Die 3 Rs (Reduzierung, Ersatz, Vereinfachung) müssen beachtet werden, um Tierversuche zu umgehen oder den Tierschutz zu berücksichtigen.
Freedoms of Animal Welfare
5 Freedoms of Animal Welfare: Freedom of hunger and thirst; ... discomfort; ... pain, injury and disease; ... to express normal beahviour;... fear and distress
4 Säulen der Anästhesie: Hypnose, Analgesie, Relaxation, Vegetative Dämpfung
Ziel der Anästhesie: reversibler Zustand der: Bewusstlosigkeit, Schwerelosigkeit, Muskelrelaxation, vegetativen Dämpfung
Definition und Schmerzentstehung:
Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit tatsächlicher oder potenzieller Gewebsschädigung verknüpft ist oder dieser ähnelt
Schmerz ist immer subjektiv
Physiologischer Schmerz ist wichtig für das Überleben und hat eine Warnfunktion
Pathologischer Schmerz geht über die Warnfunktion hinaus und kann ohne jeglichen Reiz vorhanden sein
Hauptmerkmale des pathologischen Schmerzes sind Allodynie und sekundäre Hyperalgesie
Warum Schmerzen behandeln:
Leidensbekämpfung im Sinne des Tierschutzes
Schmerzen haben pathophysiologische Auswirkungen auf verschiedene Organsysteme
Versuchsergebnisse werden durch Schmerz unkontrollierbar beeinflusst
Parameter der Schmerzerkennung und Schmerzbeurteilung:
Artspezifische Kenntnisse über Physiologie und Verhalten
Futter, Wasser, KGW, Vitalparameter (HF, Blutdruck, AF, Hormone)
Subjektive und objektive Schmerzbeurteilung
Anwendung eines tierart- und versuchsspezifischen Score-Sheets
Objektive Schmerzbeurteilung (Algesimetrie)
Beurteilung der Effizienz eines Analgesieregimes nach operativen Eingriffen
Kontrolle des Therapieerfolgs bei Einsatz von Analgetika
Anwendung: prä- und intra- und postoperative Analgesie, mittel- bis hochgradige Schmerzen
Wirkdauer: 6 - 12 h
Besondere Hinweise: Atemdepression, Verhaltensänderungen, Änderung des zirkadianen Rhythmus bei nachtaktiven Spezies, Betäubungsmittel (BtM)!
Butorphanol
Anwendung: intra- und postoperativeAnalgesie, leichte bis mittelgradige Schmerzen
Wirkdauer: 1 - 4 h
Besondere Hinweise: Atemdepression, kein Betäubungsmittel (BtM)!
Hypnose: bewusstlosen Zustand durch Wirkungen auf das Zentralnervensystem
Analgesie: Schmerzlinderung durch Wirkungen auf die Nociceptoren und/oder das zentrale Nervensystem
Relaxation: Muskelentspannung durch Wirkungen auf die motorischen Endplatten des Nervengewebes
Stadium 1 (Anästhesie) = psychische Dämpfung Tiere sind weckbar und zu willkürlichen Handlungen fähig, bei Nager schnell durchschritten
Folgen Anästhesie: Dämpfung ZNS, Dämpfung bzw. Ausschaltung lebenswichtiger Funktionen, Beeinflussung von Atmung und Herz-Kreislaufsystem
Stadium 2 (Anästhesie)= Exzitation
Tiere tief sediert
retrograde Amnesie
unkoordinierte Reaktionen auf Reize
Stadium 3 (Anästhesie) = Toleranz
3.1 Hypnose
Bewusstlosigkeit, Muskelentspannung, Reaktionslosigkeit auf Umweltreize
weiterhin Schmerzempfindlich
3.2 chirurgische Toleranz
Bewusstlosigkeit, Muskelentspannung, Schmerze lösen keine Reize aus
3.3 physische Depression
Anästhesie zu tief
Stadium 4 (Anästhesie) = Asphyxie
Atemstillstand, Kreislauf dekompensiert
sofortige Wiederblebungsmaßnahmen
Anästhesie abflachen
Benzodiazepine:
zählen zu den Sedativa
Midazolam, Diazepam
Antagonist: Flumazenil
Wirken: sedativ, muskelrelaxieren, hypnotisch
keine Analgesie
Nebenwirkungen: geringe respiratorische und kardiovaskuläre
alpha2-Agonisten:
zahlen zu den Sedativa
Xylazin, Medetomidin
Agonist: Atipamezol
Wirkt: sedativ, muskelralxierend und analgetisch
meist in Kombination mit Ketamin
Kurzer Blutdruckanstieg, gefolgt von langem Blutdruckabfall
Reduktion der Insulin-Ausschüttung, sowie Hemmung der ADH -> Polyurie
Barbiturate
zählen zu Hypnotika
Pentobarbital, Thiopental
Wirken: sedativ und muskelrelaxierend
keine Analgesie
schnelle Wirkung
bei Überdosierung gut für Euthanasie
Propofol
zählt zu Alkylphenolen
wirkt: hypnotisch und muskelralxierend
keine analgetische Wirkung
Verträglichkeit: gut
Nebenwirkungen: geringe Kreislaufdepression
Opioide
zählen zu Analgetika
Fentanyl, Buprenorphin, Butorphanol
Antagonist: Naloxon
Phenzyklidine
zählen zu den dissoziativen Analgetika
Ketamin und S-Ketamin
wirken: sedativ und potent analytisch
Cave: starke Erhöhung des Muskeltonus, daher mit alpha2-Agonisten kombinieren
Inhalationsanästhetika
Vorteile: gute STeuerbarkeit, Beatmung möglich, Messung der Konzentration des Anästhetikums möglich
Nachteile: Inhalationsnarkosegerät notwendig, keine Analgesie bei Mononarkose
Isofluran ( Inhalationsanästhetikum)
Wirkungseintritt: Sekunden
Wirkt: hypnotisch, muskelrelaxierend und antikonvulsiv
keine analgetische Wirkung
Wirksamkeit: sehr kurz
unangenehmer Geruch
Nicht bei Meerschweinchen und Kaninchen anwenden
Sevofluran
ähnlich Isofluran
Geruch angenehmer
Nicht bei Meerschweinchen anwenden
Intubation zur Sicherung der Atemwege
Träume der Intubation darf nicht den Vorteil übersteigen
Kombination von Anästhetika:
keines der gebräuchlichen Anästhetika erfüllt in therapeutischer Dosierung alleine alle Kriterien zum erreichen einer Allgemeinenanästhesie mit chirurgischer Toleranz
Vorteile Kombination von Anästhetika:
gegenseitiges Ergänzen von Wirkeigenschaften
gegenseitiges Aufheben von Nebenwirkungen
gegenseitiges Potenzieren
Reduzierung der Einzeldosis
Ketamin+ Xylazin/Medetomidin
Kaum steuerbar, schlecht nach zu dosieren
mäßige bis schlechteRelaxation
starke individuelle Unterschiede
VAA= vollständig anatagonisierbare Anästhesie
gute Steuerbarkeit
normaler Blutdruck
sehr gute Relaxation
alpha2-Agonist (Medetmidin)
Benzodiazepin (Midazolam)
Opiat (Fentanyl)
MMF-Narkose
Isofluran Monoanästhesie
Steuerbarkeit: gut
niedriger Blutdruck
Relaxation gut
Lokalanästhesie
regionale Blockade von Nervenleitungen führt zur absoluten Gefühllosigkeit im Innervationsgebiet
Aspekte nach der Narkose
Überwachung Aufwachphase
Ruhiger Käfig
Wärmezufuhr
Beschreibende Anatomie
Strukturen des Körpers werden hinsichtlich ihrer äußerlichen Erscheinung vermittelt
antiquierteste Art der Anatomie
Topographische Anatomie
beschreibt einzelne Strukturen nach äußerlichen Lagebeziehung