Zellkulturmodelle

Cards (34)

  • Primärkultur
    In vitro-Zuchtungen von Zellen, Geweben und Organen, die direkt aus dem Organismus entnommen wurden
    1. Dissoziation von Gewebe in Einzelzellen
    2. Auswaschen von Einzelzellen aus Gewebe
  • Sekundärkultur
    Subkultivierung von Erstkulturen
  • Hayflick-Limit
    limitierte Replikationsfähigkeit kultivierter Linien aus Primärkulturen
  • Entwicklung einer Zelllinie aus Primärkulturen
    Ausweg: spontane oder induzierte genetische Veränderungen
    • Transformation
    • Immortalität
  • Eigenschaften von transformierten Zellen
    • aneuploid
    • Verlust der Kontakthemmung
    • geringere Ansprüche an Serumgehalt
  • Nomenklatur
    • Immortalisierung durch Z.B. Expression der humanen Telomerase (hERT), Expression von Onkogenen
    • Transformierter Zelltyp:
    • durch Transfektion, virale Infektion, Strahlung,...., immortalisierte Zelle
  • nenne 4 Präparationsmethoden für Primärkulturen
    1. enzymatisch
    2. Aufreinigung
    3. mechanisch
    4. immunologisch
  • Organotypische Kulturen
    • Erhalt der lokalen Gewebearchitektur zur besseren Nachahmung der in-vivo Situation
    • abweichende Morphologie, Genexpression, Signaltransuktion, etc. zu Monolayern
  • akute Schnitte
    unmittelbar nach Gewinnung, ohne weitere Kultivierung
  • organotypische Schnitte

    explantierte Gewebeschnitte, die weiterkultiviert werden
  • 3D-Kulturen
    bessere Nachahmung gewebephysiologischer Eigenschaften als in 2D
    • erhöhte Lebensfähigkeit
    • verbesserte zelltypspezifischen Funktionen (z.B. Morphologie, Genexpression, Signaltransduktion, Zellkernstruktur)
    Speicherung von Wachstumsfaktoren
    Anwendung: Wirkstoffscreening aufgrund höherer Effizienz bei der Identifikation von Wirkstoffkandidaten
  • Arten von 3D-Kulturen
    1. trägerfreie Systeme
    2. Sphäroide
    3. trägergestütze Systeme
    4. natürliche EZM-Gele
    5. künstliche Gele + Beschichtung mit EZm-Proteinen
    6. natürliche oder synthetische Gerüste
    7. Nanofasern aus Glas, Keramik oder Titan
  • natürliche EZM-Gele

    Kollagen I
    Fibringele
    Matrigel ( Laminin, Nidogen, Kollagen IV, Heparansulfat-Proteoglykanen)
  • künstliche Gele + Beschichtung mit EZM-Proteinen
    Polyethylenglykol
    Alginat
    Polysaccharid
  • Sphäroide Bildung
    1. Lockere Zellaggregate
    2. Verzögerungsphase
    3. Kompaktierung
  • Zellen in Sphäroiden
    • Proliferierende Zellen
    • Ruhende vitale Zellen
    • Nekrotischer Kern
  • MCS
    Bildung multi zellulärer, kugelförmiger AggregateSphäroide" (multicellular spheroid)
  • Sphäroide
    • Bildung der eigenen extrazellulären Matrix -Komponenten, Zell-Zell- und Zell-EZM-Kontakte
    • Durchmesser zw. 30 und 50pm (max. ca. 500 μm)
  • Anwendungen von Sphäroiden
    • Modellsysteme für Krebs- und Wirkstoffforschern
  • Forced-Floating-Technik
    Verhinderung der Adhärenz durch Zellkulturgefäße mit einer speziellen anti-adhäsiven Oberflächenbeschichtung
  • Möglichkeiten der Sphäroidherstellung
    1. Forced-Floating-Technik
    2. Hanging-Drop-Methode
  • Hanging-Drop-Methode
    • Platzierung von Einzelzellen in einem Tropfen Zellkulturmedium an den Deckel einer Zellkulturschale
    • Akkumulation der Zellen aufgrund der Schwerkraft am tiefsten Punkt des Tropfens und Bildung von Sphäroiden
    • Minimierung von Verdunstungseffekten durch Zugabe von Medium in Cavität
  • Nachteile der 3D-Kulturen
    • aufwändige Etablierung der 3D-Kulturen
    • höhere Kosten
    • Zugang zu Zellen
    • aufwändigere Analysemethode (Mikroskopie, Analyse sezernierender Faktoren)
    • erschwerte BEdingungen für automatisierte Analyseverfahren
    • erschwerte Replizierbarkeit
  • enzymatische Zellisolierung

    Perfusion von Geweben und Organen mit spezifischen Protease- oder Peptidaselösungen, Sammeln der Zellen im Effluat und Kultivierung der herausgelösten Zellen
  • Arten der Zellisolierung
    • enzymatisch
    • Aufreinigung
    • mechanisch
    • immunologisch
  • Zellisolierung: Aufreinigung
    Zentrifugation der (enzymatisch gewonnenen) Zellsuspension im Dichtegradienten, Isolierung und Kultivierung der Zellen aus spezifischen Banden;
    Isolierung von Blutzellen im Dichtegradienten
  • mechanische Zellisolierung
    Mikrodissektion:
    z.B. Mikrodissektion von Tubulusfragmenten der Niere und Auswaschen nephronspezifischer Zellen unter geeigneten Kulturbedingungen
  • immunologische Zellisolierung
    Immundissektion:
    Anheftung einer Zellpopulation an Kulturschalen, die mit spezifischen Antikörpern vorbeschichtet wurden
    Immunselektion:
    Anreicherung einer Zellpopulation durch Bindung an spezifische Antikörper, die an magnetische Mikropartikel gekoppelt sind
  • Zelllinie
    Population von Zellen, die durch Subkultivierung aus einer Primärkultur hervorgegangen ist
  • Zelllinien mit begrenzter Lebensdauer (endliche Zelllinie)

    nur über eine begrenzte Anzahl von Passagen kultivierbar
  • Zelllinien mit unbegrenzter Lebensdauer (Kontinuierliche Zelllinien)

    die Zellen sind unbegrenzt kultivierbar, aber nicht notwendigerweise transformiert
  • Stammzellen / Stammzelllinien
    embryonale Stammzellen können im undifferenzierten Stadium gehalten und unbegrenzt kultiviert werden, können je nach Potenz in spezifische Zellarten differenzieren
  • Tranformation
    transformierte Zellen weisen starke Veränderungen im Phänotyp gegenüber einer normalen Zelle auf
    normale Zellen können in-vitro transformiert werden
  • Immortalisierung
    Zellen sind unbegrenzt kultivierbar, zeigen aber den Phänotyp einer normalen, nichttransformierten Zelle
    Zellen können spontan immortalisieren