Makro Einführung - interaktive Aufgabe S.9

Cards (14)

  • was ist das nochmal in folien schauen -Interaktive Aufgabe: Inflation in D im Oktober 2022?
  • Die Daten verdeutlichen folgende Aspekte: In Finanzkrise 2008/09 und Pandemie 2020 kam es in Industriestaaten zu einem starken Einbruch des Wirtschaftswachstums; sowohl die USA wie der Euroraum gerieten in eine tiefe Rezession mit negativen Wachstumsraten des BIP. Arbeitslosenquote stieg - abgesehen von Deutschland - nach Ausbruch der Finanzkrise stark an; im Euroraum blieb sie danach noch lange hoch; während der Pandemie hat Kurzarbeit den Anstieg in Europa begrenzt. Inflationsraten waren in Finanzkrise und in Corona-Pandemie in USA und im Euroraum rückläufig mit Risiko einer Deflationsspirale; andere befürchten dagegen, dass die Inflation mit einsetzender Erholung der Wirtschaft stark ansteigen könnte.
  • Globale Finanzkrise

    Ursachen: Nach einer Phase der Expansion setzte 2007 ein Rückgang der Immobilienpreise in den USA ein, mit fallenden Hauspreisen kam eine gefährliche Abwärtsspirale in Gang, viele Banken waren stark verschuldet und hatten zu wenig Eigenkapital, neue Kredite an private Unternehmen oder Haushalte wurden, wenn überhaupt, nur zu extrem hohen Kosten vergeben, die Arbeitslosigkeit stieg stark an; Wirtschaftsabschwung führte zu weiteren Zahlungsausfällen (Multiplikatoreffekte)
  • Multiplikatoreffekte
    Zunächst waren nur bestimmte Sektoren betroffen, über Multiplikatoreffekte breitete sich Nachfragerückgang schnell auf die gesamte Wirtschaft aus, starker Rückgang von Produktion und Beschäftigung im Vergleich zum Produktionspotential, in der kurzen Frist wird Produktion von der Nachfrage bestimmt, bei plötzlichem Nachfrageeinbruch sinkt die Produktion weit unter das Vollbeschäftigungsniveau
  • Obwohl die Finanzkrise ihren Ausgang in den USA hatte, verbreitete sich der dramatische Nachfrageeinbruch über die ganze Welt, weil moderne Geschäftsbanken weltweit investieren, steckten die Verluste aus der Krise am amerikanischen Immobilienmarkt rasch auch die Bilanzen der Geschäftsbanken in Europa und Asien an, die Finanzkrise griff auch auf Schwellenländer wie China und Volkswirtschaften in Osteuropa über
  • Mit am stärksten brach die Produktion in manchen Ländern des Euroraums wie etwa Griechenland und Spanien ein, in vielen Europas nahmen die Regierungen hohe Haushaltsdefizite auf, die die Staatsverschuldung stark ansteigen ließ, Investoren forderten hohe Risikoprämien auf neue Anleihen, angesichts hoher Zinsen versuchten diese Staaten dann, ihre Defizite abzubauen durch Ausgabensenkungen und steigenden Steuern (Austerity), dies wiederum löste einen weiteren Nachfragerückgang aus, der dramatische Produktionseinbruch im Euroraum in den Jahren 2011 und 2012 wurde zur Eurokrise
  • Rolle von Geld- und Fiskalpolitik
    Während Finanzkrise haben Zentralbanken in massivem Umfang Liquidität durch Zinssenkungen bereitgestellt, Leitzinsen sind weltweit fast durchwegs auf null gesunken; zum Teil sogar negativ geworden
  • Globale Finanzkrise
    Rolle von Geld- und Fiskalpolitik
  • Während der Finanzkrise haben Zentralbanken in massivem Umfang Liquidität durch Zinssenkungen bereitgestellt. Leitzinsen sind weltweit fast durchwegs auf null gesunken; zum Teil sogar negativ geworden
  • Die Zinsen für Tagesgeld folgen eng dem Leitzins. Wie in der Finanzkrise 2008 sind die Zinsen auch in der Pandemie im Jahr 2020 weltweit fast durchwegs stark gesunken. Die US-Zentralbank (Fed) hat ihren Leitzins 2020 wieder auf null gesenkt. Im Euroraum war der Zins schon seit 2015 negativ
  • Die Zinsen können nicht weit unter null gesenkt werden, ohne die Stabilität des Finanzsystems zu gefährden; Zentralbanken sind im Lauf der Finanzkrise zu unkonventionellen Maßnahmen übergegangen
  • Viele Makroökonomen plädierten dafür, auch fiskalpolitische Maßnahmen zur Stabilisierung einzusetzen
  • Andere bezweifeln die Wirksamkeit von Fiskalpolitik. Kritik: massive Ausgabenprogramme geben nur Anlass zu Verschwendung, mit fatalen langfristigen Folgen für den Staatshaushalt
  • Sorge vor ausufernder Staatsverschuldung könnte Effektivität von Fiskalpolitik schon in der kurzen Frist beeinträchtigen, wenn dadurch Zinsen und Risikoprämien auf den Kapitalmärkten ansteigen