Soziale Interaktione und Alltagleben

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  • Soziale Interaktion: Individuen oder Gruppen treffen aufeinander und stimmen ihre verbale und nonverbale Kommunikation sowie ihr Handeln unter wechselseitiger Beeinflussung aufeinander ab
  • Soziale Interaktion geht über Kommunikation hinaus und beinhaltet auch das Handeln
  • Alltägliche Interaktion beruht auf subtilen Beziehungen zwischen dem, was durch Gesicht und Körper vermittelt wird, und dem, was durch Worte mitgeteilt wird
  • Soziologische Definition: eine dynamische, sich ständig verändernde Sequenz sozialen Verhaltens zwischen Individuen oder Gruppen
  • Historische Bedingtheit der Interaktion:
    • Früher: kleine, überschaubare Einheiten wie Familien, Sippe, Dorfgemeinschaft
    • Westliche industrialisierte Gesellschaft: differenziertes und heterogenes Sozialleben
    • Befreiung von kommunalen Zwängen der Primärgruppe
    • Mobilere, unpersönlichere Gesellschaft, indirekter Kontakt, Rückzug in privaten Raum
  • Neue Formen der Interaktion verlangen von den Beteiligten ein gemeinsames Repertoire an normativen Vorstellungen und kommunikativen Techniken
  • Verletzung der "höflichen Gleichgültigkeit":
    • Anstarren (normalerweise nur in sehr vertrautem Umfeld)
    • Offene Feindseligkeit gegenüber Fremden auf der Straße
    • Hassblicke: Weiße starren Schwarze an, Frauen mit Kopftuch werden angestarrt
  • Analyse der Alltagsroutine:
    • Interaktionsanalyse gibt Aufschluss über das Funktionieren größerer sozialer Systeme
    • Soziale Makrosysteme beruhen auf Mustern der sozialen Interaktion
    • Alltagsroutinen sind von grundlegender Bedeutung
  • Soziale Regeln der Interaktion:
    • Jede Gesellschaft hat ihre eigenen Regeln
    • Regeln sind meist implizit und selbstverständlich
    • Studien durch Rollentheorie, dramaturgisches Modell, Ethnomethodologie
  • Nonverbale Kommunikation:
    • Formen des Austauschs via Gesichtsausdruck, Gesten oder Körperbewegungen
    • Grundformen des Ausdrucks von Emotionen sind bei allen Menschen dieselben
    • Verbindung von Anlage und Umwelt spielt eine große Rolle
  • Interaktion durch Sprache:
    • Großteil unserer Interaktion basiert auf Sprache
    • Sprache für das soziale Leben ist von grundlegender Bedeutung
    • Erkennen des sozialen Kontextes ist entscheidend für das Erkennen von Sinn
  • Erving Goffman:
    • Arbeiten über anthropologische, sozialpsychologische und psychiatrische Probleme
    • Untersuchungen über Verhaltensmuster, Interaktionsrituale, Rollendistanz und persönliche Selbstdarstellung
    • Stigma und Theater spielen eine große Rolle in der sozialen Interaktion
  • Soziale Interaktion und Alltagsleben
  • Soziale Interaktion: Erving Goffman
  • Dramaturgisches Modell: Rolle, Vorderbühne, Hinterbühne, Eindrucksmanipulation
  • Gesellschaftliche Einrichtung: Ort mit festen Wahrnehmungsschranken, regelmäßige Tätigkeiten, Ensemble von Darstellern, abgeschlossen vom Publikum, eigenes Ethos, Vertraulichkeit, Geheimnisse, Solidarität
  • Hintergrund: Darsteller werden auf eine Rolle vorbereitet, Außenseiter im Ensemble und Publikum
  • Individuen nehmen soziale Statuspositionen ein, mit Rollenerwartungen verknüpft
  • Handeln hängt von den eingenommenen Rollen ab, Eindrucksmanagement ist wichtig
  • Vorderbühne: Ort der Darstellung, Hinterbühne: Vorbereitung der Darstellung
  • In schwierigen Situationen handeln Individuen oft als Teil einer Gruppe, um eine bestimmte Darstellung zu erreichen
  • Rolle: Summe der Erwartungen und Ansprüche an das Verhalten und äußere Erscheinungsbild des Inhabers einer sozialen Position
  • Erwartungen an Rollen sind normativ, Rollenkonflikt(e) können auftreten
  • Status: gesellschaftliche Anerkennung, Prestige, Status-Set, Rollen-Set
  • Kulturelle Differenzen bei Definition des persönlichen Raums, vier Zonen des persönlichen Raums nach Edward T. Hall
  • Hauptdimensionen der Organisation sozialer Interaktion: Zeit und Raum, Metrische Zeit, Globalisierung und Alltagsleben
  • Internationale Tourismus: Soziologie des Tourismus, steigende Zahl internationaler touristischer Reisen, touristischer Blick, Forschungsfragen für den Soziologen
  • Anlage (nature): genetische Ausstattung eines Menschen
  • Umwelt (nurture): materielle Umgebung, soziale Umgebung
  • "Geteilte Umwelteinflüsse": soziale Schicht, Familienstruktur, familiärer Status
  • "Ungeteilte Umwelteinflüsse": Schwangerschaftsverlauf, Geschwisterposition, unterschiedliches elterliches Verhalten gegenüber den Kindern
  • Die biologische Verankerung menschlicher Merkmale legt die Entwicklungsmöglichkeiten über den gesamten Lebenslauf fest
  • Genetische Ausstattung eines Menschen begrenzt die Möglichkeiten des Menschen
  • Genetische Anlagen und Umweltbedingungen überlagern sich auf vielfältige Art und Weise
  • Identische genetische Anlagen können bei verschiedenen Umwelten zu unterschiedlichen Phänotypen führen
  • Zwillingsstudien sind bedeutsam für die Erforschung von genetischen und Umwelteinflüssen
  • Sozialisation bezeichnet den Prozess der Entwicklung der Persönlichkeit in Auseinandersetzung mit natürlichen Anlagen und der sozialen und physikalischen Umwelt
  • Sozialisation ist ein sozialer Lernprozess, der das Hineinwachsen in soziale Beziehungsnetze ermöglicht
  • Normen sind formelle oder informelle Verhaltensvorschriften
  • Devianz bezieht sich auf Abweichung von akzeptierten Normen und Wertvorstellungen