Instinktkonzept

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  • Instinkte sind die ererbte Fähigkeit in bestimmten Situationen ein nicht bewusst gelenktes, aber richtiges Verhalten zu zeigen. Instinkte sind angeboren und sofort funktionsfähig. Sie werden durch Schlüsselreize ausgelöst.
  • Instinkthandlungen bestehen aus flexiblen Taxien und starren Instinktbewegungen.
  • Eine Instinktbewegung wird vom Auslösemechanismus (AAM) in Gang gesetzt, wenn der Schlüsselreiz registriert wurde und durch einen ausreichend hohen Pegel aktionsspezifischer Energie eine innere Bereitschaft (Motivation) gegeben ist.
  • Eine Instinkthandlung ohne auslösenden Reiz ist eine Leerlaufhandlung. Diese passieren, wenn der auslösende Schlüsselreiz nicht gefunden wird und ein Tier die Instinkthandlung länger nicht durchgeführt hat.
  • Überschwungbewegungen sind Verhaltensweisen, die unabhängig vom Kontext der unmittelbar vorgehenden oder folgenden Verhaltensweisen auftreten. Ein Beispiel dafür ist, dass kämpfende Hähne mitten im Kampf inne halten und nach nicht vorhandenen Körnern picken.
  • Heute ist das Instinktkonzept etwas umstritten. Die zentrale Voraussetzung der aktionsspezifischer Energie konnte durch die Forschung nicht bestätigt werden und auch den Ablauf von Leerlaufhandlungen erschien fragwürdig. Es war nicht nachvollziehbar, dass Handlungen völlig grundlos auftreten und daher Energie verschwenden.
  • Bei vermeintlichen Leerlaufhandlungen ist es oft herausgekommen, dass die gedeuteten Verhaltensweisen soziale Signale sind und wohl eine Funktion im Kontext haben in dem sie auftreten.