Variation wird heute generell als Eigenschaft natürlicher Sprachen angesehen, verschiedene materielle Ausprägungen zu erzeugen.
Eine Variation ist ein Inhalt, der in verschiedenen Formen variiert.
Variation ist ein Aspekt der Sprachvariantenforschung, die sich mit der Frage befasst, wie sich die Variation in der Sprache äußert.
Die Varietätenlinguistik ist eine vorwissenschaftliche Beschäftigung mit Sprachvariation.
Beispiele vorwissenschaftlicher Betrachtungen über die Variation sind Claude Favre de Vaugelas (1647) und die italienische Questione della lingua im 16. Jahrhundert.
Die Varietätenlinguistik ist eine Wissenschaft mit Vorgänger-Disziplinen wie Dialektologie und Sprachsoziologie.
Grad der Themenfixierung
Grad der Kooperation
Grad der Dialogizität
Grad der Situations- und Handlungs-einbindung von Kommunikationsakten
physische Nähe der Kommunikationspartner
Konzeptionelles Relief derPredigt
Linguistik (Hafner/Postlep) / WS 23/24 Theorien und Modelle 2 (2): Varietätenmodell von Koch/ Oesterreicher
Grad der Spontaneität
Grad der emotionellen Beteiligung
Grad der Vertrautheit der Partner
Grad der Öffentlichkeit
Dialektologie ist die Beschreibung der geografisch bedingten Varianten einer Sprache, die seit den Dialektwörterbüchern und vergleichenden Grammatiken von Schmeller (1821) begonnen hat.
In der linguistischen Theorie wird der Status von Varietäten durch die Diskussion von Krefeld und Pustka aus dem Jahr 2010 behandelt.
Trotz aller Probleme bei der Beschreibung sprachlicher Variation ist deren Existenz unbestritten und für die Sprachgeschichte der romanischen Sprachen von großer Bedeutung.
Die Sprachgeschichte ist eine Varietätengeschichte.
Die Varietätengeschichte beschreibt u.a. die Veränderung von Markierungen im Laufe der Geschichte, wie Vulgärlatein > romanische Sprachen.
Diatopische Variation hat in Sprechersicht einen anderen Stellenwert als die anderen Ebenen: Dialekte sind eigene Systeme neben dem Standard; Soziolekte und Stile bestehen aus wenigen markierten Merkmalen, die mit der Standardvarietät / einem Dialekt kombiniert werden.
Eine varietätenlinguistische Markierung wird erst durch die Wahrnehmung von Sprecher*innen zu einer Markierung, die Sprecher*innen weisen Markierungen zu, nicht die Linguist*innen.
Einführung Rom Linguistik (Hafner/Postlep) / WS 23/24 #28
Labordo (1966) untersucht die Sprache des Personals von New Yorker Kaufhäusern und zeigt, dass es eine schichtenspezifische Anpassung an den Sprachgebrauch der Kundschaft gibt.
Ein Beispiel für Isoglossenbündel im italienischen Sprachgebiet ist die kastilisch - katalanische Sprachgrenze im Süden der spanischen autonomen Gemeinschaft Aragón.
Labordo (1963) untersucht die Sprache der Fischer auf Martha’s Vineyard und zeigt, dass die gewählte Aussprache hängt mit Einstellungen gegenüber den Touristen vom Festland zusammen.
Sprachsoziologie befasst sich mit der Verknüpfung sprachlicher Daten mit außersprachlichen Faktoren.
Jules Gilliéron entschied sich gegen eine Totalerhebung im Sinne Georg Wenkers.
Der "Rheinische Fächer" ist ein Beispiel für systematisches Auftreten von Varianten, die als Varietät bezeichnet werden.
Jules Gilliéron (1854 - 1926) veröffentlichte 1880 das Petit Atlas phonétique du Valais.
Niederdeutsche Varietäten sind: ik, maken, dorp, wat, appel, während oberdeutsche Varietäten sind: ich, machen, dorf, was, apfel.
Gilliéron und Edmont veröffentlichten 1902 - 1914 das Atlas linguistique de la France.