Tierzucht-Leistungsprüfung

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  • Die Zuchtleistungsprüfung der Kuh wird in Form einer
    Eigenleistungsprüfung als Feldprüfung im Zuchtbetrieb durchgeführt
  • Erstbelegealter der Kuh: 19-24 Monate
  • Trächtigkeitsdauer der Kuh: 285 Tage
  • Erstkalbealter: 29-34 Monate
  • Rastzeit = Zeit zwischen 1. Abkalbung und 2. Belegung
    (min. 2 Zyklen für hormonelle Umstellung + Rückbildung
    Gebärmutter, nächster Zyklus konzeptionsbereit)
  • Verzögerungszeit = Zeit zwischen 2. Belegung und erfolgreicher Belegung (wenn, dann min. 1 Zykluslänge)
  • Servicepeiode Rind (Güstzeit) = Rastzeit + Verzögerungszeit
    ca. 110 Tage
  • Trockenstehzeit = Zeit zwischen Ende Laktation und nächster Abkalbung
    6-8 Wochen
  • Zwischenkalbezeit = Zeit zwischen 2 Abkalbungen
    ca. 400 Tage
  • Nutzungsdauer = Jahre in Laktation oder Anzahl Abkalbungen
    3,54,5 Jahre bzw. 3,54,5 Abkalbungen
  • Indirekte Fruchtbarkeitsmerkmale sind die Non-Return-Rate und der Besamungsindex
    sie werden als Feldprüfung in den Zuchtbetrieben ermittelt
  • Non-Return-Rate (NRR): jener Anteil an weiblichen Tieren, die nach einer Bestimmten Frist nicht zur Besamung zurückgekehrt sind und somit als trächtig gelten
  • NRR90: 60%65%
  • Nachteil NRR: die Ergebnisse können durch Einflussfaktoren wie Krankheit, stille Brunst, embryonaler Frühtod, etc. verzerrt sein
  • Besamungsindex (BI): Gibt an, wie viele Besamungen im Durchschnitt nötig waren, damit eine Kuh von einem bestimmten Stier trächtig wurde.
    1,8-2,2
  • Die Milchleistungsprüfung wird in Österreich als Eigenleistungsprüfung im Feld in den Zuchtbetrieben durchgeführt.
  • Methoden der Milchleistungsprüfung:
    • Methode A: Kontrolle durch einen amtlichen Kontrolleur; vulgo Probennehmer
    • Methode B: Kontrolle durch der Besitzer mit "amtlicher" Überwachung; z.B.: automatisches Melksystem (Melkroboter)
  • Die quantitative Erfassung der Milchleistung am Betrieb erfolgt an 8 bis 10 Prüftagen während der Laktation direkt durch Wiegung der gemolkenen Milch einer Kuh (auf 0,1 kg genau) oder indirekt durch spezielle Durchfluss-Messgeräte (z.B. Tru-Tester, Lactocorder, Melkroboter).
  • Bei der Milchleistungsprüfung gibt es zwei Arten um die Dauer der Leistungsperiode festzulegen:
    • Kontrolljahresmethode
    • Laktaktionsmethode
  • Kontrolljahresmethode: Die Kontrollperiode umfasst ein Jahr und dauert vom 01.10. – 30.09. des darauffolgenden Jahres.
    Die Summierung der Milchleistungen über 365 Tage bildet die Grundlage für betriebswirtschaftliche Auswertungen (Stalldurchschnitt).
  • Laktationsmethode: Die Kontrollperiode umfasst eine Laktationsperiode Ein sinnvoller Vergleich von Kühen ist nur aufgrund der Laktationsleistung möglich. Die Laktationsmethode stellt daher die Grundlage für einen Leistungsvergleich und die Zuchtwertschätzung dar.
  • Standardlaktation: Leistung der ersten 305 Tage einer Laktation. Sie umfasst die Milchmenge, den durchschnittlichen Fettgehalt und die Fettmenge, den durchschnittlichen Proteingehalt und die Proteinmenge.
  • Einsatzleistung: Milchleistung bei der 1. Kontrolle in der 1. Laktation.
    [20 – 30 kg]
  • 100- bzw. 200-Tage-Leistung: Milchleistung der ersten 100 Tage [40 – 50%] bzw. 200 Tage [30 – 40%] der (1. Laktation).
  • Erstlaktation: 305-Tage-Leistung der 1. Laktation. Grundlage für den Vergleich von Erstlingskühen. [4.500 – 8.200 kg]
  • Laktationsdurchschnitt: Durchschnittsleistung aller Standardlaktationen einer Kuh.
    [5.000 – 9.000 kg]
  • Lebensleistung: Summe aller im Laufe des Lebens erbrachten Leistungen
    [22.000 – 32.000 kg]
  • FCM-Leistung (Fat Corrected Milk): Jene rechnerische (d.h. fiktive) Milchmenge, die bei einem unterstellten Fettgehalt von 4% denselben energetischen Wert hat wie die tatsächich produzierte Milchmenge mit ihrem tatsächlichen Fettgehalt.
  • ECM-Leistung (Energy Corrected Milk): Jene rechnerische (d.h. fiktive) Milchmenge, die bei einem unterstellten Fettgehalt von 4% und Proteingehalt von 3,4% denselben energetischen Wert hat wie die tatsächlich produzierte Milchmenge mit ihrem tatsächlichen Fett- und Proteingehalt.
  • Unter Persistenz versteht man die Fähigkeit der Kuh, die Milchleistung über den Verlauf der Laktation hinweg auf einer bestimmten Höhe zu halten. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom Durchhaltevermögen einer Kuh.
  • Merkmale der Melkbarkeit
    Maschinengemelk
    Dauer des Milchflusses
    Durchschnittliches Minutengemelk (DMG): [2,0 – 2,4 kg/min, Optimum: Ø 2,5 kg/min]
  • Die Melkbarkeitsprüfung erfolgt zwischen dem 30. und 200. Laktationstag bei einer Melkung
  • Die Fleischelistung setzt sich aus Mast- und Schlachtleistung zusammen.
  • Merkmale der Mastleistung:
    • Alter bei bestimmtem Gewicht
    • Tägliche Zunahme
    • Futterverwertung (Futteraufwand)
  • Tägliche Zunahme:
    • Lebenstageszunahme (g): Lebendgewicht/Alter; [1.100-1.300 g]
    • Prüftageszunahme (g): Gewichtszunahme im Prüfabschnitt/Prüfdauer
  • Futterverwertung (Futteraufwand): [60-80 MJ MEr bzw. 800-1.000 g/kg Zuwachs]
  • Schlachtreife = optimales Mastendgewicht
  • Die Differenz zwischen dem Lebendgewicht zum Zeitpunkt der Schlachtung und dem Schlachtkörpergewicht [270 – 400 kg] ist der so genannte Schlachttierabgang, bestehend aus Schlachtabfällen, Schlachtnebenprodukten, Fleisch- und Fettabschnitten.
  • Nettotageszunahme Rind (g): Schlachtkörpergewicht / Lebensdauer. [600 – 750 g]
  • Ausschlachtung Rind (%) (Schlachtausbeute): Schlachtkörpergewicht / Lebendgewicht.
    [55 – 60%, Fleischrassen > 60%]