Rehwild

Cards (15)

  • Ökologische Stellung
    • Trughirsch (Art )
    • genaue Herkunft unbekannt
    • zwei Rassen:
    • europäische Reh
    • sibirische Reh
    aufgrund unterschiedlicher geographischer Gegebenheiten -> unterschiedliche Lokalformen -> Größe und Gehörnmasse verschieden
     
    schwarze Rehe durch Mutationen entstanden
     
    enorme Bestandsentwicklung durch Verschwinden des Großraubwildes (1,6 Mio. Stücke)
    • Belastbarkeit der Land- und Forstwirtschaft überschritten -> Regulierung durch Jagd erforderlich
  • Kennzeichen
    • Schlüpfer (Unterholzbewohner)
    • hintere Gliedmaßen überbaut (länger als die vorderen)
     
    Haar und Färbung
    • Haar zweimal im Jahr gewechselt (Frühjahr und Herbst)
    • junge Stücke verfärben sich schneller als Alte
    Sommerhaar: gelbrot- kupferrot
    Spiegel gelblich
    Schürze nicht vorhanden
     
    Winterhaar
    länger dichter
    oben bräunlich unten mausgrau
    Spiegel (auffallend groß) schneeweiß
    Schürze (langer Haarbüschel im Bereich des Feuchtblattes) deutlich sichtbar
     
    Rehkitze
    weißes mit weißen Tupfern versehenes Tarnkleid
    bis zum ersten Haarwechsel im August danach einfarbig rotgelb
  • Gehörn
    Bockkitz schiebt im 1. Lebensjahr -> Erstlingsgehörn
    • Knöpfe oder Spieße ohne Rosen
    • werden im Februar abgeworfen
     
    Jährlinge meist Spieße; (bei guter Veranlagung) aber auch Gabler- oder Sechsergehörne
     
    Endstufe=Sechser
     
    Mehrstanginge oder -endige Gehörne entstehen nach Rosenstock- oder Bastverletzungen
    Höhepunkt der Entwicklung im 5-7 Lebensjahr
     
  • Gehörn teil 2
    Alte Fegen im März/April
    Junge Fegen im Mai/ Juni bevorzugt an jungen Bäumen (Fegeschäden)
     
    Alte im Oktober abgeworfen
    Junge werfen oft erst im Dezember ab
     
    unbegrenzte Wachsen eines Perückengehirns entsteht nach Hodenverletzungen
  • Gebiss 
    Grandeln werden Haken genannt
     
    Schneide- und Vormahlzähne (Prämolaren) zunächst als Milchzähne
    Zahnwechseln nach 12 Monaten beendet
  • Geschlechts- und Alterskennzeichen
    sekundäres Geschlechtsmerkmal des männlichen Rehwild ist das Gehörn (ab September durch das Wachsen der Rosenstöcke entstehender Wülst
     
    Böcke die abgeworfen haben -> Rosenstöcke noch sichtbar
    gehörnte Ricken selten
     
    Winter: Unterschied leicht am Spiegel zu erkennen
    männlich: nieren förmig
    weiblich: herz förmig
  • Unterscheidungsmerkmale:
    Pinsel des Bockes
    Schürze der Weibchen -> führende -> Gesäuge (Spinne) + eingefallene Flanken
     
    Altersschätzung beim Rehwild schwierig
      alte Stücke: stumpfes Haar, spätes Verfärben und frühes Schieben und Fegen
    junge Stücke: Körperbau: dünn, aufrecht getragenen Hals und gerade Rückenlinie
     
    mit zunehmendem Alter-> Hals wird dicker und fast waagerecht getragen, Widerrist zeichnet sich deutlich ab, Rückenlinie und Bauch hängen durch
     
     
    Gesichtszeichnung:
    wohltragende Böcke -> buntes Gesicht, Muffelfleck, Brille und eisgraues Haupt-> bei alten als auch bei jungen
  • Losung
    Sommer: breiige Klumpen
    Winter: harte ovale Beeren
    Geschlechter lassen sich nicht entscheiden
  • Sinne
    Geruchssinn: orientiert sich am Windfang, nimmt menschliche Witterung auch auf größere Entfernung war -> sofortige Flucht
    Gehörsinn: selbst leiseste Geräusche werden vernommen (nicht immer richtig identifiziert)
    • Unsicherheit durch lautes Schrecken signalisiert
     
    Gesichtssinn: Augenleistung gut-> Unterscheidungsvermögen nur mäßig ausgebildet
    • still dastehender Mensch wahrgenommen aber nicht als solcher erkannt
    • Scheinäsen um Gefahrenquelle im Auge zu behalten
    • oder durch Umschlagen Wind holen
  • Lautäußerung
    Schrecken oder Schmälen, lautes (als Warnruf -> nicht genau erkannte Gefahr)
    im Sommer besonders schreckhaft
    Kontaktlaute: durch Windfang ausgestoßenen Fieptöne zwischen Ricke und Kitz
    • dienen dem Zusammenfinden der Geschlechter in der Paarungszeit (Blattzeit)
    Todesnot-> Klagen (langer Schrei)
  • Lebensweise
    Sozialverhalten jahreszeitlich verschieden
    Sommer: Alle Rehe (außer Ricke mit Kitz) Einzelgänger
    Winter: Bilden von Sprüngen (kleinere Familienverbände)
    Feldrehe manchmal zu großen Sprüngen (50)
     
    Hauptaktivität: morgens und abends
    auch in Tag und Nachtstunden gewisser Äsungszyklus (Abwechslung von Phasen des Wiederkäuens und Ruhens
  • Lebensraum
     
    sehr standorttreu
    wählt je nach Jahreszeit, Äsungsangebot und sozialem Rang unterschiedliche Standorte
    bevorzugte Einstände: unterholzreiche Altholzbestände in Waldnähe; auch Feldgehölze, Buschgruppen, Getreideschläge und Wiesen -> im Sommer
    territorial gegenüber gleichgeschlechtlichen Artgenossen verteidigt
    ziehen nach der Ernte im Herbst in Deckung spendenden Wälder, Feldgehölze und Schilfpartien …
    Feldrehe leben das ganze Jahr über in der Deckungslosen Kultursteppe
  • Fortpflanzung
     
    Blattzeit (Brunft): Hochsommer 20.7-15.8
    zuerst werden Schmalrehe brunftig -> Bock gesellt sich dazu
    Stück wird meist erst nach stundenlangem Treiben  mit Unterbrechungen (zeitweise auch im engen Kreis) beschlagen
    • entstehen sogenannte "Hexenringe"
     
    Brunftkämpfe
     
    befruchtete Eier -> 4 1/2 Monate Eiruhe
    • verlängerte Tragzeit von insgesamt 290 Tagen
    • Mai setzten
    • 1, meist 2, selten 3
    • oft stundenlang abgelegt, aber stets sorgsam bewacht
    • s
  • Nahrung
    bevorzugt vielseitige Äsung
     
    Konzentratselektierer:
    Erklärung siehe Schalenwild
     
    eiweißreiche und rohfasereiche Nahrung
    • Kräuter, Blätter, Triebe, Knospen, Getreide, Knollen, Hülsenfrüchte, Laub, Buchecker
     
    bei Ermangelung -> Verbiss- und Schälschäden
  • Feinde
    wildernde Hunde
    bei Kitzen: Fuchs, Marder, Wildkatze, Steinadler, Uhu, in Schwarzwildrevieren auch den Sauen
    Straßenverkehr