Desertifikation

• Die natürlichen Grundlagen im Sahel lassen ohne erheblichen Düngereinsatz, für den aber die finanziellen Mittel und die moderne Agrartechnik fehlen, keinen Daueranbau zu. Das berücksichtigen die Bauern der Region, indem sie die Felder nach einer Anbauperiode von vier bis fünf Jahren etwa ein 10 Jahre lang brach liegen lassen, damit sich der Boden wieder regenerieren kann.
• Die Bevölkerungszunahme bewirkt, dass die Brachezeiten, um das notwendige Mehr an Nahrungsmitteln zu erzeugen, verkürzt werden. Diese Übernutzung des natürlichen Potentials führt zu immer geringeren Erträgen. Die Bauern reagieren und legen neue Felder an. Platz dafür war vielfach nur noch in den Nordregionen des Sahel.
• Bauern berauben das Land der natürlichen Vegetation -> Land aufgeben wegen zu geringem Ertrag -> Prozess der Erosion (Abtragung)
• Ausdehnung des Ackerbaus in die nördlichen Ungunstregionen des Sahel

  1. Abdrängung der Nomaden in ökologisch noch weniger tragfähige Regionen

  2. Ihre Lebensgrundlage wurde zerstört, da die spärlichen Weidegründe von ihren Herden immer wieder völlig abgefressen wurden und sich dann aus eigener Kraft nicht mehr regenerieren konnten

  3. Desertifikation wurde auch dadurch begünstigt und beschleunigt, dass die Zahl der Nomaden durch das Bevölkerungswachstum größer war und der Viehbestand wuchs

  4. Die Abdrängung der gewachsenen Gruppen musste die ökologisch labilen Zonen im äußersten Sahelnorden zerstören

  5. Nomaden gezwungen, ihre traditionelle Existenz aufzugeben und in die Städte abzuwandern, wo sie auf Kosten von Verwandten lebten oder auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen blieben
• Mit der Bevölkerungszahl wuchs auch der Holzverbrauch
• Verwendung von Holz


  • Kochen (ca. 25%)
  • Einzäunen des Wohnbereiches
  • Einzäunen der Ackerflächen
  • Einzäunen der Viehgehege
• Noch vor 20 Jahren war die Natur in der Lage, die Holzentnahme auszugleichen, heute vermag sie dies nicht mehr
• Da die Abholzung größer ist als der Nachwuchs, entfällt in vielen Regionen die Schutzfunktion des natürlichen Bewuchses für den Boden - eine weitere Ursache für die sich ausbreitende Desertifikation
• Viele Brunnen, als Hilfe gedacht, wurden langfristig zum Verhängnis
• Das gilt vor allem für jene Pumpstationen, die in solchen Gebieten angelegt wurden, die früher nur während besonders feuchter Jahre nutzbar waren
• Dies führte in den normalen und trockenen Jahren zu einer totalen Überweidung im Umkreis der Wasserstationen
• Ergebnis: Neue Wüstenflecken bildeten sich