01 - Die Epoche der Neuzeit und der Zeitgeschichte

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  • Was sind die Epochen der Neuzeit?
    Die Neuzeit, Die Frühe Neuzeit, Die Neuere und Neuste Geschichte
  • Epochen sind das Ergebnis geschichtswissenschaftlicher Verständnisprozesse über die Einteilung der Vergangenheit in Zeitabschnitte. Diese Verständigung nennt man Periodisierung.
  • Periodisierungsvorschläge können sich durchsetzen, wenn sie ausreichende Integration verschiedener Aspekte historischen Geschehens, eine zweckmäßige Größenordnung der vorgeschlagenen Perioden und ihrer Gliederung, sowie eine zureichende räumliche Relevanz der Periodisierungsschemas besitzen.
  • Die Neuzeit ist eine Erfindung der Neuzeit.
  • Die Tradition, die Neuzeit etwa um 1500 beginnen zu lassen, geht auf das späte 17. Jahrhundert zurück.
  • In der Neuzeit etablierte sich die heute "klassische" Epochengliederung: Antike, Mittelalter und Neuzeit.
  • Ein veröffentlichtes dreiteiliges Geschichtswerk von Historiker Cristoph Cellarius ist: Historia antiqua (1685), Historia medii aevi (1688), Historia nova (1696).
  • In der deutschen Geschichtswissenschaft wurde der Begriff "Frühe Neuzeit" erst seit Beginn der 1950er Jahre benutzt. Damals grenzt man die deutsche bzw. europäische Geschichte vor 1800 von der sogenannten „Moderne“ ab.
  • Wenn wir von Früher Neuzeit sprechen, ist das zunächst nur europäisch gedacht.
  • Die Grenzen der Epochen sind in der Geschichtswissenschaft nicht fest, sondern als fließend anzusehen.
  • Gelehrte Zeitgenossen des 15. und 16. Jahrhundertes empfanden den Anbruch einer neuen Zeit.
  • "mittleres Zeitalter" (medium aevum) wurde als finstere, zu überbrückende Epoche des Verfalls angesehen.
  • Es gab einen Entstehungsprozess eines Zäsurbewusstseins um 1500.
  • Das Christentum gab ein unmittelbar bevorstehendes Jüngstes Gericht bzw. Ende aller innerweltlichen an.
  • 1452-54 Gutenbergbibel
  • 1453 Eroberung von Konstantinopel
  • 1492 Ende der Reconquista in Spanien
  • 1492 "Entdeckung" Amerikas
  • 1495 Reichsreform
  • 1517 Thesenanschlag Luthers
  • Ein womöglich noch schärferes Zäsurbewusstsein als die Menschen um 1500 empfanden die Zeitgenossen der Französischen Revolution (1789 ff.).
  • Es gab ein erstes Mal eine neue politische/soziale Ordnung nach vernünftigen Maßstäben um 1800.
  • Es gab einen bewussten (symbolischen) Bruch mit dem "Ancien Régime".
  • In Deutschland gab es einen spürbaren Wandel in politischer Hinsicht mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation.
  • 1768 James Watts Dampfmaschine war ein wichtiger technischer Fortschritt der Moderne.
  • 1776 Amerikanische Revolution
  • 1789 Französische Revolution
  • 1794 Allgemeines Landrecht (Preußen)
  • 1803 Reichsdeputationshauptschluss
  • 1806 Schlacht bei Jena und Auerstedt
  • 1806 Ende des Heiligen Römischen Reiches
  • 1813 Völkerschlacht bei Leipzig
  • 1814/15 Wiener Kongress
  • Das “lange“ 19. Jahrhundert ist in drei Zeitabschnitte unterteilt: The Age of Revolution (1962), The Age of Capital (1975) und The Age of Empire (1987).
  • Wenn die Frühe Neuzeit als eigene Epoche von Mittelalter und Moderne abgegrenzt wird, setzt das voraus, die Jahre um 1500 und 1800 als Zäsuren anzusehen. (Es gibt aber auch alternative Periodisierungen)
  • The Age of Revolution (1962) umfasst die Zeit von der französischen bis zu den europäischen Revolutionen (1789-1848).
  • Die Frühe Neuzeit ist durch Uneindeutigkeit ihrer Epoche charakterisiert, die sich nicht zuletzt in der Bezeichnung "Frühe Neuzeit" zeigt.
  • Es gibt Entwicklungen, die von der Forschung als typisch für die Frühe Neuzeit angesehen werden.
  • The Age of Capital (1975) umfasst v.a. die industrielle Revolution (1848-1875).
  • Ein langfristiger Anstieg der Bevölkerungszahlen ist eine Entwicklung, die von der Forschung als typisch für die Frühe Neuzeit angesehen wird.