Gedichte (Lyrik)

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  • Die Gedichte (Lyrik) sind neben den erzählenden Texten (Epik) und den dramatischen Texten
    (Dramatik) eine der drei Gattungen der Dichtung (Lyrik, Epik, Dramatik)
  • wie zu jedem Erzähltext ein Erzähler oder eine Erzählerin gehört, so gehört auch zu jedem Gedicht ein Sprecher oder eine Sprecherin, der/die nicht mit dem Autor oder der Autorin gleichzusetzen ist Ort stellt sich dieser Sprecher als ein “Ich" - das so genannte lyrische Ich - vor, das seine Gefühle, Beobachtungen und Gedanken mitteilt.
  • Wegen dem lyrischen ich kann der Leser mitempfinden und mitdenken. Deutlich wird dies an den Pronomen (ich, mein, mir usw.).
  • Manchmal geht der Sprecher in einem „Wir" auf, das in dem Gedicht spricht.
  • Manchmal tritt der Sprecher überhaupt nicht in Erscheinung, sondern es wird etwas beobachtet, beschrieben oder über etwas nachgedacht.
  • In einigen Gedichten wendet sich der Sprecher direkt an ein „Du", hier wird also ein Adressat/ eine Adressatin in das Gedicht einbezogen.
  • Die Zeilen eines Gedichts heißen Verse.
  • Eine Strophe ist ein Gedichtabschnitt, der aus mehreren Versen besteht.
  • Die einzelnen Strophen eines Gedichts sind durch eine Leerzeile voneinander getrennt.
  • Häufig bestehen Gedichte aus mehreren gleich langen Strophen.
  • Oft werden die einzelnen Verse (Gedichtzeilen) durch einen Reim miteinander verbunden
  • Zwei Wörter reimen sich, wenn sie vom letzten betonten Vokal an gleich klingen, z. B.
    Haus - Maus, singen - entspringen
  • Die regelmäßige Abfolge von Endreimen ergibt verschiedene Reimformen. Dabei werden Verse, die sich reimen, mit den gleichen Kleinbuchstaben gekennzeichnet.
  • Paarreim: Wenn sich zwei aufeinanderfolgende Verse reimen, sprechen wir von einem Paarreim
    (aa bb)
  • Kreuzreim: Reimen sich - über Kreuz - der 1. und der 3. sowie der 2. und der 4. Vers, dann nennt man das Kreuzreim (a b a b)
  • Umarmender Reim: Wird ein Paarreim von zwei Versen umschlossen (umarmt).die sich ebenfalls reimen, heilst dies umarmender Reim (a bb a):
  • Der Schweifreim wird immer aus sechs Versen gebildet. Die ersten beiden Verse bilden einen Paarreim, danach folgt ein umarmender Reim, der aus vier Versen besteht. Das Reimschema beim Schweifreim folgt also dem Muster: aa b cc b.
  • Ein Enjambement (franz.: Überschreitung) ist ein Zeilensprung. Man spricht von einem Enjambement bzw. Zeilensprung, wenn das Satzende nicht mit dem Versende zusammenfällt, sondern ein Satz- oder Sinnzusammenhang über die Versgrenze hinweg fortgeführt wird (Strophenenjambement).
  • Eine Synkope ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem ein unbetonter Vokal im Inneren eines Wortes weggelassen wird. In Gedichten werden Synkopen oft bewusst eingesetzt, um einen bestimmten Klang zu erzeugen beziehungsweise ein bestimmtes Metrum/Versmaß einzuhalten.
  • In den Versen (Zeilen) eines Gedichts wechseln sich häufig betonte (,x) und unbetonte Silben (x) regelmäßig ab.
  • Wenn die Abfolge von betonten und unbetonten Silben (Hebungen und Senkungen) einem bestimmten Muster folgt, nennt man das Metrum (Versmaß).
  • Die wichtigsten Versmaße sind: Jambus, Trochäus, Daktylus, Anapäst
  • Jambus: unbetont, betont
  • Trochäus: betont, unbetont
  • Daktylus: betont, unbetont, unbetont
  • Anapäst: unbetont, unbetont, betont
  • Manchmal werden auch zwei Versmaße miteinander kombiniert.
  • In lyrischen Texten werden häufig Bilder durch Sprache entfaltet (z.B. durch Vergleiche, Metaphern oder Personifikationen) oder einzelne Wörter klanglich hervorgehoben (Lautmalerei).
  • sprachlichen Mittel sind besonders geeignet, um Gefühle und Stimmungen auszudrücken oder eine bestimmte Atmosphäre entstehen zu lassen. So werden zur Darstellung von Liebe, Freude, Angst oder Einsamkeit z. B. oft Bilder aus dem Bereich der Natur verwendet.
  • Vergleich: Bei einem Vergleich werden zwei verschiedene Vorstellungen durch ein wie oder ein
    „als ob" miteinander verknüpft, z.B.: weiß wie Schnee; so heiß, als ob Sommer wäre.
  • Metapher: Bei einer Metapher wird ein Wort nicht wörtlich, sondern in einer übertragenen (bildlichen) Bedeutung gebraucht, z. B.: Die Stürme des Lebens für die schicksalhaften Veränderungen in einem Lebenslauf.
    Man verwendet Metaphern, weil sich zwei Dinge aufgrund einer Eigenschaft ähnlich sind.
    Im Unterschied zum direkten Vergleich fehlt bei der Metapher das Vergleichswert “wie“: Das Schiff verschwand hinter riesigen Wellenbergen für: Das Schiff verschwand hinter Wellen, die se riesig wie berge waren.
  • Personifikation: Die Personifikation (Vermenschlichung) ist eine besondere Form der Metapher. Leblose Gegenstände, begriffe oder die Natur werden vermenschlicht, das heißt. Ihnen werden menschliche Verhaltensweisen und Eigenschaften zugesprochen, z. B: Der Alltag zeigte sein mürrisches Gesicht; die Stadt schlief noch fest.
  • Anapher: Wiederholung eines oder mehrerer Wörter an Satz- oder Versanfängen.
  • Parallelismus: paralleler Satzbau
  • Rhetorische Frage: Scheinfrage, auf die keine Antwort erwartet wird und die dazu dient, eine Aussage zu betonen.
  • Klimax: dreigliedrige Steigerung
  • Neologismus: Wortneuschöpfung
  • Alliteration: Wiederholung der Anfangsbuchstaben bei Wörtern
  • Häufung von dunklen/hellen Vokalen oder „harten" Konsonanten. - klangliche Mittel
  • Neben den thematischen Schwerpunkten, die es in der lyrik gibt (z. B. Liebeslyrik, Naturlyrik), haben sich im Laufe der Zeit auch verschiedene Gedichtformen (Gedichtarten) entwickelt, die sich in ihren Gestaltungselementen voneinander unterscheiden.