Cards (39)

  • Definition von Entwicklung (Lohaus, Vierhaus & Maas, 2010)
    Entwicklung bezieht sich auf relativ überdauernde intraindividuelle Veränderungen des Erlebens und Verhaltens über die Zeit hinweg
    (d.h. innerhalb einer Person)

    Die einzelnen Entwicklungsschritte müssen auseinander hervorgehen
  • Definition der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne (Wilkening, Freund, & Martin, 2009)
    Entwicklungspsychologie beschäftigt sich mit intraindividuellen Veränderungen des Verhaltens und Erlebens über die menschliche Lebensspanne
    (von der Geburt bis zum Tod)
    sowie mit interindividuellen Unterschieden in den intraindividuellen Veränderungen
  • Längere Lebenszeit
    Menschen leben im Durchschnitt 20 Jahre länger, als vor 50 Jahren
  • Gegenstand der Entwicklungspsychologie
    (Baltes, Reese, Lipsitt, 1980)
    Beschreibung, Erklärung und Modifikation (Optimierung) von Entwicklungsprozessen im
    menschlichen Lebenslauf von der Zeugung bis zum Tod
  • Grundlagenorientierte Aufgaben der Entwicklungspsychologie
    - Beschreibung von Entwicklungsverläufen

    - Erklärung von Entwicklungsveränderung (Suche nach Ursache und Bedingungen)
  • Anwendungsorientierte Aufgaben der Entwicklungspsychologie
    - Bestimmung des aktuellen Entwicklungsstandes

    - Prognose des zukünftigen Entwicklungstandes

    - Suche nach Interventionsmöglichkeiten
  • Mögliche Einteilung in Lebensabschnitte nach Berk, 2011
    11 - 18 : Adoleszenz

    18 - 40 : Frühes Erwachsenenalter

    40 - 65 : Mittleres Erwachsenenalter

    65 - 100 : Spätes Erwachsenenalter
  • Mögliche Einteilung in Lebensabschnitte nach Pinquart, 2012
    18 - ca25 : Emerging adluthood

    ca25 - ca40/45 : Frühes Erwachsenenalter

    ca40/45 - 60/65 : Mittleres Erwachsenenalter

    60/65 - ca80 : Junge Alte

    ca80 - 100 : Alte Alte
  • Merkmale des Übergangs in das Erwachsenenalter (Transitionskriterien):
    Formale und rechtliche Kriterien

    - Volljährigkeit
    - Aktives Wahlrecht
  • Merkmale des Übergangs in das Erwachsenenalter Transitionskriterien:
    Objektive verhaltensnahe Kriterien

    - Auszug aus Elternhaus
    - Finanzielle Unabhängigkeit
    - Heirat
  • Merkmale des Übergangs in das Erwachsenenalter Transitionskriterien:
    Psychologische Kriterien
    - Ablösung
    - Emotionale Autonomie
    - Psych. Reife
  • Merkmale des Übergangs in das Erwachsenenalter Transitionskriterien:
    Subjektive Kriterien
    - Selbstklassifikation zu einer Altersgruppe
  • Was ist unter Emerging Adulthood zu verstehen?
    - Allmählich erlangter Erwachsenenstatus

    - 18 bis 25

    Nach Arnett,2004:

    - Nicht mehr adoleszent, aber noch keine volle Verantwortungsübernahme

    - Kulturelle Unterschiede

    - Keine klare Grenze

    ( MIR )
  • Einflussfaktoren Altersdefinition
    - Eigenes Alter

    - Historische Zeit

    - Bewältigung von Entwicklungsaufgaben
  • MacArthur Research Network on Successful Midlife Development
    Umso älter das man wird, umso höher schätzt man das mittlere Erwachsenenalter ein
    (Ältere Menschen fühlen sich jünger)
  • Wann fühlt man sich alt?
    - Mit 20 fühlt sich grösster Anteil genau so alt wie sie sind und kleinster Teil, jünger als sie sind

    - Mit 90 fühlt sich grösster Teil jünger als sie sind und kleinster Teil älter
  • Subjektives Alter
    Historischer Trend: Wir fühlen uns immer jünger
  • Veränderung Lebenserwartung über die letzten 30 Jahre
    Lebenserwartung ist in den letzten 30 Jahren gestiegen

    - Männer leben tendenziell weniger lang als Frauen
  • Robert James Havighurst
    - Hat zunächst Physik und Chemie studiert und Arbeiten zur Atomstruktur durchgeführt. Lehrte er als Physikprofessor

    - Ab 1940: Professor für Erziehung an der Universität Chicago

    - Entwickelte Theorie der Entwicklungsaufgaben und veröffentlichte zu menschlicher Bildung und
    Entwicklungspsychologie
  • Was sind Enwticklungsaufgaben? (Havighurst, 1948)
    Eine Aufgabe, die zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Phase im Leben eines Individuums auftritt, deren erfolgreiche Bewältigung zu Zufriedenheit und zu Erfolg mit späteren Aufgaben führt, während Misserfolg zu Unzufriedenheit des Individuums, Missbilligung der Gesellschaft und Schwierigkeiten mit späteren Aufgaben führt
  • Unter welchen Altersspezifischen Abschnitten wird bei Hvighurst unterschieden?
    1. Frühe Kindheit

    2. Mittlere Kindheit

    3. Adoleszenz

    4. Frühes Erwachsenenalter

    5. Mittleres Erwachsenenalter

    6. Spätes Erwachsenenalter
  • Welche Entwicklungsaufgaben sind im Abschnitt
    Frühes Erwachsenenalter (ca. 18-30 Jahre)zentral?

    - Lebenspartner finden
    - Zusammenleben mit Partner lernen
    - Aufbau einer Familie
    - Kinder aufziehen
    - Ein Zuhause für die Familie schaffen
    - Einstieg in den Beruf
    - Sorge für das Gemeinwohl
    - Aufbau eines gemeinsamen Freundeskreises (mit Lebenspartner)
  • Welche Entwicklungsaufgaben sind im Abschnitt
    Mittleres Erwachsenenalter (ca. 30-60 Jahre)zentral?
    - Akzeptanz von/Anpassung an physiolog. Veränderungen
    - Befriedigende berufliche Leistung erreichen/aufrechterhalten
    - Beziehung zu Eltern aufbauen, die deren hohem Alter angemessen ist
    - Heranwachsenden Kindern helfen, verantwortungsbewusste und glückliche Erwachsene zu werden
    - Beziehung zu Ehepartner als eigenständigem Menschen aufbauen und aufrechterhalten
    - Erwachsene Verantwortlichkeit im sozialen und gesellschaftlichen Bereich aufbauen
    - Freizeitinteressen und Hobbys aufbauen
  • Welche Entwicklungsaufgaben sind im Abschnitt
    Hohes Alter (> 60 Jahre)zentral?
    - Aufbau einer expliziten Angliederung an eigene Altersgruppe
    - Aufbau von altersgerechtem Wohnen
    - Anpassung sozialer Rollen in flexibler Weise
    - Anpassung an abnehmende physische Stärke und Gesundheit
    - Anpassung an Pensionierung/geringeres Einkommen
    - Anpassung an Tod des Partners
  • Gesellschaftliche Erwartungen bezüglich Erwachsenenalter
    Enwticklungsaufgaben im höheren Alter = grösser Standardabweichung (mehr Spielraum)
  • Vorteile Konzept der Entwicklungsaufgaben nach Havighurstdes Konzepts der Entwicklungsaufgaben
    • Bieten Orientierungsrahmen für den individuellen Entwicklungsverlauf, individuelle Lebenszielsetzung
    • Die Gelegenheiten für das Erreichen bestimmter Ziele sind nicht zu allen Zeiten im Lebenslauf gleich gut - Orientierung an EA zeigt auch optimale Gelegenheiten auf
  • Nachteile Konzept der Entwicklungsaufgaben nach Havighurstdes Konzepts der Entwicklungsaufgaben

    • Gesellschaftlicher Konformitätsdruck und Normen
    • Akzeptanz von individuell von der Norm abweichenden Lebensentwürfen
  • Theoretische Konzepte der Lebensspannenpsychologie
    (Baltes, 1987; Baltes, Lindenberger, & Staudinger, 2006)Lebensspannenentwicklung:- Ontogenetische Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess

    - Keine Altersperiode hat Vorrang
  • Warum wird Entwicklung oft stärker auf die Altersphase "Kindheit" bezogen?
    Trotz relativ kürzerer Phase im gesamten Lebenslauf:

    Betonung von Veränderung

    Betonung von Zuwachs und Gewinn
  • Theoretische Konzepte der Lebensspannenpsychologie
    (Baltes, 1987; Baltes, Lindenberger, & Staudinger, 2006)Gewinne und Verluste:
    - Entwicklung ist nicht einfach eine Bewegung hinzu höherem Funktionsniveau

    - Entwicklung besteht immer aus Gewinnen und Verlusten
  • Theoretische Konzepte der Lebensspannenpsychologie
    (Baltes, 1987; Baltes, Lindenberger, & Staudinger, 2006)
    • Multidimensionalität und Multidirektionalität:- Entwicklungsverläufe können sich sowohl zwischen als auch innerhalb desselben Verhaltensbereichs stark unterscheiden
  • Theoretische Konzepte der Lebensspannenpsychologie
    (Baltes, 1987; Baltes, Lindenberger, & Staudinger, 2006)
    • Plastizität:- Veränderungsfähigkeit der Leistungsfähigkeit und des Gehirns durch Erfahrung und nach Schädigung
  • Plastizität:
    Testing the limitsErgebnisse:

    - Beide Altersgruppen profitieren von der Trainings-Intervention

    - Die jüngeren Erwachsenen profitierten stärker allein schon von der Instruktion zur Gedächtnisstrategie als die älteren Erwachsenen

    - Über die gesamte Studiendauer waren die jüngeren Erwachsenen in ihrer Leistung besser als die älteren Erwachsenen. Die Altersunterschiede wurden durch das Training allerdings deutlich vergrössert

    - Nach dem Training waren einige der besten älteren Erwachsenen besser als die schlechtesten jüngeren Erwachsenen. Ausserdem waren die schlechtesten älteren Erwachsenen nach dem Training gleich gut wie die durchschnittliche untrainierte Leistung bei den jüngeren Erwachsenen.
  • Theoretische Konzepte der Lebensspannenpsychologie
    (Baltes, 1987; Baltes, Lindenberger, & Staudinger, 2006)
    • Kontextualismus:- Individuelle Entwicklung ist das Ergebnis der Interaktion von normativen altersgradierten, historischen und non-normativen Einflüssen

    Sich verändernde Kontexte lösen Entwicklungsprozesse aus und stabile Kontexte tragen zu Kontinuität bei. Es werden drei Gruppen von Kontexteinflüssen unterschieden:
    • Normative altersbezogene Einflüsse
    • Kulturelle und historische Einflüsse
    • Nicht-Normative Einflüsse
  • Altersabhängig (Normativ)

    Alle Personen im gleichen Alter sind davon betroffen

    Bsp.: Menopause, Pubertät, Biologische Reifung, Soziale Normen
  • Einfluss - Faktoren auf Entwicklung
    - Altersabhängig (Normativ) - Altersbezogen

    - Historisch (Normativ) - Kulturwandelbezogen

    - Non-normativ (ideosynkratisch) - Nicht - Normativ (Individuell)
  • Historisch (Normativ)

    Alle Personen sind zum gleichen Zeitpunkt davon betroffen

    Bsp.: Pandemie, Umweltkatastrophe, Krieg, Berliner Mauerfall
  • Non-normativ (ideosynkratisch)

    Im Einzelfall nicht vorhersagbar, einzelne Personen sind zu verschiedenen Zeitpunkten und in
    verschiedenem Alter betroffen

    Bsp.: Unfall, Lottogewinn, Genetische Einzigartigkeit, Todesfall
  • Entwicklungsaufgaben. Modell nach Havighurst
    A) Pubertät
    B) Werte