Rotwild

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  • Rotwild
    Ökologische Stellung
    • größte heimische Wildart
    • zahlreiche Unterarten in Europa, Amerika, Asien
    • Wapiti
    • Maral
    • heute ein reines Waldtier
    • strenge Regulierung der Wilddichte durch die Jagd aufgrund der Wildschäden
  • Rotwild
    Kennzeichen
    zwei Rotwildtypen:
    1. südwestliche Rasse (Berghirsch)
    • geringe Körpergröße
    • starke Brunftmähne
    • endenreiches, meist engstehendes Geweih mit echter Krone (Becherkrone)
    • auffallend rote Sommerfärbung
     
    1. südöstliche Rasse (Ungarnhirsch)
    • stärker
    • fast mähnenlos
    • grau
    • stufige Krone (Geweih) und weite Auslage
  • Rotwild
    Haar und Färbung
    Haarwechsel erfolgt zweimal im Jahr (Frühjahr und Herbst)
    Sommerhaar: kurz, rotbraun
    Winterhaar: länger, grau-graubraun
    Winter: Unterseite des Rumpfes bei Hirschen schwarz bei Tieren weißlich
     
    Kälber: weiße Tarnflecken -> verschwinden mit dem Haarwechsel
    Brunftmähne der Hirsche bildet sich nur im Winterhaar
  • Rotwild
    Geweih
    Hirschkalb: schiebt im 8. Lebensmonat -> 2.Jahr erstes Geweih
    • Spieße die kleine Rosen aufweisen
     
    normale Geweihentwicklung:
    1. Kopf: Spießer
    2. Kopf: Sechser
    3. Kopf: Achter
    4. Kopf: Eissprossenzehner
    danach Kronenhirsch
     
  • Rotwild
    • mehr als zwei Enden über der Mittelsprosse bilden die Krone
    Althirsche werfen zuerst ab (Februar)
    fegen im Juni/ Juli
    junge Hirsche werfen bis Mai ab
    fegen manchmal erst im Oktober
     
    Rosenstöcke geben Aufschluss über das Alter
    • bei jungen Hirschen relativ lang und dünn -> mit zunehmendem Alter kürzer und nehmen im Durchmesser zu
    Passstangen: Zwei von einem Hirsch stammende Abwurfstangen (Abwürfe)
     
    Abwurffläche an der Basis nach außen gewölbt -> junger Hirsch
    alte Hirsche -> Petschaft eben oder gar konkav
     
  • Rotwild
    Geweih Abnormal:
    • geweihlose Hirsche (Mönch, Plattkopf)
    • Perückenhirsch -> Geweihwucherung infolge hormoneller Störung
    • Doppelkopf -> alte Stange wird nicht abgeworfen-> neue Kolbenstange bildet
    sich um die Alte
  • Rotwild
    Gebiss
    • 6 Schneidezähne (Incisiven) -> fehlen im Oberkiefer
    • 4 Eckzähne (Caninen) -> erfüllen im Unterkiefer eine Schneidezahnfunktion und im Oberkiefer als nicht genutzte Grandeln (wertvolle Trophäen)
    • 12 Vormahlzähne (Prämolaren)
    • 12 Mahlzähne (Molaren)
     
    Schneidezähne, Eckzähne (auch Grandeln) und Prämolaren sind Wechselzähne
    • zunächst als Milchzähne
    • Zahnwechsel nach 31 Monaten beendet
    • bis dahin eine genaue Altersbestimmung möglich
    später ist man auf den Abschliff der Backenzähne angewiesen
  • Rotwild
     
    Geschlechts- und Alterskennzeichen
    nur Unterschied im Nässen sonst kaum
     
    Hirschkälber: im Winterhaar ein Kragen
     
    Schmaltiere: kürzeres Haupt und geringere Stärke
     
    Alttiere: langes trockenes Haupt und lang wirkende Lauscher
     
    führende Alttiere erkennt man am Gesäuge
     
    junge Hirsche: wirken schlank: Bauchloser Rumpf, fehlender Widerrist, langes Haupt, dünner aufrecht getragener Träger, kurze Mähne
     
    alte Hirsche: Körperschwerpunkt verlagert sich nach vorne
    stumpfes Haupt, waagerechter Träger, starke Mähne, deutlicher Widerrist, durchhängende Rückenlinie, Hängebauch
  • Rotwild
    Losung
    Sommerlosung: breiige Klumpen
    Winterlosung, einzelnen länglichen Beeren
     
    leicht zwischen den Geschlechtern zu unterscheiden
    • Hirsch: rundlicher und besitzt Zäpfchen und Näpfchen
    • Tier: länglicher besitzt keine Näpfchen
  • Rotwild
    Sinne
    • am besten ausgebildet von den einheimischen Schalenwildarten
    1. Geruchssinn: orientiert sich mit dem Windfang
    • verlässt Einstände fast immer nur entgegen der Windrichtung
    1. Gesichtssinn: in der Lage kleinste Bewegungen und ungewöhnliche Gegenstände sofort zu erkennen
    2. Gehör:  ungewöhnliche Geräusche werden aus großer Entfernung identifiziert und lokalisiert
    • metallische Geräusche lösen sofortige Flucht aus
     
  • Rotwild
    Lautäußerungen
    markanter Brunftruf Hirsch -> schreit, röhrt, orgelt, trenzt, knört und gibt den Sprengruf von sich
    verunsichertes Rotwild schreckt manchmal
    Mahnen als Warnruf oder auch Kontaktruf zwischen Hirschen und Tieren
    Klagen -> Kälber die von Menschen oder Hunden gegriffen werden
  • Rotwild
    Lebensweise
    gesellig
    lebt nach Geschlechtern getrennt (in der Regel)
    Kahlwildrudel:  weibliche Stücke zusammen mit einzelnen Spießern
    Grundsozialform: Alttier, Kalb, Schmaltier
    • führendes Leittier (Alttier ) führt
     
    Junge Hirsche leben meist in größeren Hirschrudeln
    Ältere Hirsche bilden Trupps werden vom schwächsten Glied angeführt
     
    Alte Hirsche stehen meist einzeln oder mit Beihirsch (Adjutant)
    Feistzeit: Hirsche ziehen in Kahlwildreviere
     
  • Rotwild Aktivität
    überwiegend nachtaktiv
    Tagsüber: sitzend mit einigen Unterbrechungen zur Äsungsaufnahme im Bett in dichten Dickungen
    zieht in den Abendstunden zur Äsungsflächen
  • Rotwild
     
    Lebensraum
    ausschließlich im Wald
    • große zusammenhängende Mischwälder und Nadelwälder
    • zur Äsungsaufnahme auch manchmal zu angrenzenden Feldflächen
  • Rotwild
    Suhlen
    • als Abkühlung, Loswerden von lästigen Insekten/ Hirschläuse in Schlamm zu inkrustieren
    • Malbaum abgestreift oder abgeschüttelt
    • besonders in der Brunft genutzt
     
  • Rotwild
     
    Fortpflanzung
    • im zweiten Lebensjahr geschlechtsreif
    Brunft: September bis Oktober
    Hirsche ziehen von Feisteinstände auf Brunftplätze -> wo sich Kahlwild versammelt
     
    Brunftgeschehen: stärkster Hirsch (Platzhirsch) verteidigt sein Rudel (treibt röhrend das Kahlwild zusammen) und jagt junge Hirsche fort
    gleichstarke kämpfen -> oftmals tödlich
    brunftige Tiere werden bis zum Beschlag getrieben
     
  • Rotwild
    Tragzeit: 34 Wochen
    vor dem Setzen sondern sich die Alttiere vom Rudel ab
    • Kalb braunrot und weiß getupft
    • Kälberflecken dienen der Tarnung
    • das Sich-Drücken vor der Flucht dominiert in den ersten Wochen
    • werden bis zum Winter gesäugt
     
    nach 4-6 Wochen vereinigen sich die führenden Tiere mit Kälber und den Vorjahreskälbern wieder zu Rudeln
  • Rotwild
     
    Geschlechterverhältnis/ Bestandesdichte
    1:1 wird angestrebt
    ca. 1-3 Stück pro 100 ha Waldfläche nicht überschreiten
  • Rotwild
     
    Nahrung
    nicht wählerisch
    bevorzugt: Gräser, Kräuter, Knospen, Blätter, Triebe, Mais, Hafer, Weizen, Eicheln, Kastanien, Buchecker
    bei Ermangelung auch Rinde
    bei starker Unruhe wird das Wild zum Verweilen in äsungsarmen Dickungen gezwungen
    -> Anfang mit Schälen - > Wildschaden
     
    Fütterungen: Heu (Rohfaser), Saftfutter, Kraftfutter
    Mineralstoffbedarf über Salzlecksteine beruhigt
     
  • Rotwild
    Feinde
    • wildernde Hunde
    • Fuchs (frisch gesetzte Kälber) gelegentlich oder Steinadler
  • Rowtild
    Feinde
    • wildernde Hunde
    • Fuchs (frisch gesetzte Kälber) gelegentlich oder Steinadler
  • Rowtild
    Trophäenbewertung
    mit Rotwildhege gesetzte Ziel:
    • Geweihe mit guter Auslage, starken, langen endreichen Stangen und beiderseits voll ausgebildeten Kronen
    • Krone= mehr als zwei Enden über der Mittelsprosse
     
    • internationale Rothirschformel
    • Länge der Stange, Aussprossen, Mittelsprossen sowie der Stangen- und Rosenumfang gemessen und der Durchschnitt der einzelnen Werte bepunktet
    • Gewicht, Auslage und Endzahl mit Punkten versehen
    • Zuschläge: Farbe, Perlung, Spitzen der Enden, Eissprossen und Krone
    kapital: Gewicht über 9kg + über 200 Punkte
  • Rotwild
     
    Stärkeklassen
    1a (höchste):
    •  erfüllen oben genannte Voraussetzungen
    • Mindergewicht von 4-5 kg
    • sofern sie das 10. Lebensjahr vollendet (11. Kopf) haben
     
    1b:
    • starke und alte Hirsche mit einseitiger oder fehlender Krone
     
    Zukunftshirsche  2a:
    • jüngere geringere Hirsche mit einer für ihr Alter normalen sichtlichen Neigung zur Kronenbildung
     
    Alle schlecht veranlagten Hirsche mit im Verhältnis zu ihrem Alter zu geringer Masse und edler Geweihform zählen als 1 und 2jährige in der Regel zu Klasse 2c danach zur Klasse 2b.