Richtig schreiben

Cards (12)

  • Phonographisches Prinzip
    Fungiert als Grundprinzip
    Wechselseitige Beziehung von Phonem und Graphem
    Bezieht sich auf die Rechtschreibung oder Schreibweise von Wörtern auf Grundlage ihrer Lautstruktur.
  • Silbisches Prinzip
    Im Deutschen typisch: zweisilbige Wortform
    Lang- und Kurzvokale mit gleichem Graphem verschriftet (zB raten, rasten)
    Offene Vokale: Auf Vokalgraphem folgt kein Konsonantgraphem; Vokalgraphem lang lesen
    Geschlossene Silbe: Dem Vokalgraphem folgt mindestens ein Konsonantengraphem; das Vokalgraphem kurz
  • Morphologisches Prinzip
    Abweichungen treten sehr systematisch auf
    Umlautschreibung: Haus - HÄuser
    Auslautverhärtung: Hand - HänDe
    Spirantisierung: wenig - weniGe
    Vererbung silbisch bedingter Schreibung: koMMen - er koMMt, seHen- er sieHt, faHren - er fäHrt
  • Syntaktisches Prinzip
    Satzinterne Großschreibung: Substantive groß, syntaktische Elemente groß, grammatische Funktion des Wortes im Satz bestimmt Rechtschreibung.
    Getrennt- und Zusammenschreibung: Spatien (Zwischenräume) zeigen an, was eine Wortform ist/ wenn man einfügen, ersetzen und umstellen kann, dann Spatium setzen
  • Interpunktion
    Grafisches Mittel, um grammatische Strukturen zu markieren
    Text übersichtlicher für Leser:innen machen
    Kommata: Reihung oder Aufzählung
    Stilistische Funktion von satzzeichen: Doppelpunkt, Gedankenstrich, Ausrufezeichen
  • Beispiel "Blätter"

    "Bleta": Phonologisches Prinzip (wie man es ausspricht)
    "BleTTa": Silbisches Prinzip (Worttrennung um Doppelkonsonanten zu erkennen)
    "BlÄtter": Morphologisches Prinzip (Umlautschreibung für "ä")
    "Blätter": Syntaktisches Prinzip (Großschreibung)
  • Ziele
    Orthographisch sicheren Umgang mit der Schriftsprache.
    Rechtschreibung sinnvolles und notwendiges Element einer am Leser orientierten schriftkulturellen Praxis.
    Erfahrung eines eigenen Schriftsprachgebrauchs zu erfahren.
  • Aufgaben des Rechtschreibunterrichts
    Lernende durch vorstrukturierte Lernangebote unterstützen.
    Ermöglichung der eigenaktiven Auseinandersetzung mit der Schriftsprache.
    Innere Regeln zu einem tragfähigen Wissen über die Ordnung der Schrift ausbauen können.
    Befähigung zum reflexiven Schriftgebrauch.
  • Rechtschreibung erwerben und lernen
    Implizites Lernen anregen
    rechtschreiben erforschen
    Dialogisches und koopertaives Lernen
    Merkwörter
    Kognitiv anregende Übungsformen
  • Rechtschreibung in eigenen Texten
    Sorgfältiges durchlesen auf orthographische Korrektheit
    Verfügbare Hilfsmittel nutzen
    Üben an Fremdtexten
    Rechtschreibgespräche führen
    Auf dem Weg zur Fehlersensibilität unterstützen
  • Rechtschreibdiagnostik (Diktate)
    Pro: einfache Durchführung, viele Variablen, leichter dafür zu motivieren, genaues Zuhören wird gefördert, gibt Sicherheit, motorische Fähigkeiten verbessert, Rechtschreibprüfung, einfache Korrektur
    Contra: Mentaler Druck, Schreibtempo der SuS, abhängig von Aussprache der Leher:innen, einseitige Bewertung, wenig Zeit, Hörverständnis unterschiedlich bei Kindern, kein Schreibziel/Adressat, wenig kreativ
  • Qualitative Fehleranalyse AFRA
    Modifiziertes AFRA-Verfahren von Betzel & Droll 2020
    Kategorien: Phongraphische Schreibungen, silbische Schreibungen, morphologische Schreibungen, sytaktische Schreibungen.
    Beispiele:
    "mennlich": Phonographisch
    "Hautvarbe": Phonographische (spezielles Graphem)
    "Figru": Phonographisch (Graphemfolge)
    "Hare": Silbisch (Doppelvokal)
    "Schue": Silbische (Silbeninitiales h)
    "Tieger": Silbisches (gespanntes i)
    "hosen": Syntaktisch (Großschreibung)
    "Wint": Morphologisch (Spirantisierung)
    "Läuten": Morphologisch (äu/Eu)