2 Entwicklungsregulation

Cards (52)

  • Erfolgreiches Altern
    Fähigkeit, auch im späteren Leben eine möglichst positive Bilanz aus Entwicklungsgewinnen und -verlusten zu erreichen und aus den gegebenen Möglichkeiten und Grenzen das Beste zu machen
  • Maximierung von Gewinnen, Minimierung von Verlusten
    (P.B. Baltes & M.M. Baltes, 1990)
  • Handlungstheoretische Modelle erfolgreicher Entwicklungsregulation
    • Modell der Selektion, Optimierung und Kompensation (Baltes & Baltes, 1990; Freund & Baltes, 2000)
    • Lebenslauftheorie der Kontrolle - Primäre und Sekundäre Kontrolle (Heckhausen & Schulz, 1995)
  • Selektion
    • Eingrenzung des Raumes möglicher Alternativen
    • Elektive Selektion
    • Verlustbasierte Selektion
  • Optimierung
    Erwerb und Einsatz von Mitteln zum Erreichen eines Ergebnisses
  • Kompensation
    Erwerb und Einsatz von Mitteln, um Einschränkungen/Verlusten entgegenzuwirken
  • Individuen bestimmen durch Zielauswahl und Zielverfolgungsprozesse aktiv Richtung und Funktionsniveau ihrer Entwicklung mit
  • Entwicklung umfasst Gewinne und Verluste. Prozesse der Zielerreichung (Optimierung) sind ebenso zentral für die Erklärung von Entwicklungsregulation wie Prozesse der Aufrechterhaltung des Funktionsniveaus angesichts von Verlusten (Kompensation)
  • Die Auswahl von Zielen (Selektion) konzentriert begrenzte Ressourcen auf eine begrenzte Anzahl von Zielen (Spezialisierung; Richtung)
  • Der Pianist Arthur Rubinstein
    • S: Reduktion des Repertoires auf eine kleinere Anzahl an Stücken
    • O: Häufigeres Üben dieser Stücke
    • K: Langsame Passagen werden noch langsamer gespielt, damit die schnellen Passagen im Verhältnis stimmen
  • Es gibt die Verlustbasierte Selektion (Verlustorientiert) sowie die Elektive Selektion (Gewinnorientiert).
    • Es gibt Sprichworte, die S, O, K widerspiegeln (Kulturelles Wissen)
    • Inwieweit nutzen Individuen SOK-bezogene Sprichworte für Lebensmeisterung? (Individuelles Wissen)
  • Jüngere und ältere Erwachsene wählen SOK-bezogene Sprichworte häufiger und schneller für Lebensmeisterungssituationen aus als Alternativen
  • Individuelles Wissen
    • Selektion: Jüngere > Ältere
    • Kompensation: Jüngere < Ältere
    (Altersunterschiede nicht verallgemeinerbar)
    Altersunterschiede im Gebrauch von SOK-Strategien unterscheiden sich von Fragebogenstudien
    • Der Bedarf für SOK über das Erwachsenenalter ansteigt
    • Die "Expertise" in SOK mit dem Alter wächst
  • SOK-Prozesse Ressourcen benötigen, die ihrerseits im höheren Alter abnehmen
  • Selektion, Optimierung und Kompensation (SOK)

    Strategien zur Meisterung multipler Ziele angesichts beschränkter Ressourcen
  • Diese Strategien werden bis ins sehr hohe Alter eingesetzt
  • Strategieeinsatz
    Hängt mit höherem Wohlbefinden, positiven Emotionen und Alterszufriedenheit zusammen
  • Wenn Ressourcen knapper werden

    Puffereffekte (d.h. schützende Effekte) auf Alterszufriedenheit
  • SOK: Im Selbstbericht, motivationalen Prozessen und im Verhalten beobachtbar
  • Selektion
    Selektivität als zentrale Facette der Meisterung multipler Ziele
  • Selektion
    Auswahl von kohärenten, nicht-konfligierenden Zielen
  • Zielkonflikt
    Ressourcenlimitation, inkompatible Zielstrategien
  • Zielkohärenz
    Instrumentelle Zielbeziehungen, Überlappung von Strategien
  • Ältere Erwachsene berichten mehr Zielkohärenz und weniger Zielkonflikte als jüngere Erwachsene
  • Zielbeziehungen (à Zielkohärenz)

    Hängen mit zielrelevanten Aktivitäten im Alltag zusammen
  • Zielkonflikt
    Hängt mit positivem und negativem Affekt zusammen
  • Zielkohärenz
    Hängt mit positivem Affekt zusammen
  • Geringerer Zielkonflikt trägt zu höherem Wohlbefinden im Alltag älterer Erwachsener bei
  • Kompensation
    Unterstützung durch Partner/in bei Einschränkungen in kognitiven Fähigkeiten
  • Vertraute Paare zeigen keinen Unterschied in der Tabu-Leistung zwischen Personen mit niedrig bis hohen kognitiven Leistungswerten
  • Kontrollüberzeugungen
    Glaube einer Person daran, dass sie mit ihrem Verhalten positive Ergebnisse maximieren und negative Ergebnisse minimieren kann
  • Puffereffekte
    Schützende Effekte auf Alterszufriedenheit, wenn Ressourcen knapper werden
  • Strategieeinsatz
    Im Selbstbericht, motivationalen Prozessen und im Verhalten beobachtbar
  • SOK-Modell

    Modell der Selektion, Optimierung und Kompensation
  • Kontrollüberzeugungen
    Persönliche Kontrollüberzeugungen meinen den Glauben einer Person daran, dass sie mit ihrem Verhalten positive Ergebnisse maximieren und negative Ergebnisse minimieren kann
  • Funktion von Kontrolle
    Eine Kontrollüberzeugung kann wahr sein oder auch nicht, zentral ist die selbsterfüllende Prophezeihung, die damit einhergeht. Da Kontrollüberzeugungen Personen dazu bringen in einer sehr entschlossenen Art und Weise mit der Welt zu interagieren, können zunächst unerreichbare Ereignisse kontrollierbar werden
  • Primäre Kontrolle
    Der Versuch, die Welt so zu verändern, dass sie zu den Bedürfnissen und Wünschen des Individuums passt. Fokus: external, äussere Gegebenheiten. Prozess: Handlung
  • Sekundäre Kontrolle
    Der Versuch, sich in die Welt einzufügen und mit dem Strom zu schwimmen. Fokus: internal, Selbst. Prozess: Kognitionen (z.B. selbstwertdienliche Attributionen, soziale Vergleiche)