Klausurfragen

Cards (90)

  • 1)Daten Gutenberg:
    • Fast nichts über ihn bekannt
    • Geb. Um 1400 in Mainz
    • Zwischen 1420 und 1427/28 auf jeden Fall in Mainz
    • 1430 aus Mainz „ausgefahren“
    • 1434-1444 lebt in der Nähe von Straßburg
    • 1448 - 1457 lebt in Mainz, hat Geschäftsgemeinschaft gegründet und druckt Bibel
    • 1450: entscheidendes Datum Buchdruck augereift, Erfindung soweit, dass Satz und Druck v. Einblattdrucken & größeren Werken unternommen werden konnte; Geschäftspartnerschaft mit Johann Fust
    • 1455 Trennung von Fust, Gerichtsstreit wegen Dahrlehens
    • Gest. 1468 in Mainz
  • 1)Handgießinstrument:Gießform der Kern der Erfindung
    ermöglicht, nach Anfertigung eines Prägestempels (Patrize) damit Hohlformen (Matrizen) herzustellen, aus denen fast beliebige Zahl von identischen Einzelbuchstaben (Lettern) aus Blei oder Bleilegierung gegossen werden konnte
  • 1)Druckerpresse: muss Druckerfarbe vom Satz auf Papier sauber, genau konturiert & gleichzeitig übertragen:
    Form in die Presse gehoben, mittels ballen von Druckerschwärze eingefärbt & Papierbogen unter hohem Druck auf geschwärzte Satzform gepresst; erst im Schön- dann Widerdruck
  • 1)Druckerfarbe: neu erfunden, spezielle Druckfarbe, die auf Metalllettern aufgetragen wurde
  • 1)Mobile Metalllettern: 1450, Einzelne, wiederverwendbare Metalllettern aus Blei oder Zinn, die zu Wörtern und Sätzen zusammengesetzt werden konnten
  • 1)Drei Drucke die Gutenberg hergestellt hat
    • Türkenkalender Ende 1454
    • 42 zeilige Bibel B42 um 1454/55 fertiggestellt Gutenberg Bibel
    • Astronomische Planetentafel 1457
  • 2)Gründe
    -> zentrale Elemente des Humanismus werden durch Medium Buch getragen
    • (Wiederentdeckung) großes Interesse antiker Literatur & Philosophie und diese zu studieren
    • Buch als Medium um Wissen erlangen, sollte für alle zugänglich sein (Bildung)
    • Bücherhunger der Universitäten trug ebenfalls dazu bei
    • Bücher verbreiten neue Ideen, die zum freien Denken anregen (menschliche Vernunft)
    • Buchdruck als Chance humanistische Texte schnell zu verbreiten
  • 2)Auswirkungen auf die Buchproduktion
    • Nachfrage an Büchern steigt & Humanisten wünschen Bildungsreform -> Produktion humanistischer Texte
    • bis jetzt: Sprachuniversalismus (Latein) & Internationalität des Buchhandels
    • -> Forderung eigener Volkssprache (aber trotzdem nur wenig wird auf Deutsch gedruckt)
    • Buchmarkt bedient nicht mehr nur Theologie aber Buch noch keine allgemeine Kulturbedeutung für Gesellschaft
    • an Bedürfnisse der Humanisten angepasst: Diversifizierung der Buchinhalt, Steigerung der Textqualität
  • 2)Zusammenarbeit Autor & Drucker
    • Paradebeispiel Erasmus & Froben
    • Verbreitung Humanismus als gemeinsame Vision
    • Froben druckte, veröffentlichte & vermarktet Werke von Erasmus -> “Vermittler” zw. Autor & Drucker
    • finanzielle Unterstützung (drucken sehr kostspielig)
    -> Zusammenarbeit bestand meist ein Leben lang: Freundschaft
    • Austausch von Ideen & Ansichten auf privater Ebene in Briefen
    aus der Zusammenarbeit hervorgegangene Werke spielten zentrale Rolle bei Verbreitung von Humanismus
  • 2)Reformation als Medienrevolution
    • Wandel zur Volkssprache, Flugschrift verändert Lesestoffe/Lesepublikum grundlegend
    • Reformation fördert Buchdruck und andersherum (Goldgrube für Verleger ist es Luthers Schriften nachzudrucken)
  • 3)Veränderung Lesestoffe & Lesepublikum: 1
    • lutherische Bibel zum zentralen Element der Reformation (erst nur gelehrtem/lateinsprachigen Publikum zugänglich)
    • Wandel zur Volkssprache: Übersetzungen der Bibel von Gelehrtensprache (Latein) in Volkssprache (Deutsch)
    -> ermöglicht auch „einfacher“ Bevölkerung religiöse Schriften zu lesen & an Diskussionen teilzunehmen
  • 3)Veränderung Lesestoffe & Lesepublikum: 2
    • teure/unhandliche Bücher durch „Flugschrift“ ersetzt (spielt große Rolle bei Verbreitung Reformation) -> handliche Broschüren, Quart-/Oktavformat, billig in der Herstellung
    -> ermöglicht massenhafte Produktion & Vervielfältigung und ließen sich rasant verbreiten
    -> in Volkssprache geschrieben: konnten von jedem Verstanden werden
    => Reformation brachte gesteigerte Akzeptanz des Mediums Buch in der Bevölkerung.
  • 3) Veränderung Lesestoffe & Lesepublikum
    • neben religiösen Flugblättern auch politische Schriften (ankurbeln Sozialrevolution)
    • staatliche & kirchliche Reglementierungsversuche um Ausbreitung zu verhindern
    • Buch wird zum Massenmedium und zum Instrument religiöser, politische und sozialer Einflussnahme
    • besitzt jetzt meinungslenkende und propagandistische Funktion
  • 3)Zusammenarbeit Luther & Drucker
    • enge Zusammenarbeit um Massenproduktion zu fördern
    • entwickeln vereinfachte & verständliche Form seiner Thesen um Verbreitung zu erleichtern
    • Verwendung moderner Drucktechniken -> ermöglicht kostengünstige Produktion von Texten, günstig anbieten
    • schnelles Drucken von Flugschriften, die die wichtigsten Punkte von Luthers Ideen zusammenfassten
    • verlangt keine Autorenhonorare
    • zunächst milde ggü. Nachdruck, zornig wegen fehlerhafter Nachdrucke & Verfälschung
    -> Kennzeichnung Originaltexte mit „Lutherrose“
  • 4)Warum bezeichnet man Tauschhandel als „Genossenschaftsverlag“ 1
    • Mittel um Zugang zu Literatur zu erleichtern, sowie den Austausch von Wissen & Ideen zu fördern
    • Grundprinzip: Tausch von Neuerscheinungen auf Messen auf Basis von gleichem Papierwertes
    • Bogen als transnationale Währung um Währungsproblem zu umgehen
  • 4)Warum bezeichnet man Tauschhandel als „Genossenschaftsverlag“ 2
    • notieren eines Saldo wenn Tauschrechnung nicht aufgeht -> jahrelang aufgeschoben
    • basiert auf gegenseitiger Unterstützung (Zusammenschluss für Produktion & Verkauf -> nicht alleiniger Kostenträger; Ressourcen, Druckmaschinen, Papier, Kostensenkung & Produktion steigern) - Tauschhandel ermöglicht Verbreitung Bücher ohne auf Kauf/Verkauf angewiesen zu sein, führt zu breitem Angebot
  • 4)Gründe warum man sich Nettohandel zuwandte
    • Tauschhandel: Überproduktion, viele überflüssige Bücher, Angebot > Nachfrage
    • Ansammlung in Lagern -> Verlust
    • Erst Ergänzung durch Konditionsverkehr
    • Sächsische Großverleger begehrteste Ware, wollen nicht tauschen
    • Nettohandel: Barzahlung, geringe Rabatte, kein Rückgaberecht
    • Phillip Erasmus Reich erzielte hohe Gewinne -> konnte hohe Honorare zahlen -> verhalf zum Durchbruch
    • Konfliktpotential
    • Entstehung Roman
    • Erhöhung Verkaufspreise (Deckungsauflag)
  • 4)
    Vorzüge
    • Unabhängigkeit & Selbstbestimmung der Drucker (nicht mehr auf Tausch angewiesen) -> effizienter Buchvertrieb
    • finanzielle Unsicherheiten & Schwankungen durch direkte finanzielle Gewinne ersetzt
  • 4)
    Kritik
    • gegenseitige Unterstützung wurde zu kapitalistischem Konkurrenzdenken
    • Auswirkungen auf Angebot: Auswahl nach wirtschaftlichem Erfolg statt kulturellen Aspekten
    • gesamtes Risiko auf Buchhändler verlagert um Gewinn der Drucker/Verlage zu maximieren
    • -> führt langfristig zur Trennung von Verlag und Sortiment
  • 5)Gründe
    • Nachdruck in manchen Regionen einziger Weg die Bevölkerung mit Literatur zu versorgen
    • technischer Fortschritt brachte Erfindungen die Druckvorgang beschleunigen (erleichtert Nachdruck)
    • fehlende Urheberrechtsbestimmungen: kaum Konsequenzen, fehlende Rechte der Autoren
  • 5) Konfliktpunkte
    • Urheberrechtsfrage: klar durchsetzbare Urheberrechts-Bestimmungen
    • finanzielle Verluste der Originalautoren/Drucker, da Leseschaft zu günstigen nachdrucken überspringt
    • Qualitätsmängel billig produzierter Nachdrucke: lückenhaft, verfälschen Inhalt der Originaltexte -> Rufschädigung
    • erhöhtes Angebot auf dem Markt -> Buchpreise steigen
  • 5) Protagonisten
    • Nachdrucker: wollen Freiheiten, Werke kostengünstig zu vervielfältigen & von ihnen zu profitieren nutzen
    • Verleger/Originalautoren/Drucker: Werke vor unbefugtem Nachdruck schützen & von ihnen profitieren
  • 5) Kompromiss Nürnberger Schlussnahme
    • Einführung Konditions-/Bedingthandel
    • Nachdrucker zahlt Gebühr an Autor um Drucken zu dürfen
    • Buchhändler ganzjährig beliefert, Remissionsrecht bei nicht Absatz
    -> half Ungerechte Verteilung des Risikos zwischen Drucker & Buchhändler auszugleichen
  • 6)verlegerische Strategien & Verlagsprogramm 1
    • Hauptziel: Autoren an Verlag binden
    • nahm junge Autoren in denen er großes Potenzial sah unter Vertrag
    • enge Zusammenarbeit mit Interessen der Autoren -> lies sie ihre Verträge anfertigen & Bedingungen bestimmen
    • -> revolutionärer Ansatz erhöht Attraktivität des Verlages
  • 6) verlegerische Strategien & Verlagsprogramm 2
    • fördert innovative Ansätze & führte Neuerungen schnell ein um Machtposition auszubauen
    • qualitativ hochwertige Produktion (seine Bücher etwas teurer als der Durchschnitt)
    • Internationalisierung & europäische Zusammenarbeit führten zu internationalem Ansehen
    • Verlagsprogramm: bekannte Namen wie Goethe, Schiller und Lessing
  • 6) Auswirkungen Klassikerjahr 1805
    = Jahr, indem eine große Vielzahl an klassischen Werken gemeinfrei wurde
    • Verlage kündigten Jahre vorher Klassikerausgaben an
    • Cotta-Verlag war als Klassikerverlag bekannt
    -> veröffentlichte eine „Klassikersammlung“ mit Werken von Goethe, Schiller und anderen
    -> riesigen Erfolg der Sammlung -> Cotta-Verlag wird zum führenden Verlag für klassische Literatur (festigt Image)
    • Cotta-Verlag wird zum bevorzugten Verlag für viele Autoren (stärkte Zusammenarbeit)
    • trug dazu bei Werke von Schiller & Goethe in deutscher Kultur und Literatur zu verankern.
  • 7) ERSTE LESEREVOLUTION
    historische Einordnung
    • um 1800
    • Buchmarkt:
    -> Zunahme an Schriften in Volkssprache
    -> Anteil theologischer Literatur sank
    -> Bücher für ärmere Bevölkerungsschichten erschwingbar
  • 7) ERSTE LESEREVOLUTION
    technische Vorraussetzungen
    • Erfindung des Buchdrucks -> ermöglicht effizienten Druck & schnelle Verbreitung
  • 7) ERSTE LESEREVOLUTION
    Institutionen
    Lesegesellschaften
    • kommerzielle Leihbibliotheken: gewerblicher Buchverleih
    -> Befriedigung steigender Nachfrage bei geringer Kaufkraft
  • 7) ERSTE LESEREVOLUTION
    Publikationsformen
    • extensive Lektüre (in Form von Romanen) verdrängt intensive Lektüre (in Form von theologischen Schriften)
    -> als „mindere Literatur“ bezeichnet, da sie nicht zur sittlichen/moralischen Verbesserung beiträgt
    -> negativ als „Lesesucht“ angeprangert, v.a bei Frauen/Mädchen (gingen Haushaltstätigkeiten nicht mehr nach)
    • große/schwere Bücher durch Taschenbücher ersetzt -> neue Mobilität des Lesens
    • Lesepublikum liest nicht mehr zur Bildung, sondern Unterhaltung
    • Privatisierung und Intimität des Lesens
  • 7) ZWEITE LESEREVOLUTION
    historische Einordnung
    • um 1900
    • Unsicherheit & Existenzangst der Bevölkerung (Wunsch nach Erklärung)
    • Industrialisierung & Gewerbefreiheit -> Bedarf an qualifizierten Fachkräften
    -> Literatur zu Fach-/Sachwissen wird populär
  • 7) ZWEITE LESEREVOLUTION
    Publikationsformen
    • Anteil der Presse nimmt zu, Zeitungen/Zeitschriften zu zentralen Medien
    • periodische Veröffentlichung ermöglichet schnellen Informationsaustausch -> schaffen informierte Gesellschaft
    • Veränderung in Romanliteratur: Romane in Serien/Reihen veröffentlicht
    • besonders gefragt war Literatur die Unterhaltung & Bildung vereint
  • 7) ZWEITE LESEREVOLUTION
    Institutionen
    • große Verlagsunternehmen & Industriebetriebe (repräsentieren technischen Fortschritt)
    • mehr Medien- und Presseunternehmen durch steigenden Zeitungsanteil
    • Bahnhofsbuchhandel und Straßenverkauf
  • 7) ZWEITE LESEREVOLUTION
    technische Vorraussetzungen
    • Eisenbahn: ermöglicht schnellen & sicheren Transport, beschleunigt Verbreitung von Literatur
  • 8) Entwicklung Verlagswesen
    • wachsende Literatur & Verlagslandschaft
    -> steigende Nachfrage, Anteil an Zeitungen & Flugschriften steigt
    • Modernisierung & Konzentration auf Massenmarkt (-> Romanen & Unterhaltungsliteratur gewinnen an Bedeutung)
    • Literatur wird politisch engangierter, Satire wird populär
    • technologischer Fortschritt (z.B Dampfmaschinen)
  • 8) Zensur 1
    • Zeit geprägt von politisch instabiler Lage & Zensur
    = Unterdrückung politischer Kritik & verhindern der Veröffentlichung oppositioneller Ideen
    • Vorab-Zensur: Manuskripte vor Veröffentlichung von staatlichen Behörden geprüft
    • Verbot politischer Schriften
    • Drucklizenz um Drucken zu dürfen (politische Loyalität, Verweigerung -> Publikationsverbot)
    • Verlagsverantwortlichkeit: Verantwortung für Publikationen kontroverser Werke (Verlage haften für Autoren)
    • -> Einschränkungen unterschiedliche streng gehandhabt
  • 8) Zensur 2
    • Handel mit verbotenen Schriften riskant & schwere Konsequenzen
    • hohe Geld-/Haftstrafen, Verbote, Produktionsende
    • -> trotzdem wehrten sich Autoren und entwickelten Maßnahmen zur Umgehung
  • 8) Möglichkeiten zur Umgehung
    • Veröffentlichung unter fiktivem Verlagsnamen
    • persönlicher Kontakt zu Zensoren
    • schneller Vertrieb & Ablieferung -> bei Kontrolle keine konkreten Beweise
    • Drucken im Ausland
    • Produktion von Flugblättern & Verschlüsselung von Texten
  • 8) spekulative Verleger
    • Risikobereitschaft: veröffentlichte trotz drohender Konsequenzen soziale/politisch kontroverse Werke
    • Beteiligt sich an politischen Debatten (Veröffentlichung zeitgenössischer Ideen um liberale Ideen zu verbreiten)
    • Teilnahme an Umgehung der die Zensur
    • Mischkalkulation aus „erlaubten“ und kontroversen Werken
    • internationaler Austausch
  • 9) Kommissionsbuchhandel
    • verkaufen im Auftrag von Verlagen an Kunden
    • Eigentum am Buch beim Verlag bis Buch verkauft -> kein Risiko beim Verlag (Kosten nur bei Verkauf)
    • Kunde profitiert durch große Auswahl an Büchern
    • globale Vernetzung der Buchmärkte, Transnationalität, Spezialisierung