M4

Subdecks (1)

Cards (116)

  • Sportsoziologie
    Befasst sich mit Beziehungen, (Bedingungs-) Gefügen/ Figurationen (Elias) und Wechselwirkungen zwischen Individuum und Gesellschaft, Einzelnen und sozialen Gruppen im Feld von Bewegung, Spiel und Sport
  • Sportsoziologie
    Befasst sich mit dem Sport als sozialem Handlungssystem
  • Sportsoziologie ist ein Teilgebiet der allgemeinen Soziologie und der Sportwissenschaft
  • Aspekte der Sportsoziologie
    • Theorien, Begriffe, Methoden
    • Zustand und Wandel der Gegenwartsgesellschaft
    • Theorieentwicklung
    • Sportimmanente Problemstellung
    • Beratungsfunktion (z.B. Trendsport)
  • Sportsoziologie
    Befasst sich mit Aspekten des sozialen Zusammenlebens von Menschen in Gemeinschaften und Gesellschaften; Strukturen sozialen Handelns und Verhaltens; (Entstehung) von Sinn; Regulierte Werte und Normen
  • Fokus der Sportsoziologie
    • Gesellschaft als Ganzes
    • Teilbereiche: Institutionen, Organisationen, Gruppen (Makro-, Meso-, und Mikroebene!!)
    • Gesellschaft, Vereine, Soziale Beziehungen
  • Themen der Sportsoziologie
    • Des-/Integration
    • Soziale Ungleichheit
    • Sozialer Wandel
  • Bedeutung des Sports in der Gegenwartsgesellschaft
    • Politische Bedeutung: Imagepflege, Innen- und Außenpolitik
    • Mediale Bedeutung: Massenmedien, hohe Präsenz und Nachfrage
    • Ökonomische Bedeutung: Industriezweig, Arbeitsplätze
    • Ökologische Bedeutung (positiv und negativ): Nachhaltigkeit und Massentourismus (z.B. Skisport)
  • Forschungsthemen der Sportsoziologie

    • Wechselseitiges Verhältnis von Sport und Gesellschaft
    • Strukturen und Prozesse innerhalb des Sports
  • Forschungsfragestellungen der Sportsoziologie
    • Wirkungen der Gesellschaft auf Sport?
    • Wirkungen des Sports auf Gesellschaft?
    • Struktureller Aufbau von Sport?
    • Praktiken der Sportausübung?
  • Spielen und menschliches Sich-Bewegen sind anthropologische Konstanten, die in quasi allen Kulturen und historischen Epochen vorkommen
  • Die Entstehung des modernen Sports ist an die Durchsetzung der bürgerlichen Gesellschaft im west- und mitteleuropäischen Kulturkreis gebunden
  • Fußballspiele waren Teil des Gemeindelebens in der ständischen Agrargesellschaft und wurden gegen den Willen der Kirche an religiösen Feiertagen ausgetragen
  • Fußballspiele waren ein echtes Volksspiel, das vom Volk gegen den Widerstand der Obrigkeit ausgeübt wurde
  • Quellen für Ausdruck im Fußballspiel der ständischen Agrargesellschaft
    • Gemeinschaftsgefühl und Solidarität der bäuerlichen Gemeinde
    • Hohe Bereitschaft zur Gewalttätigkeit und Angriffslust
    • Freiraum für Emotionen und Bedürfnisse, die sonst verboten waren
  • Für die Bauern war Kraftverschwendung durch Fußballspiele eine Umkehrung der Werte, da Kraft ihr zentrales Kapital war
  • Im 16. Jahrhundert organisierten und "sponsorten" Grundherren, die zunehmend Bürgerliche oder niederen Landadel waren, die Volksspiele wie Hurling
  • Die Patronisierung der Volksspiele durch die neue Klasse der Grundherren zeigte deren entstehendes Selbstbewusstsein
  • Im 17. Jahrhundert wurden Spielgemeinschaften zwischen Volk und oberen Klassen zurückgedrängt, da der Puritanismus körperbetonte Spiele für Angehörige der oberen Klassen als anrüchig betrachtete
  • Das Ideal des Bürgertums und Adels war der "galante homme", der asketische Puritaner
  • Die Körper-Disziplinierung zielte darauf ab, den Körper als Ausdruck einer schicklichen, an formalen Normen orientierten Haltung zu zeigen, im Gegensatz zu Vitalität und "Manneskraft"
  • Der moderne Fußball entstand innerhalb der bürgerlichen Eliten der englischen Gesellschaft im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert als Teil des Verbürgerlichungsprozesses in den englischen public schools
  • Der moderne Fußball entstand zunächst als "Bewegung von unten" durch die Internatsschüler, gegen die schulische Ordnung, was zu gewalttätigen Schüleraufständen führte
  • Die Erziehungsmethoden in den Eliteinternaten standen im Widerstreit zum Selbstverständnis der neuen verbürgerlichten Elite
  • Gesellschaftliche Rahmenbedingungen für die Entstehung des modernen Sports

    • Industrialisierung
    • Verstädterung
    • Einführung der Rechtsgleichheit
  • Im späten 18. Jahrhundert in England kam es zu einer einsetzenden Ökonomisierung der agrarischen Grundherren (Gentry) und einer Zunahme der sozialen Beziehungen zum städtischen Besitzbürgertum
  • Das Leitbild des körperlich und geistig gebildeten Gentleman entstand, bei dem Status nicht mehr per Geburt (Adel), sondern durch eigene Lebensführung und Leistung erworben wurde
  • Die "Schule des Charakters" in den public schools hatte das Ziel, "Discipline, Cooperation, Leadership and Purity" zu fördern
  • Der Fußballsport erforderte Mut, Männlichkeit und Siegeswillen, aber gleichzeitig eine gerechte und verantwortungsvolle Einstellung ("Fair Play")
  • Es gab eine Homologie der Tugenden zwischen Fußballplatz und Marktwirtschaft
  • An den führenden public schools gab es zunächst eigene Regeln zum "Fußball", die sich vom späteren modernen Fußball unterschieden (Dribbelspiel versus Hacking Game)
  • Die Trennung von Fußball und Rugby erfolgte aufgrund unterschiedlicher Sozialstrukturen
  • Mit der Veröffentlichung der "Laws of Football" durch Rugby wurde Fußball berechenbarer und vorhersehbarer, mit einer Unterscheidung zwischen legitimer und illegitimer Gewalt
  • Die Cambridge-Regeln, die bis ins letzte Drittel des 19. Jahrhunderts an den meisten public schools praktiziert wurden, enthielten kaum regulative Vorgaben und sahen keinen Schiedsrichter vor
  • Homologie der Tugenden
    Fußballplatz, Marktwirtschaft
  • Wandel der Vorläufer
    Noch kein moderner Sport?
  • Regeln zum "Fußball" an den führenden Public Schools
    Dribbelspiel versus Hacking Game (Ball darf mit der Hand getragen werden, Tritte gegen das Schienbein des Gegners sind erlaubt)
  • Spätere Trennung von Fußball und Rugby
    Unterschiedliche Sozialstrukturen
  • Wandel der Vorläufer
    Rugby erste "Laws of Football" veröffentlicht
  • Berechenbarkeit und Vorhersehbarkeit im Handlungsfeld Fußball
    Unterscheidung legitimer und illegitimer Gewalt