Politische Strömung des 19. Jahrhunderts, die einen gemeinsamen Nationalstaat anstrebt; heute Bezeichnung für ein übersteigertes Nationalbewusstsein, das die eigene Nation vor andere stellt.
Bürgertum
Gesellschaftsschicht, aus Kaufleuten, Gelehrten, Beamten und Handwerkern, die in den Städten entstand und in den Zeiten der Aufklärung und der Industrialisierung eine wichtige Rolle spielte
Aufklärung
Epoche der Geistesgeschichte im 17.18. Jh., die sich auf die Vernunft stützte und viele Traditionen in Frage stellte. Eine der wichtigsten Forderungen der Aufklärer lautete: "Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen!" (Immanuel Kant)
Menschenrechte
Angeborene und unveräußerliche Rechte eines jeden Menschen z.B. Recht auf Leben, Freiheit und Gleichheit vor dem Gesetz
Gewaltenteilung
Grundsatz, der die Teilung der Staatsmacht in drei Teilgewalten fordert. Legislative, Exekutive und Judikative Kontrollieren sich gegenseitig, um einen Machtmissbrauch zu verhindern
Exekutive
Ausführende Gewalt z.B. Regierung
Legislative
Gesetzgebende Gewalt z.B. Parlament
Judikative
Rechtsprechende Gewalt z.B. Richter
Nation
Menschen die in einem bestimmten Gebiet leben, sich durch gemeinsame Merkmale wie Sprache, Kultur oder Geschichte miteinander verbunden fühlen und eine politische Gemeinschaft bilden bzw. anstreben.
Beginn der Französischen Revolution
1789
Volkssouveränität
Grundsatz, dass alle Staatsgewalt vom Volk ausgeht
Konstitutionelle Monarchie
Regierungsform, in der die Macht eines Monarchen durch eine Verfassung eingeschränkt wird (z. B. im Königreich Bayern) Der Monarch steht in dieser Form der Exekutive tove vor und handelt gemäß und innerhalb der Vergassungsvorgaben
Napoleon Bonaparte, französischer General, der in der Französischen Revolution die politische Macht erringen konnte, sich 1804 selbst zum Kaiser der Franzosen krönte und Frankreich vorübergehend zur Hegemonialmacht in Europa machte
Auf dem Wiener Kongress (1815) gegründeter loser deutscher Staatenbund, der 35 Staaten und vier freie Städte umfasste
Parlament
In demokratischen Staaten die Volksvertretung, deren wichtigste Aufgaben die Gesetzgebung, das Haushaltsrecht und die Kontrolle der Regierung sind
Industrialisierung
Von England ausgehende, tiefgreifende Veränderung der Arbeitsverhältnisse und der Gesellschaft durch den Einsatz von Maschinen im 19. Jahrhundert
Kommunismus
Von Karl Marx entwickelter philosophisch-politischer Ansatz, der das Ziel einer klassenlosen Gesellschaft verfolgt und bei dem alle Produktionsmittel (Land, Häuser, Geräte, Maschinen, Tiere) staatlich sind
Sozialismus
Politische Strömung, welche von einer Klassengesellschaft ausgeht und diese v. a. durch eine gleichmäßigere Besitzverteilung, mitunter auch durch eine Verstaatlichung der Produktionsmittel, überwinden will
Soziale Frage
Frage nach der Lösung der durch die Industrialisierung entstandenen sozialen Probleme, z. B. Wohnungsnot, Kinderarbeit und mangelnde soziale Absicherung
Reichsgründung
Die Gründung des Deutschen Kaiserreichs unter preußischer Führung
Otto von Bismarck
Konservativer preußischer Ministerpräsident
Erreichte die Reichsgründung unter preußischer Führung
Erster Reichskanzler, der das Deutsche Kaiserreich maßgeblich mitprägte
Reichstag
Ab 1871 das gewählte Parlament des Deutschen Kaiserreichs
Das Reichstagsgebäude in Berlin ist heute Sitz des Deutschen Bundestags
Die Bedeutung der Parteien im Laufe der Zeit an Bedeutung verloren bzw. gewonnen haben
Deutsches Kaiserreich
1871 nach den Einigungskriegen als konstitutionell monarchischer Nationalstaat gegründet
1918 im Zuge der Novemberrevolution nach dem Ersten Weltkrieg aufgelöst
Sozialgesetzgebung
Einführung der Kranken-, Renten- und Unfallversicherung unter Reichskanzler Otto von Bismarck
Um die Soziale Frage zu entschärfen und dadurch zugleich den Wählerzuwachs der Sozialdemokraten zu stoppen
Markiert den Beginn moderner staatlicher Sozialpolitik und hatte Vorbildcharakter für andere Länder