pflanzenbewegungen

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  • Bewegung bei Pflanzen

    Pflanzen können sich nicht wie Protisten oder Tiere frei fortbewegen, sie haben auch keine Muskeln entwickelt, verfügen aber über eine Reihe von Möglichkeiten, sich zu bewegen
  • Pflanzen können wie andere Organismen auf Reize reagieren, z. B. mit Bewegungen
  • Reize
    Äußere oder innere Reize, die durch Rezeptoren wahrgenommen werden: Licht, Berührung, Schwerkraft
  • Plasmabewegungen
    Kommen durch faserförmige Proteine (Mikrofilamente) zustande, die wie Actin und Myosin zusammenwirken und einzelne Plasmabereiche in der Zelle verkürzen
  • Wachstumsbewegungen
    Können mit freiem Auge beobachtet werden, z.B. Hopfensprosse ranken sich nach oben, Bewegungen der Pflanzen zum Licht
  • Turgorbewegungen
    Mimose, Blätter führen bei Berührung Bewegungen aus, Venusfliegenfalle schließt sich bei Berührung
  • Manche Pflanzen bauen als Reaktion auf einen Reiz ein Aktionspotential auf oder es werden Regulationsvorgänge ausgelöst oder gehemmt, z.B. die Bildung von Pflanzenhormonen
  • Damit eine Pflanze auf einen Reiz reagiert, muss er den Schwellenwert überschreiten, der Reiz muss eine bestimmte Reizhöhe haben und eine bestimmte Zeit andauern
  • Dauerreize bewirken meist eine „Abstumpfung", d. h. die Pflanze reagiert nicht mehr auf den Reiz
  • Taxien
    Freie Ortsbewegungen von nicht festgewachsenen Organsimen, z.B. Einzellern wie Euglena und Fortpflanzungszellen (männliche Gameten bei Moosen & Farnen )
  • Tropismen
    Krümmungsbewegungen von Pflanzenteilen, bei denen der einseitige Reiz die Richtung der Krümmung steuert
  • Nastien
    Bewegungen, bei denen die Krümmungsrichtung durch den Bau des Pflanzenteils und nicht durch die Reizrichtung bestimmt wird
  • Tropismus ist eine Bewegung, deren Richtung von der Richtung des Reizes bestimmt wird, Nastie ist dagegen eine Bewegung, deren Richtung nicht von der Richtung, aus der ein Reiz kommt, bestimmt wird
  • Fotonastie
    Viele Blüten öffnen sich, sobald die Sonne auf sie scheint
  • Äußere Reize als Auslöser

    • Licht
    • Schwerkraft
    • Temperatur
    • Erschütterung
    • Berührung
    • Autonome Bewegungen
  • Thermonastie
    Bewegung von Tulpenblüten, die durch Temperaturreize ausgelöst wird
  • Seismonastie
    Bewegung der Teilblättchen von Sauerklee, die durch Erschütterungen ausgelöst wird
  • Thigmonastie
    Bewegung der Ranken der Zaunrübe, die durch Berührungsreize ausgelöst wird
  • Explosions- und Schleuderbewegung

    Dienen der Samenverbreitung, z.B. bei der Spritzgurke
  • Schleuderbewegung
    Beruht auf dem Turgor: Die streifenartig angeordneten Teile der Fruchtwand stehen unter hohem Innendruck und damit unter hoher mechanischer Spannung; bei Berührung reißen die „Nahtlinien" auf und die Streifen rollen sich zusammen, dabei werden die Samenkörner weggeschleudert
  • Hygroskopische Bewegungen

    Der Sporn des Reiherschnabels öffnet sich je nach Luftfeuchtigkeit, da er an seiner Ansatzstelle spiralig aufgewunden ist
  • Geotropismus
    Abhängigkeit des Wachstums von der Schwerkraft, je nach Wachstumsrichtung negativ oder positiv
  • Gravitropismus
    Wurzel zeigt positiven, Spross negativen Gravitropismus
  • Fototropismus
    Bewegungen, deren Richtung von der Richtung des Lichts bestimmt wird. Beispiel: Blütenstände junger Sonnenblumen
  • Fotonastie
    Bewegungen, deren Richtung nicht von der Richtung, aus der das Licht kommt, bestimmt wird, z.B. Öffnen und Schließen von Blüten
  • Pflanzen können Lichtstärke, Richtung und Wellenlänge des Lichts wahrnehmen
  • Bewegungen werden durch blaues Licht besonders gut ausgelöst
  • Fototropismus
    Blütenstände junger Sonnenblumen folgen der Sonne am Tag von Ost nach West, in der Nacht drehen sie sich wieder nach Ost zurück
  • Fotonastie
    Schwankungen der Lichtstärke lösen das Öffnen und Schließen von vielen Blüten aus
  • Chemotropismus
    Positiver Chemotropismus: Pollenschlauch wächst "zielgerichtet" zur Eizelle, negativer Chemotropismus: Wurzeln weichen giftigen Stoffen aus
  • Chemonastien
    Blätter des Sonnentaus krümmen sich auf chemische und mechanische Reize hin zum gefangenen Tier