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  • Definition Objektivität – Lienert 1967
    Grad, in dem die Ergebnisse eines Tests unabhängig vom Testleiter sind
  • Durchführungsobjektivität bedeutet, dass alle Prüflinge unter gleichen Bedingungen untersucht werden und die Untersuchung unabhängig von zufälligen und systematischen Verhaltensvariationen des Untersuchers sein soll
  • Die Ergebnisse eines Tests sollten unabhängig von der Person des Versuchsleiters sein
  • Einflussfaktoren auf die Durchführungsobjektivität sind:
    • Situative Faktoren wie Tageszeit, Hilfsmittel, Instruktionen und Lärm
    • Personale Faktoren wie Ermüdung und vorherige Beschäftigung
  • Es ist positiv, wenn der Testleiter eine vertraute Person ist und eine angenehme Atmosphäre schafft
  • Maßnahmen zur Herstellung von Durchführungsobjektivität umfassen:
    • Vereinheitlichung der Aufgabenstellung bezüglich Bearbeitungszeit, Erläuterung der Aufgabe und zulässiger Hilfsmittel
    • Gleiche Instruktionen für alle Prüflinge
    • Strikte Einhaltung von Verfahrensregeln, obwohl personale Faktoren wie Prüfungsangst schwer beeinflussbar sind und nicht alles standardisiert werden kann
  • Verstehensprobleme können auftreten, wenn Anweisungen mündlich übermittelt werden, daher sind schriftliche Anweisungen besser geeignet
  • Bei mündlichen Prüfungen ist die Durchführungsobjektivität automatisch geringer, da verschiedene Lehrkräfte unterschiedliche mündliche Hilfestellungen geben können, was die Objektivität verringert
  • Definition AuswertungsobjektivitätLienert 1967
    Grad, in dem die Ergebnisse eines Tests unabhängig vom Testleiter sind.
  • Merkmale Auswertungsobjektivität
    • Herstellen von Auswertungsobjektivität
    • Geschlossene Antwortformate (MC oder Schablonen)
    • festgelegte Kriterien (z.B. Punktezahl bei Aufgaben, Diktatfehler)
    • Schwierigkeiten
    • unterschiedliche Auswertung bei offenen Aufgaben
    • Verständnisprobleme trotz Kodierschema möglich
    • Z.B. Aufsätze in Schule  erfordert inhaltliche Klassifikation
  • Interpretationsobjektivität bedeutet, dass jede auswertende Person die Ergebnisse gleich interpretieren soll
  • Herstellung von Interpretationsobjektivität wird erleichtert durch:
    • Normtabelle einer Vergleichsstichprobe
  • (Interpr.) Daumenregel zur Notengebung:
    • Punkte zusammenzählen, so dass sich für Noten eine Normverteilung ergibt
    • Positive Bewertung ab Erreichung von mindestens 50%
  • Möglichst umfassende Dokumentationen von Datenerhebung und -analysen sind wichtig
  • Es sollten feste Regeln für Schlussfolgerungen gelten, z.B. normierte Leistungstests, Fragebögen, etc.
  • Schwierigkeiten bei der Interpretation entstehen, wenn:
    • Informationen unterschiedlich und zahlreich sind
    • Grad, in dem die Ergebnisse eines Tests unabhängig vom Testleiter sind, beeinträchtigt wird
  • Entscheidungen eines Testleiters basieren manchmal auf Intuition und Erfahrung
  • Beispiel: Zwei Lehrkräfte interpretieren die Leistung eines Schülers in einem Test als überdurchschnittlich, weil sie die Vergleichsstichprobe als Bezugssystem haben
  • Fazit: Notwendige Voraussetzung für Zuverlässigkeit und Gültigkeit einer Messung ist die Interpretationsobjektivität
    • Nicht objektive Messung kann auch nicht reliabel und/oder valide sein
  • Arten der Objektivität:
    • Durchführungsobjektivität
    • Auswertungsobjektivität
    • Interpretationsobjektivität