Demenz

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  • Demenz
    Erworbener Verlust von höheren Gehirnfunktionen durch Untergang von Gehirngewebe, fortschreitender Verlauf, mindestens über 6 Monate, Verlust von kognitiven Fähigkeiten
  • Ca. 60% Alzheimer-Demenz, Ca. 20% vaskuläre Demenz
  • Normales CT vs. Alzheimer CT
    • Untergang von Hirngewebe
  • Alzheimer-Demenz
    Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT), Morbus Alzheimer
  • Alzheimer-Demenz
    Neurodegenerative Erkrankung mit Verlust der Hirnsubstanz (Atrophie) im Bereich der Großhirnrinde
  • Alzheimer-Demenz: Pathophysiologie
    1. Ursache unbekannt
    2. In Großhirnrinde und Mittelhirn Ablagerungen von Amyloid (=Eiweiß) dadurch Untergang von NervenzellenGehirnatrophie (Schrumpfung)
    3. Verminderte Bildung des synaptischen Botenstoffes Acetylcholin→ Gedächtnisstörungen
  • Alzheimer-Demenz: Risikofaktoren

    • Höheres Lebensalter
    • Diabetes mellitus
    • Rauchen
    • Hohe Blutfette
    • Familiäre Belastung: Verwandte 1. Grades 3-fach erhöhtes Risiko, selten dominante Vererbung (Erkrankungsbeginn 40.-60. Lebensjahr)
    • Down-Syndrom: häufig ab 45.Lebensjahr
  • Alzheimer-Demenz: Symptome
    • Vielfältig und unspezifisch
    • Persönlichkeit bleibt lange erhalten („Die Fassade steht")
    • Störungen anfangs ganz diskret, können überspielt werden
    • Verschlimmerung innerhalb weniger Jahre, dann Persönlichkeitsveränderungen
    • Als Reaktion auf die Defizite: Aggressivität, Misstrauen, Erregungs- und Unruhezustände
    • Endstadium: völlige Verwirrung und Hilflosigkeit
  • Alzheimer-Demenz: Symptome
    • Gedächtnisstörungen: Kurzzeitgedächtnis, später auch Langzeitgedächtnis
    • Konzentrationsstörungen
    • Orientierungsstörungen: Ort, Datum, Situation, eigene Person
    • Beeinträchtigung des abstrakten Denkens: z.B. fehlerhafter Uhrzeichentest
    • Handlungs- und Bewegungsdefizit (Apraxie)
    • Wiedererkennungsdefizit (Agnosie)
    • Stimmungsschwankungen
    • Depressionen, Wahnvorstellungen
    • Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus
    • Stuhl- und Harn-Inkontinenz
  • Alzheimer-Demenz: Diagnostik
    1. Untersuchung der kognitiven Defizite: Mini Mental State-Test, Uhrzeichentest
    2. Ausschluss anderer Ursachen (z.B. Medikamente, neurolog.Erkrankungen): CT, MRT, Laboruntersuchungen, EEG
    3. Bei schwieriger Diagnosestellung oder zur Forschung: Liquoruntersuchung mit Nachweis von Beta-Amyloid, PET, SPECT, postmortale Untersuchung von Gehirngewebe
  • Alzheimer-Demenz: Diagnostik
    • CT, MRT des Gehirns
    • Ultraschall der hirnversorgenden Arterien
  • Alzheimer-Demenz: Therapie

    • Medikamente: Antidementiva
    • Cholinesterasehemmer: erhöhen die Konzentration des Botenstoffs Acetylcholin, vor allem zur Verzögerung des geistigen Abbaus in den ersten Jahren
    • NMDA-Agonisten: hemmen das nervenschädigende Glutamat, für alle Stadien der Demenz
    • Bei Unruhe: sedierende Medikamente
    • Depressionen: Antidepressiva
    • Wahnvorstellungen: Neuroleptika
    • Schlafstörungen: Hypnotika
  • Vaskuläre Demenz
    Demenz verursacht durch Erkrankungen der Hirngefäße
  • Vaskuläre Demenz: Einteilung
    • Multiinfarktdemenz
    • Durch einzelnen Hirninfarkt in einem wichtigen Gehirnareal
    • Binswanger-Erkrankung (subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie)
    • Mischformen (vaskulär und Alzheimer)
  • Vaskuläre Demenz: Ursachen
    • Hypertonie
    • Thromboembolien: aus dem Herzen, aus der Arteria Carotis, aus den Gehirnarterien
    • diffuse Arteriosklerose der Hirngefäße
    • Gefäßentzündung, Gerinnungsstörungen
    • Hirnblutungen
  • Vaskuläre Demenz: Symptome
    • Typische Demenzsymptome wie Alzheimer Demenz, aber wechselnde Intensität der Symptome, Zusätzlich- je nach Ursache: Neurologische Ausfälle z.B. Halbseitenlähmung, Aphasie..., Zusätzlich häufig Hypertonie, Diabetes, KHK,...
  • Vaskuläre Demenz: Diagnostik
    1. Anamnese
    2. Wenn auch Symptome einer arteriellen Verschlusskrankheit am ganzen Körper oder Durchblutungsstörungen des Gehirns: Zusatzuntersuchungen von Herz und Gefäßen, CT, MRT (zeigt Infarkte früher!)
  • Vaskuläre Demenz: Therapie
    • Behandlung der arteriosklerotischen Begleiterkrankungen und Risikofaktoren z.B. Thrombozytenaggregationshemmer, Antihypertensiva, Cholesterinsenker
    • Einsatz von Antidementiva umstritten: In großen Studien kein sicheres Ergebnis, In Einzelfällen Therapieerfolge