Ausbau (6/6) – Ziel: diatopisch nicht markierte Nationalsprache > Verbot und Abschaffung aller Sprachformen, die nicht der französischen Nationalsprache entsprachen > = patois
Die Questione della lingua: Der Weg zum Monozentrismus (1/7) (16. Jh.)
Die Questione della lingua: Der Weg zum Monozentrismus (2/7) (16. Jh.)
Italoromania (16. Jh. bis heute) – Standardisierung.
Nach der Revolution – Erreichen der sprachpolitischen Ziele der Revolution erst im 19. Jahrhundert dank allgemeiner Wehrpflicht, Industrialisierung und allgemeiner Schulpflicht (Loi Ferry 1881/1882)
Debatte der vergangenen Jahrhunderte: Latein vs Volkssprache?
Rückblick: Polyzentrischer Ausbau im italienischen Mittelalter
Im 19. Jahrhundert gab es in Spanien eine Orthographiereform, die 1911 von der Academia Brasileira de Letras übernommen wurde.
Im 17. und 18. Jahrhundert fand eine Stabilisierung und Kodifizierung statt, in denen Entlehnungen aus anderen Sprachen, vor allem Französisch, eine Rolle spielten.
Im Zeitalter der katholischen Könige war Kastilisch schon weit fortgeschritten, im 16. Jahrhundert kam er zum Abschluss.
Die Academia Real das Sciencias gab 1771 das Gramática de la lengua castellana heraus, das 2009-2011 als Nueva gramática de la lengua española neu aufgelegt wurde.
Die Real Academia Española gab 1726-1739 das Diccionario de Autoridades heraus, das 1926 als Diccionario de la lengua española (DRAE) neu aufgelegt wurde.
Im 19. Jahrhundert gab es Sprachakademien, die Real Academia Española in Spanien (1713) und die Academia Real das Sciencias in Portugal (1779).
Die Idiome auf der Iberischen Halbinsel wurden im 13. Jahrhundert zur Distanzsprache ausgebaute Kastilisch überdachten.
Die Überdachung von Kastilisch findet sich sowohl auf der Ebene der Nähesprache als auch der Literatur bzw. Distanzsprache, wodurch das castellano zur lengua española wird und das Verhältnis von Distanz- und Nähebereich konsolidiert sich.
Es gab einen Ausbau der Pragmatischen Schriftlichkeit und eine Entwicklung zu einer Wissenschaftssprache (vor allem Kastilisch) und einer Literatursprache (vor allem Gal-Portugiesisch).
Die Reconquista (um 1300) war ein historischer Rückschritt, der die Situation vor der Emanzipation wiederherstellte.
Im 13. Jahrhundert wurde die Emanzipation kastilischer bzw. portugiesischer Texte eingeleitet.
Standardisierung in der Italoromania: Überdachung aller Varietäten und der meisten Minderheitensprachen durch das Standarditalienische.
Die Iberoromania (13. Jahrhundert bis heute) ist eine Region, in der Standardisierung stattfindet.
Im frühen Mittelalter existierte auf der Iberischen Halbinsel ein Dialektkontinuum, in dem noch keine Trennung in Spanisch, Portugiesisch, Katalanisch, … vorhanden war.
Die frühesten Selektionen fanden in Kastilien (nördliche Prägung, altkastilische Norm, Burgos) und in Portugal (südliche Prägung, Coimbra – Lissabon) statt.
Alfons X. der Weise (1221 - 1284) und D. Dinis (Dionysius, der Landwirt; 1279 - 1325) waren Persönlichkeiten, die in Kastilien und Portugal lebten.
Dem Standarditalienischen ist ein Polyzentrismus nicht abgewandelt.
Es existieren verschiedene italiani regionali, die als tertiäre Dialekte zu klassifizieren sind.
Die Kodifizierung wurde im 16. und dann vor allem im 17. Jahrhundert ausführlich betrieben.
Das Widerspruch zur "einen und unteilbaren" Republik (1792) war die Ablehnung der Wahrnehmung ethnischer Sprachen und Dialekte.
Das zentrales Konzept in Vaugelas’ Sprachauffassung ist Usage, das er als "guter Gebrauch" (bon usage) und "schlechter Gebrauch" (mauvais usage) kategorisiert.
Die Wahrnehmung ethnischer Sprachen und Dialekte wurde als gefährliche Relikte des Ancien Régime, als Hort des Aberglaubens, des Fanatismus, der Konterrevolution, des Föderalismus, des Republikhasses und der Republikflucht wahrgenommen.
Kardinal Richelieu ist auf einer Briefmarke abgebildet.
Claude Favre, Sieur de Vaugelas, war ein Gründungsmitglied der Académie und beteiligte sich am Dictionnaire de l’Académie (1694).
Die Extension und Implementierung über Gesetze und Buchdruck waren in der Schriftlichkeit (und Distanzsprache) erfolgreich.
Französische Nationalsprache wird zur Trägerin der revolutionären Propaganda: "Une nation, une langue!"
Vaugelas’ Sprachauffassung ist in der Préface des Dictionnaire de l’Académie zu finden.
Vaugelas’ zweites Ziel war diastratisch und diaphasisch hoch markierte Varietät zu erreichen.
Französisch zur Zeit der Revolution 1790 kann erst die Hälfte der Bevölkerung (insgesamt ca. 25 Mio) Französisch, und das nicht besonders gut.
Pierre de Ronsard, Joachim Du Bellay und Jean-Antoine de Baïf waren Mitglieder einer Gruppe von Dichtern, die sich um die Kodifizierung des Französischen im 16. Jahrhundert bemühten.
François de Malherbe (1555 - 1628) gilt als "Retter der Sprache" im siècle classique.