Der dritte Stand

• Dritter Stand

  Umfasste alle Bauern und Bürger und damit die große Mehrheit der Bevölkerung
• Die bäuerliche Bevölkerung machte im Mittelalter etwa 90% der Gesamtbevölkerung aus
• Nährstand


  Bezeichnung für den Dritten Stand, da er für die Nahrungsmittelversorgung der gesamten Bevölkerung zuständig war
• Aufgabe des Dritten Standes

  • Wirtschaftliche Leistung und Arbeit
• Die Leistung der Bauernschaft ermöglichte den Adeligen, den Rittern und Geistlichen, ihren Lebensstandard zu entwickeln
• Die Bauern finanzierten die militärische Ausrüstung, teure liturgische Utensilien sowie den Bau von Kirchen, Klöstern und Burgen
• Dreifelderwirtschaft

  Auf einem Feld wurde abwechselnd Wintergetreide, Sommergetreide und ein Jahr lang gar nichts angebaut
• Unterschiede innerhalb des Dritten Standes

  • Soziale Stellung nach Art des Broterwerbs (Berufsgruppen)
  • Stellung innerhalb des Familienverbandes mit dem Hausvater an der Spitze
• In den Bauerndörfern wurden gewisse Aufgaben gemeinschaftlich geregelt, wie der Bau von Zäunen und Brücken und die Nutzung des Waldes
• In den Städten gab es Bürger, die frei waren und ein gewisses politisches Mitbestimmungsrecht hatten
• Soziale Mobilität innerhalb des Dritten Standes war möglich, etwa durch Erwerb des Bürgerrechts oder durch Bildung
• Lebensbedingungen des Dritten Standes

  • Manche Bürger waren vermögend, andere lebten in Armut
  • Situation der Bauern verschlechterte sich im Laufe des Mittelalters
• Viele Bauern begaben sich in ein Abhängigkeitsverhältnis mit einem Grundherrn, an den sie Land abgaben und dafür Gegenleistungen erbringen mussten
• Das Hauptnahrungsmittel der bäuerlichen Familie bildete jahrhundertelang der Brei, vor allem aus Hirse, Hafer oder Gerste
• Kleidung der einfachen Landbevölkerung


  • Schlicht und weit, Naturfarben, kurzes Haar
• Für Handwerker und Bürger in den Städten galten eigene Kleidervorschriften
• Reiche Bürger kleideten sich teilweise prächtiger als die Adeligen