Fortpflanzung und Biotechnologie der Blütenpflanzen

Subdecks (1)

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    • Moose: der Gametophyt (1n) dominiert; der Sporophyt ist vom Gametophyten abhängig, wird durch ihn ernährt
    • Farne: der Sporophyt (2n) dominiert; der Gametophyt ist klein, aber photosynthetisch aktiv und selbständig
    • Samenpflanzen: der Gametophyt besteht nur noch aus wenigen Zellen; ist vom Sporophyten umschlossen und wird durch ihn ernährt
  • Pollensack Meiose

    1. Pollenmitose liefert 1 generativen und 1 vegetativen Kern
    2. Pollenmitose: generativer Kern teilt sich -> ergibt 2 Spermakerne -> männliche Gametophyt
  • Samenanlage im Nucellus

    1. Meiose: Megasporenmutterzelle liefert 1 Megaspore
    2. Zellularisierung: Eizelle flankiert von 2 Synergiden und 3 Antipoden, 2 Kerne bleiben frei im Embryosack (= weiblicher Gametophyt)
  • Befruchtung
    1. Pollenschlauch durchwächst den Griffel zu Samenanlage, dringt an Mikropyle ein, durchwächst eine Synergide, entlässt die 2 Spermakerne
    2. Doppelte Befruchtung: diploide Zygote, triploides Endosperm
  • Bestäubung (Befruchtung): Pollen hydriert k->eimt aus -> dringt in Narbengewebe ein -> durchwächst Griffel zur Mikrophyle der Samenanlage -> dringt ein und entlässt Spermakerne
  • Zwitterblüten tragen sowohl Staubblätter als auch Fruchtblätter -> meiste Angiospermen
    • Erhöhte Wahrscheinlichkeit der Pollenübertragung
    • Gefahr der Selbstbefruchtung
  • Mechanismen, die Selbstbefruchtung erschweren
    • Eingeschlechtliche Blüten
    §  monözisch (einhäusig): treten auf dem selben Individuum auf
    §  diözisch (zweihäusig): auf getrennten Individuen
    • Dichogamie:  Reifung der männlichen und weiblichen Organe ist zeitlich getrennt
    §  Protandrie: Vormännlichkeit; Staubblätter reifen zuerst
    §  Protogynie: Vorweiblichkeit; Narbe ist empfänglich vor der Anthese
    • Heterostylie: räumliche Trennung männlicher und weiblicher Organe
    • Selbstinkompatibilität: genetisch/biochemischer Mechanismus der es erlaubt Fremd- von Selbstpollen zu unterscheiden
  • Selbstinkompatibilität (SI): Selbstpollen erkannt und abgestoßen durch Unterdrückung der Keimung und Hemmung des Wachstums -> Samenanlage wird nicht erreicht
    • Genetisch kontrolliert durch Gene am S-Locus
    • wenn S-Allel des Pollens (Gametophyt) übereinstimmt mit S-Allelen der Narbe, wird SI ausgelöst (gametophytische SI)
    • Die Gene des polymorphen S-Locus kontrollieren die Selbstinkompatibilität Gametophytische SI in Mohngewächsen, Rosen, Leguminosen … : Der Genotyp des männlichen Gametophyten bestimmt die Inkompatibilität
    • S-Locus: membranständiger Rezeptor und sekretiertes Protein (Ligand)
  • Spitzenwachstum des Pollenschlauchs
    • Sehr schnell: bis zu 1cm/h
    • Vesikeltransport von Wandmaterial entlang des Zytoskeletts zur Spitze
    • Fusion mit Plasmamembran; lokale Zellwandneubildung
    • Zellinhalt verlagert sich in den Schlauch; „verlassene Bereiche“ werden durch Callose abgedichtet
  • Vorteile geschlechtliche Fortpflanzung
    • schafft genetische Vielfalt in einer Population
    • Samen fördern die Verbreitung
    • Samen helfen als Dauerstadien ungünstige Bedingungen zu überdauern
  • Nachteile geschlechtliche Fortpflanzung
    • Ressourcen-intensiv
    • ist mit großem Risiko und hohen Verlusten verbunden
  • Natürlich vegetative Vermehrung
    • Durch Rhizome: Hauptsprossachse wächst unterirdisch; Achselknospen wachsen zu neuen Pflanzen (z.B. Ingwer)
    • Durch Stolone: Seitensprosse über- oder unterirdisch, Achselknospen wachsen zu neuen Pflanzen aus(z.B. Erdbeere)
    • Durch Knollen: Verdicktes Ende eines unterirdischen Sprosses; Die „Augen“ sind Achselknospen (z.B. Kartoffel)
    • Durch Wurzelsprosse: Vegetative Vermehrung durch Wurzelsprosse kann z.B. bei Espen zu Wäldern von Klonen führen
    • Im Brutblatt: einzelne Zellen an Blatträndern de-differenzieren, regenerieren zu ganzen Pflanzen!
  • Totipotenz der Pflanzenzelle: unter geeigneten Bedingungen, kann eine einzelne, vegetative Pflanzenzelle eine vollständige Pflanze regenerieren
  • Vegetative Propagation durch Zell- und Gewebekultur
    • wenn Nutzpflanzen Hybride sind, müssen Nachkommen mit identischen Eigenschaften vegetativ erzeugt werden (Zierpflanzen, Obstbäume ...)
    • Erhaltung gewünschter Merkmale
    • Regeneration aus merismatischen Zellen oder ausdifferenzierten, vegetativen Zellen
  • Erzeugung genetischer Varianten
    • nicht alle Zellen einer Ausgangspflanze sind genetisch identisch (somatische Mutationen) à bei entsprechender Selektion lassen sich Somaklone mit wünschenswerten Eigenschaften erzeugen
    • Hybride von sexuell inkompatiblen Individuen zur Kombination günstiger Eigenschaften zweier Arten à somatische Hybride durch Protoplastenfusion
  • Produktion pflanzlicher Inhaltsstoffe durch Zell- und Gewebekultur
    • Pflanzen enthalten eine Vielzahl pharmazeutisch wirksamer sekundärer Inhaltsstoffe (Sekundärmetabolite): Alkaloide, Phenole, Terpenoide
    • Reinigung aus Pflanzen ist oft nicht in ausreichendem Masse möglich ->  Produktion in Zellkultur
  • Genetische Manipulation von Pflanzen
    • Durch künstliche Auslese, Kreuzung und Züchtung -> Domestizierung von Nutzpflanzen
    §  Chemische/physikalische Mutagenese: Mutationen sind zufällig Unerwünschte Mutationen werden durch Rückkreunzungen eliminiert
    §  CRISPR/Cas Genomeditierung: ermöglicht zielgerichtete Mutagenese; fehlerhafte Reparatur führt zu Mutation an gewünschter Stelle
    =>Züchtung zielt auf Verbesserung der Eigenschaften wie Ertrag, Nährwert, Krankheitsresistenz, Widerstandsfähigkeit ... Dabei kommen nur nahe verwandte Arten als Quelle für das genetische Material in Frage
  • Genetische Manipulation von Pflanzen
    Durch Gentechnik: Erzeugung transgener Pflanzen durch Einbringen zusätzlichen genetischen Materials
    • Durch direkten DNA-Transfer (Partikelbeschuss): beladene Partikel werden in das zu transformierende Gewebe geschossen
    • Mit Hilfe von Vektoren (Agrobacterium): Tumorgene des Bakteriums werden durch gewünschte DNA ersetzt