Religion

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  • Synkretismus bezieht sich auf die Verschmelzung oder Vermischung verschiedener religiöser oder kultureller Traditionen, Glaubensvorstellung oder Praktiken. Dabei werden Elemente aus unterschiedlichen Traditionen kombiniert oder integriert, oft ohne dabei die ursprünglichen Unterschiede oder Gegensätze aufzulösen.
  • Inklusivismus ist eine religiöse oder theologische Haltung, die die Möglichkeiten anerkennt, dass Wahrheit und Heil in verschiedenen religiösen Traditionen zu finden sind. Dabei wird akzeptiert, dass die eigene Religion oder Überzeugung nicht die einzige Quelle der Wahrheit oder des Heils ist, sondern dass auch andere Traditionen einen Beitrag dazu leisten kann.
  • Der Begriff "trinitarisch" bezieht sich auf die christliche Lehre der Trinität, die besagt, dass Gott in drei Personen existiert: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Diese drei Personen bilden eine göttliche Einheit, jedoch sind sie gleichzeitig voneinander unterscheidbar.
  • Banalisierung bezeichnet den Prozess, durch den etwas Bedeutungsvolles oder Heiliges in seiner Bedeutung herabgesetzt oder trivialisiert wird. Dies kann durch häufige Verwendung, kommerzielle Ausbeutung oder gesellschaftliche Entwertung geschehen.
  • Ökumene bezeichnet das Streben nach Einheit, Zusammenarbeit und Verständigung zwischen den verschiedenen christlichen Kirchen und Konfessionen. Das Ziel der Ökumene ist es, die Spaltungen innerhalb des Christentums zu überwinden und eine gemeinsame Basis des Glaubens und der Zusammenarbeit zu finden.
  • Abrahamitische Religionen sind monotheistische Religionen, die sich auf Abraham als gemeinsamen Stammvater zurückführen lassen. Dazu gehören das Judentum, das Christentum und der Islam. Diese Religionen teilen viele gemeinsame theologische und historische Elemente, insbesondere die Verehrung eines einzigen Gottes und die Anerkennung von Abraham als wichtige Figur in ihrer religiösen Geschichte.
  • Der Film "Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger" thematisiert den religiösen Weg des Protagonisten Pi, der Hinduismus, Christentum und Islam erkundet und schließlich eine persönliche Synthese aus den drei Religionen schafft. Er praktiziert alle drei Religionen und wird von Vertretern der Religionen dazu aufgefordert, sich für eine zu entscheiden. Pi zitiert Bapu Gandhi, der sagt, dass alle Religionen wahr sind, und erklärt, dass er nur Gott lieben möchte.
  • Laura und Beatrice sind beide christlich aufgewachsen, aber mit jüdischen Männern verheiratet. In ihren interreligiösen Familien feiern sie sowohl jüdische als auch christliche Feiertage. Die Kinder sind mit beiden Traditionen vertraut und haben die Freiheit, sich später für eine Religion zu entscheiden. Laura und Beatrice haben sich anfangs an die neue religiöse Vielfalt gewöhnen müssen, aber mittlerweile gehen sie locker damit um und kombinieren die Traditionen harmonisch. Es gab jedoch einige Herausforderungen, wie die Frage der Beschneidung, die sie als Familie diskutieren mussten.
  • Der Begriff "Patchwork"-Religion beschreibt einen religiösen Ansatz, bei dem Menschen verschiedene religiöse Elemente und Rituale aus verschiedenen Traditionen mischen und individuell annehmen. Dies ermöglicht es, einer festen religiösen Tradition auszuweichen und eine persönliche Mischung zu schaffen. Etwa ein Fünftel der Deutschen praktiziert derzeit laut Soziologen eine solche "Patchwork"-Religiosität.
  • Vorteile:
    • Die "Superreligion" ermöglicht es Pi, von den reichen spirituellen Traditionen mehrerer Religionen zu profitieren und eine breitere Perspektive auf das Göttliche zu entwickeln.
    • Indem Pi Elemente aus verschiedenen Religionen kombiniert, kann er eine integrative Weltanschauung entwickeln, die Brücken zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften schlägt.
    • Pi kann eine persönliche Verbindung zu seinen Glauben entwickeln, indem er diejenigen Aspekte auswählt, die ihm am meisten bedeutsam erscheinen und die am besten zu seiner spirituellen Reise passen.
  • Nachteile:
    • Die "Superreligion" könnte oberflächlich sein, da sie verschiedene religiöse Praktiken und Glaubenssysteme oberflächlich kombiniert, ohne die Tiefe und Komplexität jeder einzelnen Tradition vollständig zu verstehen oder zu schätzen.
    • Durch die Kombination unterschiedlicher Glaubenssysteme können sie Widersprüche ergeben, die zu Verwirrung oder Konflikten führen können, insbesondere wenn Pi nicht in der Lage ist, diese Widersprüche zu harmonisieren.
  • Ähnlichkeiten:
    • Sowohl Pi als auch Lauras und Beatrice' Familien wählen Elemente aus verschiedenen religiösen Traditionen aus und kombinieren sie zu einer individuellen Glaubenspraxis.
    • In beiden Fällen treffen die Individuen eine persönliche Auswahl von Glaubenselementen, die für sie persönlich bedeutsam sind und die am besten zu ihrer spirituellen Suche passen.
    • Sowohl Pi als auch Lauras und Beatrice' Familien praktizieren eine Art Synkretismus, indem sie Elemente aus verschiedenen religiösen Traditionen entlehnen und zu einer neue religiösen Mischung kombinieren.
  • Unterschiede:
    • Die Motivation hinter der Schaffung der "Patchwork" - Religion von Pi könnte anders sein als die der Familien von Laura und Beatrice. Während Pi möglicherweise von einem persönlichen Streben nach Spiritualität und Integration geleitet wird, könnten Lauras und Beatrice' Familien eher pragmatische oder kulturelle Gründe für ihre religiöse Vielfalt haben.
  • Der Ursprung des Christentums liegt im Judentum, da Jesus und seine frühen Anhänger Juden waren. Die Evangelisten beschrieben Jesus mit jüdischen Begriffen wie Rabbi, Sohn Davids und Propheten. Obwohl Jesus als Messias bezeichnet wurde, unterschied sich seine Vorstellung vom Messias von der des Großteils des jüdischen Volkes. Nach der Abgrenzung des Christentums vom Judentum um 100 n. Chr. änderte sich der jüdische Blick auf Jesus. Im Talmud wird Jesus als "jener Mann" erwähnt und das moderne Judentum betrachtet ihn nicht als göttlichen Erlöser.
  • Navid Kermani verlor den Kulturpreis des Landes Hessen, nachdem er in einem Essay die christliche Kreuzestheologie als Gotteslästerung und Götzenverehrung bezeichnet hatte. Er betonte die unterschiedlichen Perspektiven von Juden, Christen und Muslimen auf die Kreuzigung Jesu. Juden betrachten die Kreuzigung bestenfalls als historisches Ereignis, während Christen glauben, dass Jesus der Gesalbte Gottes ist, gerade weil er am Kreuz starb. Muslimen ist die Vorstellung vom Kreuzestod Jesu unbegreiflich, da der Koran besagt, dass "ein anderer" an seiner Stelle gekreuzigt wurde.
  • Aus jüdischer Perspektive stellt die Kreuzigung Jesu eine Herausforderung dar, da sie die Vorstellung eines gekreuzigten Messias infrage stellt. Für Juden ist es schwer zu akzeptieren, dass der Messias, der die Ordnung Gottes auf Erden durchsetzen soll, auf diese Weise sterben würde. Zudem ist das Kreuzsymbol mit negativen historischen Konnotationen verbunden, da viele Juden im Namen des Gekreuzigten verfolgt wurden.
  • Aus islamischer Sicht ist die Kreuzigung Jesu ebenfalls problematisch, da der Koran besagt, dass "ein anderer" an seiner Stelle gekreuzigt wurde. Für Muslime ist es schwer nachzuvollziehen, wie Gott seinem Gesandten solches Leiden und Sterben zugemutet haben könnte. Die Vorstellung vom Kreuzestod Jesu steht im Widerspruch zum Verständnis des Propheten Jesus im Islam als reinen und gerechten Gesandten Gottes.
    • weil Jesus gestorben ist, sind wir erlöst!
    --> Kreuzestheologie
    Jesus als Sohn Gottes ist Mensch geworden und hat uns durch seinen Tod erlöst, weil er unsere Schuld / Sünde auf sich genommen hat. Durch seine Auferstehung hat er uns eröffnet, was nach dem Tod kommen wird.
    --> Jesus Tod ist grundlegend für die christliche Theologie! Wie die Auferstehung
    (wahrer Mensch und wahrer Gott)
    (vermischt oder getrennte Naturen)
  • Christen glauben an einen Gott, der Mensch wurde, um das Leiden und die Not der Menschen zu erfahren. Das Weihnachtsfest verkündet die Botschaft von einem heruntergekommenen Gott, der nicht in der Ferne bleibt, sondern sichtbar und greifbar unter den Menschen lebt. Jesus Christus wird als der "eingefleischte" Gott dargestellt, der die menschliche Erfahrung teilt und nicht nur kurzzeitig auf der Erde weilt, sondern dauerhaft Mensch wird.
  • Im interreligiösen Dialog mit Muslimen müssen christliche Theologen erklären, warum sie an Jesus als den Messias glauben. Dabei betonen sie, dass Gott der Vater der einzige Gott ist und Jesus der geschichtliche Mensch von Nazareth, durch den Gott sich offenbart hat. Der Heilige Geist wird als Gottes Kraft und Macht betrachtet, die im Glaubenden wirksam ist.
  • Die Frage, ob Juden, Christen und Muslime gemeinsam beten können, sollte im Prinzip bejaht werden, da sie denselben Gott anbeten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es Schwierigkeiten bei der gemeinsamen Ausübung des Gebets geben kann, insbesondere wenn spezifische Glaubensüberzeugungen berührt werden. Dennoch können Menschen unterschiedlicher Religionen zusammen beten, indem sie respektvoll die Gebete anderer mitbeten, die Gemeinsamkeiten in ihren Glaubensvorstellungen erkennen und akzeptieren und dabei die Grenzen ihrer eigenen Glaubensüberzeugungen respektieren.
  • Das Lied beschreibt die Erfahrungen eines Menschen, der versucht, sich in die Weihnachtsfeierlichkeiten einzufügen, obwohl er sich fremd fühlt und nicht genau versteht, worum es dabei geht. Er bemerkt die Hektik und den Stress um ihn herum und versucht dennoch, ein Teil des Festes zu sein, indem er Kekse bäckt und einen Weihnachtsbaum schmückt. Er reflektiert über die Bedeutung des Festes und die traditionellen Bräuche, während er sich bemüht, sich anzupassen, obwohl er nicht sicher ist, ob es richtig ist.
  • Christen glauben an den einen Gott, der sich in Jesus Christus offenbart hat. Sie glauben an einen Gott, der nicht nur im Himmel bleibt, sondern Mensch wurde, um das Leiden und die Not der Menschen zu erfahren. Dieser Gott ist bei den Menschen präsent, erlebbar und mitfühlend. Die Kernaussage des christlichen Glaubens liegt darin, dass Gott in Jesus Christus Fleisch wurde und unter den Menschen wohnte, um ihnen nahe zu sein. Durch Jesus Christus wird der wahre Gott für die Christen wirklich und konkret erfahrbar.
  • Die Position von Frau Meyer im Lied "Gummibaum", wonach Menschen anderer Religionen das Weihnachtsfest nicht feiern dürfen, ist problematisch und intolerant. Diese Ansicht spiegelt eine enge und ausschließende Sichtweise wider, die nicht mit den Prinzipien der Religionsfreiheit und des respektvollen Miteinanders vereinbar ist. Weihnachten ist ein Fest, das von vielen Menschen auf der ganzen Welt auf unterschiedliche Weise gefeiert wird, unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit.
  • Es gibt verschiedene Dialekte im Christentum, darunter den evangelischen, katholischen, orthodoxen und freikirchlichen. Alle haben Jesus Christus als Grundlage ihres Selbstverständnisses. Die Bedeutung der Gnade und die Ablehnung des Versuchs wird betont, sich selbst vor Gott zu rechtfertigen. Der Protestantismus betont besonders die Gnade Gottes und ist sparsamer in seinen äußeren religiösen Praktiken im Vergleich zum Katholizismus. Er führt Sakramente wie Taufe und Abendmahl an, während der Katholizismus sieben Sakramente umfasst.
  • Ruhr kritisiert verschiedene Aspekte der evangelischen Kirche, darunter die oft geschlossenen Kirchentüren an Werktagen und Unausgewogenheiten in der Form von Gottesdiensten. Es wird bemängelt, dass die liturgischen Teile oft ortlos wirken und die Feierlichkeit fehlt. Weiterhin wird die Dominanz der Ordinierten in verschiedenen Bereichen der Kirche erwähnt, sowie die Sensibilität des Protestantismus für gesellschaftliche und religiöse Trends, die sowohl positiv als auch negativ betrachtet wird.
  • Steffenskys These besagt, dass der protestantische Dialekt des Christentums im Vergleich zum katholischen Dialekt karger ist. Diese Kargheit bezieht sich auf verschiedene Aspekte des protestantischen Glaubens und der Praxis. Zum einen zeigt sich dies in der schlichteren Liturgie und Form der Gottesdienste, die weniger äußerlichen Prunk beinhalten. Protestantisches Gottesdienstformat ist oft einfacher und weniger rituell als das katholische Pendant.
  • Ruhs bemängelt, dass viele evangelische Kirchen unter der Woche geschlossen sind, was den Eindruck vermittelt, dass Protestanten den Wert einer öffentlichen Präsenz ihrer Kirchen nicht ausreichend schätzen würden. Diese Kritik könnte berechtigt sein, da offene Kirchen als Orte der Stille, Besinnung und des Gebets für die Gemeinde und die Öffentlichkeit dienen können.
  • Ruhs beklagt, dass evangelische Gottesdienste manchmal unausgewogen und unsicher in ihrer Form wirken. Dies könnte darauf hinweisen, dass es an einer konsistenten liturgischen Praxis fehlt, was die spirituelle Erfahrung der Gemeinde beeinträchtigen könnte.
  • Ruhs kritisiert die Dominanz der Ordinierten, insbesondere der Pfarrer, in verschiedenen Bereichen des kirchlichen Lebens. Diese Dominanz könnte zu einem Mangel an Vielfalt und Perspektiven in der kirchlichen Führung und Lehre führen.
  • Ruhs bemerkt, dass der Protestantismus besonders sensibel für gesellschaftliche Trends ist, was ihn anfällig für Veränderungen und Moden machen könnte. Dies könnte dazu führen, dass sich die Kirche zu stark an weltliche Entwicklungen anpasst und ihre eigene Identität verwässert.
  • Das Priestertum aller Gläubigen ist ein theologisches Konzept innerhalb des Protestantismus, das die Idee betont, dass alle Gläubigen direkten Zugang zu Gott haben und in gewisser Weise als Priester fungieren. Im Gegensatz zur katholischen Lehre, die zwischen dem Klerus (ordained priesthood) und den Laien unterscheidet, betont das protestantische Priestertum aller Gläubigen, dass jeder Gläubige befähigt ist, unmittelbar zu Gott zu kommen, ohne die Notwendigkeit eines vermittelnden Priesters oder eines sakramentalen Systems.
  • Der Begriff "Exklusivismus" bezeichnet die Ansicht, dass nur eine Religion Heil vermitteln kann, während der "Inklusivismus" besagt, dass mehrere Religionen Heil vermitteln können, wobei jedoch eine als überlegen angesehen wird. Der "Pluralismus" hingegen betrachtet verschiedene Religionen als gleichrangig in ihrer Fähigkeit, Heil zu vermitteln. Diese Begriffe werden verwendet, um das Verhältnis zwischen den Religionen zu beschreiben, basierend auf ihrer Einstellung gegenüber anderen Glaubensrichtungen und ihrer Fähigkeit, Transzendenz zu vermitteln.
  • Exklusivismus:
    Chancen:
    Klare Identität und Überzeugungen innerhalb der eigenen Glaubensgemeinschaft, tiefe Verbindung zur Tradition und Lehre.
    Gefahren:
    Ausschluss und Ablehnung anderer Glaubensrichtungen, Förderung von Konflikten und Vorurteilen gegenüber Andersgläubigen.
  • Inklusivismus:
    Chancen:
    Anerkennung der Werte und Ansichten anderer Religionen, Möglichkeiten des interreligiösen Dialogs und der Zusammenarbeit.
    Gefahren:
    Potenzielle Arroganz und Überlegenheitsgefühl der eigenen Religion, Unklarheit über die eigene Identität und Glaubensüberzeugungen.
  • Pluralismus:
    Chancen:
    Respekt und Toleranz gegenüber Vielfalt, Förderung des interreligiösen Verständnisse und der Zusammenarbeit, Möglichkeit zur Entdeckung gemeinsamer Werte.
    Gefahren:
    Relativismus und Beliebigkeit in Glaubensfragen, Abkehr von traditionellen Überzeugungen und Lehren, Gefahr des Verlusts der eigenen Identität.