3. Pharmakodynamische Phase (Vorgänge an und in der Zelle)
Indikation
Heilanzeige, wenn eine bestimmte diagnostische, therapeutische oder pflegerische Maßnahme notwendig ist
Absolute Indikation
Behandlung zur Heilung der Erkrankung oder Vermeidung irreversibler Schäden zwingend erforderlich
Vitale Indikation
Leben des Patienten ist gefährdet
Relative Indikation
Nur bedingte Gefährdung, Heilverfahren nur bedingt Erfolg oder es gibt mehrere Therapieverfahren
Kontraindikation
Gegenanzeige, wenn die Behandlung keine Heilung der Erkrankung oder irreversibler Schaden entstehen würde
Absolute Kontraindikation
Gar keine Behandlung wird durchgeführt
Relative Kontraindikation
Die jeweilige Behandlung nur mit besonderer Vorsicht
Kurative Therapie
Heilung ist das Ziel
Palliative Therapie
Wenn Heilung nicht möglich
Präventive Therapie
Manifestation einer Krankheit verhindern
Nichtinvasive Therapie
Körper bleibt unversehrt
Invasive Therapie
Eindringen in die körperliche Intimität
Kausale Therapie
Gegen die Krankheitsursache
Symptomatische Therapie
Behandelt nur die Krankheitszeichen (Symptome)
Unspezifische Maßnahmen
Zum Beispiel Schonung
Spezifische Maßnahmen
Gezielt in das Krankheitsgeschehen eingreifen
Substitutionstherapie
Verabreichung von Substanzen, die der Körper nicht mehr oder nicht genügend produziert
Placebotherapie
Wirkstofffreies Medikament, das der Patient als solches nicht erkennen kann
Lokale Arzneimitteltherapie
Ziel ist eine örtlich begrenzte Wirkung, ohne Wirkung auf den Gesamtorganismus. Eine Resorption des Wirkstoffs ist nicht erwünscht
Systemische Arzneimitteltherapie
Arzneimittel gelangt in die Blutbahn und damit in den gesamten Organismus. Der Wirkstoff wird entweder direkt ins Blutgefäßsystem appliziert oder es ist eine Resorption notwendig
Arzneimittel
Stoffe oder Zubereitungen aus Stoffen, die zur Anwendung im oder am menschlichen oder tierischen Körper bestimmt sind und als Mittel mit Eigenschaften zur Heilung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten bestimmt sind
Wirkstoff
Teil des Arzneimittels, der eine Reaktion des Organismus hervorruft und somit eine pharmakologische Wirkung erzielt
Applikation
Einbringen des Arzneistoffs in den Körper
Applikationsart
Art und Weise der Verabreichung des Arzneimittels, z.B. äußerlich, innerlich, inhalativ oder rektal
Applikationsort
Verabreichungsort des Arzneimittels, z.B. Nasenschleimhaut, Rektumschleimhaut
Arzneimittelform
Physische Erscheinungsform der Kombination aus Wirkstoff und sonstigen Bestandteilen (Trägersubstanzen), die ein Arzneimittel ausmachen
Feste Arzneimittelformen
Pulver
Granulat
Tablette
Schmelztablette
Brausetablette
Generikum
Nach Ablauf des Patents auf ein Arzneimittel dürfen andere Arzneimittelhersteller den Arzneistoff unter Angabe des INNs als Generikum (zugelassene Kopie) herstellen
Dosis
Zugeführte Arzneistoffmenge. Die täglich bestimmungsgemäß zugeführte Dosis (DDD, daily defined dosis) ist das Produkt der Einzeldosis multipliziert mit der Applikationshäufigkeit
Galenik
Die Aufgabe, Arzneimittel in den Körper einzubringen
Kriterien für die Wahl der Arzneimittelform
Physikalisch-chemische Eigenschaften des Arzneimittels
Gewünschter Wirkeintritt
Wirkdauer
Wirkungsort
Applikationsart
Art und Weise, wie ein Arzneimittel auf oder in den Körper verabreicht wird
Applikationsform
Synonym zu Applikationsart
Feste Arzneimittelformen
Pulver
Granulat
Tablette
Schmelztablette
Brausetablette
Filmtablette
Dragee
Retardtablette
Kapsel
Zerbeißkapsel
Tee
Zäpfchen
Pulver
Sehr fein zerkleinerte, feste Substanzen. Eingeschränkte Haltbarkeit, Dosierung oft ungenau. Meist lokal zum Auftragen auf die Haut (Puder), seltener oral (in Flüssigkeit)
Granulat
Grobkörnig zerkleinerte, feste Substanzen. Dosierung oft ungenau. Meist oral mit Flüssigkeit
Tablette
Fest gepresstes Pulver in meist runder Form. Genaue Dosierung, oft teilbar, oft schlecht zu schlucken, oral