Aufklärung Zusammenfassung

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  • Aufklärung
    Eine philosophische Bewegung in Europa
  • Immanuel Kant
    Der bedeutendste Philosoph dieser Zeit, meinte, dass die Aufklärung der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit sei
  • Bedeutendste Begriffe der Aufklärung
    • Vernunft
    • Verstand
    • Freiheit
  • Vertreter der Aufklärung
    • Bürgertum (Beamte, Lehrer, Kaufleute, Gelehrte, Juristen, Mediziner, …)
  • Mehr Bildung und Wohlstand durch die Aufklärung
  • Menschen setzten sich gegen den Adel und die Kirche ein, was zu Revolutionen führte (Französische Revolution)
  • Anstieg der Bevölkerung, technischer Fortschritt und zunehmende Verstädterung in der Aufklärungszeit
  • Die Aufklärung wird oft als moderne Zeit angesehen
  • Rokoko
    • Zierlich, unsymmetrische Schmuckformen, beliebt waren chinesische Motive, grelle Farben werden vermieden
    • Ornamentaler Schmuckstil, der sich in der Innenarchitektur, der Gestaltung der Möbel, der Gartenbaukunst, im Kunstgewerbe, in der Malerei und in der Kleidung auswirkt
  • Bedeutende Musiker der Aufklärungszeit
    • Johann Sebastian Bach
    • Georg Friedrich Händel
    • Franz Josef Hayden
    • Wolfgang Amadeus Mozart
  • Empirismus
    Erfahrungsphilosophie, durch Experimente in der Naturwissenschaft begründet, Vertreter: John Locke, Francis Bacon, Thomas Hobbes, David Hume
  • Rationalismus
    Vernunftphilosophie, alles wurde hinterfragt, nur nicht die Existenz des eigenen denkenden Ichs: "Cogito ergo sum" (Ich denke, also bin ich), Begründer: René Decartes
  • Themen und Motive der Aufklärung

    • Kritik an der vorherrschenden Ordnung: gesellschaftliche Hierarchien, staatliche Systeme, Kirche/Religion
    • Bildungsprogramm: Erwerb praktischen Wissens und Fähigkeit der zu Kritik
    • Tugendhafte und moralisch einwandfreie Lebensführung
    • Vereinbarung von Religion und Vernunft oder Schaffung einer allgemein gültigen Religion, die sich auf einige Grundwahrheiten beschränkt
    • Forderung nach Gleichheit und Toleranz (auch gegenüber Andersgläubigen)
    • Orientierung an Menschenrechten
    • Fortschrittsglaube
  • Pietismus
    Eine religiöse Bewegung innerhalb des Protestantismus, die sich gegen den Vernunftglauben der Aufklärung richtete, Herzensfrömmigkeit und Nächstenliebe sind wichtige Themen, es geht um die eigene Betonung des Subjekts und des persönlichen Gefühls, die Selbstbeobachtung und -analyse, jeder Einzelne sollte einen eigenen Zugang zur Religiosität finden
  • Empfindsamkeit
    Entstand um 1740, erreichte ihren Höhepunkt mit Goethes Briefroman "Die Leiden des jungen Werthers" (1774), reagierte auf den vorherrschenden Vernunftgedanken mit gefühlsbetonten literarischen Formen, Emotionen sind genauso wichtig wie die Vernunft, führte zu Tagebüchern, Autobiografien und Briefen als bevorzugte Gattungen
  • Die Literatur diente in der Aufklärung als Instrument, um Leser aufzuklären und zu erziehen
  • Literarische Formen der Aufklärung
    • Fabeln in "Moralischen Wochenschriften": Unterhaltung und Belehrung, einfach und bilderreich, bekannte Fabeltiere
    • Kinder- und Jugendliteratur: zum Erziehen, Grundthematik waren eine hysterische Sexualfeindlichkeit und ein Frauenbild (verweist in das Leben als Hausfrau und Mutter)
    • Mädchenliteratur: Abschreckung, falls sie vom Weg der Tugend abweichen sollten
  • Moralische Wochenschriften
    Zweite Hälfte des 18. Jhd., englische Vorbilder, Ziel: Ideen der Aufklärung verbreiten, informieren und Tugend und Moral des Bürgertums stärken, 8 Seiten, einfache literarische Formen wie Brief, Dialog und Kurzerzählungen
  • Um 1740 vollzog sich ein bedeutender Strukturwandel auf dem Buchmarkt, die Zahl der lesenden Menschen nahm zu und die Art des Lesens änderte sich von intensiv zu extensiv, was zur Gründung von Lese-Vereinen, Buchschulen und den ersten kommerziellen Buchhandlungen führte
  • Der Wandel führte zur Reorganisation des Verlagswesens und zur Entstehung einer einheitlichen Verlagsbranche, was die Situation der Autoren, die zu freien Schriftstellern wurden, erheblich änderte
  • Es gab kein Urheberrecht für Druckwerke, was die Einnahmen der Autoren beeinträchtigte
  • Theater der Aufklärung
    • Die Schauspieler waren Fahrende, die von Ort zu Ort zogen und auf Marktplätzen, Jahrmärkten und in Gemeindesälen spielten, sie waren sozial deklassiert, arm und kämpften um ihre Existenz, sie spielten Stücke, die dem Publikum gefielen und boten viel Aktion wie Fechtszenen, Tanzeinlagen und Kunststücke, die Sprache war oft derb und obszön, die Vorläufer kamen aus England und brachten die Werke von Marlow und Shakespeare nach Westeuropa
  • Johann Christoph Gottsched
    Führender Kopf der Leipziger, stellte seine Kunstlehre vor den Franzosen und Horaz auf, wurde vom Verstand geleitet, Hauptwerk: "Versuch einer kritischen Dichtkunst vor (für) die Deutschen"
  • Gottscheds Regeln für die Dichtung
    • Einhalten der drei Einheiten (Handlung, Zeit, Ort)
    • Die Personen müssen Adelige sein
    • Es darf nicht gegen den guten Ton verstoßen werden
    • Das Drama soll in Versen geschrieben werden, womöglich in Alexandrinern
    • Alle derben Wörter müssen vermieden werden
  • Gottscheds Stück "Der strebende Cato" war eine genaue Nachmachung eines französischen Stückes
  • Gotthold E. Lessing
    Erlangte als Dramatiker große Bedeutung, begründete das neuere deutsche Drama, alle späteren großen Dramatiker sind ihm verpflichtet
  • Neue Dramentypen von Lessing
    • Das deutsche Lustspiel: "Minna von Barnhelm", "Der zebrochene Krug", "Der Biberpelz", "Weh dem, der lügt", "Die Journalisten"
    • Das bürgerliche Trauerspiel: "Miss Sara Sampson", "Emilia Galotti", "Die Kindesmörderin", "Der Hofmeister", "Die Soldaten", "Kabale und Liebe", Gretchentragödie im "Faust", "Maria Magdalene", "Der Erbförster", "Rose Bernd"
    • Das hohe Ideendrama: "Nathan der Weise", "Don Carlos", "Iphigenie auf Tauris"
  • Nathan hat in die Novellensammlung "Decamerone" von BOCCACCIO gelesen und darin die Geschichte des Juden MELCHISEDECH, den Saladin in eine Falle locken will, entdeckt
  • Chtet
    • Johann Wolfgang Goethe
    • Friedrich Schiller
    • Heinrich von Kleist
    • Franz Grillparzer
    • Friedrich Hebbel
    • Gerhard Hauptmann
  • Deutsches Lustspiel
    Minna von Barnhelm - Lessing
    Der zebrochene Krug - Heinrich von Kleist
    Der Biberpelz - Gerhart Hauptmann
    Weh dem, der lügt - Franz Grillparzer
    Die Journalisten - Gustav Freytag
  • Bürgerliches Trauerspiel
    Miss Sara Sampson, Emilia Galotti - Heinrich Leopold Wagner: Die Kindesmörderin, Reinhold Lenz: Der Hofmeister, Die Soldaten
    Kabale und Liebe - Friedrich Schiller
    Gretchentragödie im Faust - Johann Wolfgang Goethe
    Maria Magdalene - Friedrich Hebbel
    Der Erbförster - Otto Ludwig, Rose Bernd - Gerhart Hauptmann
  • Hohes Ideendrama
    Nathan der Weise - Gotthold E. Lessing
    Don Carlos - Friedrich Schiller
    Iphigenie auf Tauris - Johann Wolfgang Goethe
  • Nathan der Weise
    Das erste hohe Ideendrama der deutschen Literatur, dem alle folgenden Dramen dieser Art viel verdanken. Es stellt den Höhepunkt der Aufklärung und gleichzeitig deren Überwindung dar.
  • Nathan der Weise
    • Lessing hält die Regel von der Einheit des Ortes, der Zeit und der Handlung ein
    Schauplatz ist Jerusalem, da keine andere Stadt geeigneter wäre, die Forderung nach einem friedlichen Nebeneinander von Juden, Christen und Moslems einsichtig zu machen
  • Recha
    Hat eine christliche Mutter, einen mohammedanischen Vater und wird von einem Juden erzogen. Ein Christ liebt sie, der sich als ihr Bruder weist; ein Jude ist ihr erster, ein Mohammedaner ihr zweiter Ziehvater.
  • Recha glaubt von einem Engel aus dem Feuer gerettet worden zu sein, da der Tempelherr, der verschwunden ist, ohne dass sie ihm gedankt hat, ein weißes Gewand getragen hat
  • Nathans Gesinnung
    Bereitschaft, Freundschaft mit Menschen anderer Religionszugehörigkeit zu schließen und ein Kind christlichen Glaubens anzunehmen. Es ist gleichgültig, welcher Nation oder Konfession ein Mensch angehört, wenn er nur wahre Nächstenliebe und echte Menschlichkeit besitzt.
  • Nathan erfährt, dass Recha eigentlich eine Christin ist und von ihm im jüdischen Glauben erzogen worden ist
  • Nathans Argumentation
    Kämpferisch dort, wo Vorurteile und Glaubensfanatismus menschliches Denken und Handeln überlagern, so gegenüber Saladin, Daja und dem Tempelherrn
  • Der Templer wurde im letzten Kriegszug vom Sultan als einziger Gefangener nicht hingerichtet