Es fehlen empirische Grundlagen, um das Problem von Rechtsextremismus innerhalb der Polizei quantitativ genau zu benennen
Entscheidend ist nicht so sehr die Anzahl, sondern vielmehr die Qualität
Wenn ein Polizeibeamter rechtsextrem ist und sein Augenmerk besonders auf People of Color legt, dann hat der Polizist Macht, dann hat er Waffen, kann festnehmen und das macht die Sache prekär
Mittlerweile geht niemand mehr von Einzelfällen aus
Das Gegenteil wäre die Annahme, dass die ganze Polizei in ihrer Struktur rassistisch sei. Das ist auch nicht wahr
Gründe für Rechtsextremismus in der Polizei
Arbeitsprozesse, bei denen die Polizei nur einen kleinen Ausschnitt von Gesellschaft wahrnimmt und das in sehr schwierigen Umständen
Männerbünde, die sich zusammenschließen
Prekäre Aufgaben
Keine Führungsaufsicht
Keine Möglichkeit, über die Arbeit anders zu sprechen als in Vorurteilen oder in Worten, die deklassierend sind und abweisend sind
Die Polizei ist eine Organisation, die prinzipiell auf Fehlerfreiheit ausgerichtet ist und es hat ganz schwer mit dem Einblick der Zivilgesellschaft in ihr Inneres
Man will keine Fehler zugeben, die juristisch relevant sind, weil man dann strafrechtliche Verantwortung übernehmen muss
Es gibt in ganz wenigen Bundesländern Beschwerdestellen oder Beauftragte für Rechtsextremismus oder Whistleblower-Einrichtungen
Man will einerseits die Jungs fürs Harte, die Elite der Polizei. Andererseits sollen sie sich wie der Lieblingsschwiegersohn verhalten. Und das geht eben nicht
Dass diese Energie auch destruktiv sein kann, darum hat man sich nicht gekümmert