Syntax

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  • Syntax
    Lehre vom Bau des Satzes als Teilgebiet der Grammatik; Satzlehre
  • Satzgrammatik
    Regeln nach denen aus Wörtern Wortgruppen, einfache oder komplexe Sätze gebildet werden
  • Satz
    • Präskriptive, sprachnormative Vorstellung: "ganze Sätze" mit Subjekt, Prädikat, Objekt
    • Reale Äußerungen sehen oft anders aus → schwierige Satzdefinition
    • Gebräuchliche Kriterien: enthalten Subjekt und Prädikat, treffen Aussage über die sprachexterne Welt, hinsichtlich ihrer Struktur und Intonation vollständig und unabhängig, stellen eine sprachliche Handlung dar
  • Konstituenten
    • Sprachliche Einheiten, die Teil einer größeren Einheit sind
    • Auch Sätze selbst in Konstituenten, da sie ihrerseits Bestandteil von anderen Sätzen sein können
    • Zusammengehörende Elemente werden mit Konstituententests ermittelt
  • Konstituententests

    • Substitutionstest (Ersetzungsprobe): Wortfolge kann durch ein Wort (meist: Pronomen) ersetzt werden
    • Permutationstest (Verschiebungsprobe): Wortfolge kann als Ganzes im Satz verschoben werden
    • Eliminierungstest (Weglassprobe): Wortfolge kann als Ganzes weggelassen werden
  • Phrasen
    • Wortgruppen, die syntaktisch eine Einheit bilden und zugleich hierarchisch strukturiert sind
    • Phrasenkategorien werden nach dem Kopf der Phrase benannt
  • Satzglieder
    • Auch: syntaktische Funktionen
    • Satzglieder bzw. Satzgliedteile sind die mit Funktionen versehenen Phrasen
    • Subjekt, Objekt, Adverbial(bestimmung), Prädikativ(um)
  • Subjekt
    • Häufigste Ergänzung zu einem Verb
    • Fast jedes Verb hat ein Subjekt als Ergänzung
    • Steht im Nominativ → Wer oder Was?
    • Kongruiert mit finitem Verb in Person und Numerus
  • Objekt
    • Wie Subjekt vom Verb gefordert
    • In allen Kasus außer Nominativ
    • Unterscheidbar in: Akkusativobjekt, Dativobjekt, Genitivobjekt, Präpositionalobjekt
  • Adverbial(bestimmung)
    Markiert eine lokale, temporale, modale oder kausale Situierung eines Sachverhalts
  • Prädikativ(um)

    • Bildet zusammen mit Kopulaverb (sein, werden, bleiben) das Prädikat
    • Subjektbezogen oder objektbezogen
  • Konstituenten - Phrasen - Satzglieder

    • Jede Phrase ist eine Konstituente, aber nicht jede Konstituente ist eine Phrase
    • Auch Sätze können Konstituenten sein
    • Jedes Satzglied ist eine Konstituente, aber nicht jede Konstituente ist auch ein Satzglied
  • Prädikat
    • Kein Satzglied
    • Strukturelles Zentrum des Satzes
    • Nicht (ohne Bedeutungsänderung) verschiebbar
    • Nicht erfragbar oder pronominalisierbar
  • Attribut
    • Satzgliedteil
    • Typen: Adjektivattribut, Genitivattribut, Präpositionalattribut, Attributsatz
  • Topologisches Stellungsfeldermodell
    • Topologie: Phänomene der Reihenfolge oder Anordnung syntaktischer Elemente
    • Sondermodell für das Deutsche: keine feste Abfolge von Satzgliedern
    • Stattdessen drei Satzgrundmuster, die durch die Verbstellung gekennzeichnet sind: Verberststellung (V1-Satz), Verbzweitstellung (V2-Satz), Verbletztstellung (VL-Satz)
    • Bestimmung der Felder erfolgt um das Verb bzw. die Verbteile herum: Vorfeld - linke Satzklammer - Mittelfeld - rechte Satzklammer - Nachfeld
  • Dependenz und Valenz
    • Grundgedanke: Anzahl und Art der Satzglieder in einem Satz hängt vom Verb ab (Dependenz)
    • Verben unterscheiden sich in ihrer Wertigkeit (Valenz) danach, wie viele Satzglieder sie fordern
    • Satzglieder die ein Verb aufgrund seiner Valenz an sich bindet → Ergänzungen
    • Je nach Ergänzung: einwertig (monovalent), zweiwertig (bivalent), dreiwertig (trivalent), vierwertig (tetravalent), nullwertig (avalent)
    • Zusätzlich zu valenzgebundenen Ergänzungen können im Satz Angaben stehen
    • Weglassbare, freie und unbegrenzte hinzufügbare Satzglieder und Attribute → nicht vom Verb gefordert