark,Schweden,Polen-Litauenund(später) Preußen und Russland versuchten ihre Macht auszubauen und vom baltischen Seehandel zu profitieren)