GBWL2_neu

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  • Grundlegende Definitionen:
    • Beschaffung = Versorgung des Unternehmens mit sämtlichen Produktionsfaktoren
    • Materialwirtschaft umfasst alle materialbezogenen Funktionen, die sich mit der Versorgung des Betriebes und der Steuerung des Materialflusses durch die Fertigung bis hin zur Auslieferung der Fertigerzeugnisse befassen (Beschaffung und Logistik)
  • Systematisierung der Produktionsfaktoren:
    • Kapazität = max. möglichen mengenmäßigen Produktion
    • Abhängig von Anzahl der vorhandenen Aggregate (Maschinen) bzw. der Anzahl der Arbeitskräfte, Intensität der Produktion und Zeitraum
    • Kapazitätsauslastungsgrad = tatsächlich produzierten Menge im Verhältnis zur maximal möglichen Menge
  • Beschaffungs- /Bereitstellungsplan:
    • Technischer Aspekt: Alle Produktionsfaktoren müssen in der erforderlichen Art, Güte und Menge zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zur Verfügung stehen
    • Ökonomischer Aspekt: Die Bereitstellung der Produktionsfaktoren hat zielorientiert so zu erfolgen, dass sie in Einklang mit den betrieblichen Oberzielen stehen (z.B. Gewinn-, Rentabilitäts-, Qualitäts-, Leistungs- oder Sicherheitsziele)
  • Ziele der Materialwirtschaft:
    • Minimierung der Beschaffungs-, Lagerhaltungs- und Transportkosten
    • Minimierung der Kapitalbindung
    • Minimierung der Fehlmengenkosten
  • ABC-Analyse:
    • Priorisierung von Aufgaben, Problemen, Produkten, Aktivitäten, etc.
    • In Materialwirtschaft: Unterscheidung wichtiger und weniger bedeutsamer Güter im Materialmanagement
    • Kategorisierung: A-Güter (sehr bedeutend), B-Güter (bedeutend), C-Güter (weniger bedeutend)
  • Grundlagen Investitionsrechenverfahren:
    • Investition = Beschaffung von Produktionsfaktoren, insbesondere Betriebsmitteln, Wertpapieren und Forderungen verbundene Kapitalbindung
    • Investitionsrechenverfahren sind mathematische Methoden zur Beurteilung der Vorteilhaftigkeit von Investitionsprojekten
  • Statische Investitionsrechenverfahren:
    • Kostenvergleichsrechnung: Vergleich der Kosten je Zeiteinheit oder je Leistungseinheit bei identischer oder unterschiedlicher Kapazität
    • Gewinn- / Rentabilitätsrechnung: Auswahl von Projekten mit positivem durchschnittlichem Gewinn bzw. positiver durchschnittlicher Rentabilität
    • Amortisationsrechnung: Bewertung der Investition anhand der Zeit, die benötigt wird, um die Investitionskosten durch Gewinne zu decken
  • Dynamische Investitionsrechenverfahren:
    • Kapitalwertmethode: Bewertung von Investitionsprojekten anhand des heutigen Werts der mit der Investition verbundenen Zahlungsreihen bei einem gegebenen Kalkulationszinssatz
    • Interne Zinssatzmethode: Ermittlung des Kalkulationszinssatzes, bei dem der Kapitalwert einer Investition gleich Null ist, um die tatsächliche Verzinsung des gebundenen Kapitals zu zeigen
    • Rentenbarwertfaktor: Berechnung des heutigen Werts einer Rente bei gegebenem Kalkulationszins und Laufzeit
  • Vorteil dynamischer Verfahren:
    • Berücksichtigung der Zeitpräferenz des Geldes
  • Anwendungsprobleme:
    • Kapitalwertberechnung setzt einen vollkommenen Kapitalmarkt voraus
    • Soll- und Habenzinssätze sind identisch
    • Kredite und Anlagemöglichkeiten stehen in unbegrenzter Höhe zur Verfügung
    • Keine Transaktionskosten wie Steuern, Informationskosten, Abwicklungskosten
    • Zurechenbarkeit der Ein- und Auszahlungen auf einzelnen Investitionsprojekte
    • Exakte Bestimmung des zeitlichen Anfalls von Zahlungen
  • Berücksichtigung von Unsicherheit:
    • Investitionsentscheidungen basieren auf erwartetem Ergebnis (μ) und Risiko (σ)
    • μ-Prinzip: Entscheidung nach dem Erwartungswert der Zielgröße
    • μσ-Prinzip: Zusätzlich Berücksichtigung des Risikos durch Varianz σ² bzw. Standardabweichung σ der Verteilung der Zielgröße
    • Entscheidungsregeln: Bei gleichem Erwartungswert ist das Projekt mit dem geringeren Risiko zu wählen, bei gleichem Risiko ist das Projekt mit dem höheren Erwartungswert des Ertrags zu wählen
  • Charakteristika von Eigenkapital:
    • Eigenkapital = Quotenanspruch des Kapitalgebers (Anteil am Wert des Unternehmens)
    • Eigenkapitalgeber sind anteilsmäßig am Unternehmen beteiligt; bekannt ist nur der Anteil, nicht die absolute Höhe des Anspruchs
    • Kapitalüberlassung zeitlich nicht begrenzt
    • Eigenkapitalgeber haben in der Regel Mitspracherechte
    • Zahlungen zwischen Unternehmen und Eigenkapitalgebern erfolgen bei Gewinnausschüttung oder Kapitalrückzahlung
    • Im Konkursfall: Eigenkapitalgeber werden erst bedient, wenn alle Verbindlichkeiten gegenüber Fremdkapitalgebern erfüllt sind (Residualanspruch)
    • Eigenkapitalgeber haften für Verluste des Unternehmens
  • Charakteristika von Fremdkapital:
    • Fremdkapital = Nominalanspruch des Kapitalgebers
    • Fremdkapitalgeber überlässt einem Kapitalnehmer für eine begrenzte und fixierte Laufzeit einen fixen und unbekannten Betrag (Nominalwert)
    • Fremdkapitalgeber hat Anspruch auf Zins während der Laufzeit und auf Rückzahlung des Nominalbetrags am Ende der Laufzeit
    • Rechtliche Ansprüche bestehen unabhängig vom wirtschaftlichen Erfolg des Kapitalnehmers
    • Im Konkursfall: Anspruch Fremdkapitalnehmer Vorrang gegenüber Ansprüchen Eigenkapitalgeber
  • Außenfinanzierung:
    • Geld- und Kapitalmärkte
    • Crowdfunding: Nicht organisierter Kapitalmarkt im Internet
    • Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten (z.B. Lending-Based, Equity-Based, Donation-Based)
  • Kreditsubstitute - Factoring (Abtretung von Forderungen):
    • Instrument der kurzfristigen Umsatzfinanzierung
    • Factor erwirbt vorfällig Forderungen des Unternehmens und zieht diese bei Fälligkeit ein
    • Unternehmen erhält sofortige Zahlung basierend auf der Höhe der Forderung
  • Kreditsubstitute - Leasing:
    • Leasinggeber überlässt das Leasinggut dem Leasingnehmer gegen Zahlung eines vereinbarten Leasingentgelts zur Nutzung
    • Leasingnehmer nutzt das Gut gegen regelmäßige Zahlungen der Leasingrate
    • Leasing ist eine Alternative zum kreditfinanzierten Erwerb eines Investitionsguts
  • Innenfinanzierung:
    • Finanzierung durch betriebliche Desinvestition im Rahmen des betrieblichen Umsatzprozesses oder sonstige bewusste Kapitalfreisetzung
    • Voraussetzung: Liquide Mittel fließen aus dem innerbetrieblichen Umsatz- und Leistungsprozess zu und es gibt keinen zahlungswirksamen Abfluss von liquiden Mitteln
    • Komponenten des Umsatzerlöses: Aufwendungsäquivalente (Kapitalfreisetzung) und Gewinn (Selbstfinanzierung)
  • Finanzielles Gleichgewicht:
    • Dispositive Liquidität: Sicherung der Zahlungsbereitschaft
    • Strukturelle Liquidität: Sicherung einer gleichgewichtigen Kapitalstruktur
    • Illiquidität und Überschuldung sind Konkursgründe
  • Finanzplanung - Kapitalbindungsplan:
    • Zeitraum bis zu 5 Jahre
    • Geplante Investitionsprojekte und Definanzierungen bestimmen die Mittelverwendung
    • Geplante Finanzierungsmaßnahmen und Desinvestitionen bestimmen die Mittelherkunft
    • Ziel: Mittelherkunft = Mittelverwendung
  • Kapitalstruktur und Kapitalkosten - Grundlagen:
    • Gibt es eine optimale Kapitalstruktur?
    • Wie kann der optimale Verschuldungsgrad ermittelt werden?
    • Entwicklung einer Theorie der optimalen Kapitalbeschaffung
    • Zusammenhang zwischen Eigenkapitalrendite (=Eigenkapitalkosten) und Verschuldungsgrad (Leverage-Effekt)
  • Verschuldungsgrad und Eigenkapitalkosten:
    • Traditionelle These vs. Neoklassisches Modell (Modigliani - Miller)
    • Kapitalstruktur und Eigenkapitalkosten
    • Leverage-Effekt analytisch und grafisch
    • Leverage-Chance: Steigerung des Verschuldungsgrads führt zu Steigerung der Eigenkapitalrentabilität
    • Voraussetzung: Fremdkapitalzins < Gesamtkapitalrentabilität
  • Leverage-Risiko:
    • Steigerung des Verschuldungsgrads führt zu Sinken der Eigenkapitalrentabilität
    • Voraussetzung: Fremdkapitalzins > Gesamtkapitalrentabilität
  • Traditionelle These zur Kapitalstruktur:
    • Optimaler Verschuldungsgrad V* existiert
    • Bei steigender Verschuldung wirken drei Effekte zusammen:
    • "Teures" Eigenkapital wird durch "billiges" Fremdkapital ersetzt
    • Eigenkapital wird "riskanter" und die von Eigenkapitalgebern geforderte Verzinsung steigt
    • Bei stärkerer Verschuldung steigen auch die Fremdkapitalkosten
    • Effekte wirken nicht symmetrisch
    • Relative Verhältnis der Änderungsraten bestimmt die optimale Kapitalstruktur
  • Neoklassisches Modell (Modigliani - Miller):
    • Irrelevanz der Kapitalstruktur für die Kapitalkosten
    • Kapitalkosten bleiben bei steigender Verschuldung konstant
    • Modigliani/Miller-Theorem: Risikobedingte Steigerung der EK-Kosten und Substitutionseffekt gleichen sich aus
    • Kein optimaler Verschuldungsgrad
    • Basierend auf Annahme eines vollkommenen Kapitalmarkts
  • Internes Rechnungswesen:
    • Systematische Erfassung, Überwachung und Verdichtung des betrieblichen Wertschöpfungsprozesses
    • Adressaten: Unternehmensinterne Entscheidungsträger
    • Instrumente: Kosten- und Erlösrechnung, Planungs- und Kontrollrechnungen, Betriebsdatenerfassung, Statistik, Kennzahlenrechnungen, Internes Berichtswesen
    • Grundlagen der Kosten- und Erlösrechnung: Entscheidungsunterstützung, Kontrollfunktion
    • Merkmale des Kostenbegriffs: periodisierter, bewerteter Verbrauch von Produktionsfaktoren
  • Teilgebiete der Kosten- und Erlösrechnung:
    • Kostenartenrechnung: Verteilung der erfassten Kosten auf Kostenstellen und -träger
    • Kostenverrechnung proportional zur Bezugsgröße
    • Tragfähigkeitsprinzip und Definition der Kostenartenrechnung
    • Aufgaben und Gliederung der Kostenarten
    • Beispiel: Methoden zur Ermittlung des mengenmäßigen Materialverbrauchs
  • Kostenstellenrechnung:
    • Zurechnung der Gemeinkosten auf Kostenstellen
    • Darstellung der Leistungsbeziehungen der Kostenstellen
    • Bildung von Kalkulationssätzen zur Verteilung der Kostenstellenkosten
    • Arten von Kostenstellen: Hilfskostenstellen, Hauptkostenstellen
    • Bezugsgrößen für die betrieblichen Kosten- und Leistungsverrechnung
  • Kostenträgerrechnung:
    • Ermittlung der Kosten je Leistungseinheit
    • Basis der Preisfestsetzung für Produkte/Dienstleistungen
    • Kalkulationsverfahren: Divisionskalkulation, Zuschlagskalkulation
    • Verfahren der Divisionskalkulation: Ermittlung der Stückkosten, keine Differenzierung in Kostenträgereinzel- und Gemeinkosten
  • Kalkulatorische Erfolgsrechnung:
    • Dient der kurzfristigen Ermittlung und Analyse des Betriebserfolges
    • Verfahren: Gesamtkostenverfahren, Umsatzkostenverfahren
    • Informationsgewinnung zur Unterstützung von Entscheidungen
    • Betriebserfolg als Differenz zwischen Erlösen und Kosten einer Periode
  • Materialwirtschaft (Supply Chain Management) = Beschaffung + Logistik; umfasst alle materialbezogenen Funktionen, die sich mit Betriebsversorgung, Materialflusssteuerung, Fertigung, Auslieferung befassen
  • Was bedeutet Kapazität?
    = max. mögliche mengenmäßige Produktion
  • Was ist eine Stückliste?
    Systematische Erfassung aller Fertigungsteile für einen Produktionsvorgang
  • Wie ist eine Investition definiert?

    Eine Investition ist die in einem Unternehmen mit der Beschaffung von Produktionsfaktoren, insbesondere Betriebsmitteln, Wertpapieren und Forderungen verbundene Kapitalbindung, die sich über mehrere Perioden erstreckt
  • Das Investitionsrechenverfahren ist eine mathematische Methode zur Beurteilung der Vorteilhaftigkeit einzelner/ mehrerer Investitionsprojekte. Anhand unterschiedlicher Verfahren beurteilt man anhand unterschiedlicher Kriterien. Es wird unterschieden zwischen absoluter Vorteilhaftigkeit (ein Projekt) und relativer Vorteilhaftigkeit (zwei/ mehr Projekte)
  • Armortisation= Ausgleich/ Deckung von Verbindlichkeiten/Aufwänden
  • Wie berechnet man die durchschnittlichen Gesamtkosten pro Periode?
    Abschreibung + Verzinsung des geb. Kapitals + sonstige Fixkosten + variable Kosten
  • Formel durchschnittliche Gesamtkosten pro Periode: K=K=(IL)/T+ (I-L)/T +i i*((I+L)/2)+((I + L)/2) +K(fix)+ K_(fix)+K(var) K_(var)
  • Formel kritische Ausbringungsmenge: x()=x(*)=(Kfix2Kfix2)/(Kvar1Kvar2)(Kfix_2-Kfix_2)/(Kvar_1-Kvar_2)
  • Formel Amortisationsdauer: Kapitaleinsatz/durchschnittlicheja¨hrlicheWiedergewinnung=Kapitaleinsatz/ durchschnittliche jährliche Wiedergewinnung=I/G+I/G+AfaAfa