Befasst sich mit Beziehungen, (Bedingungs-) Gefügen/ Figurationen (Elias) und Wechselwirkungen zwischen Individuum und Gesellschaft, Einzelnen und sozialen Gruppen im Feld von Bewegung, Spiel und Sport
Sportsoziologie
Befasst sich mit dem Sport als sozialem Handlungssystem
Sportsoziologie ist ein Teilgebiet der allgemeinen Soziologie und der Sportwissenschaft
Aspekte der Sportsoziologie
Theorien, Begriffe, Methoden
Zustand und Wandel der Gegenwartsgesellschaft
Theorieentwicklung
Sportimmanente Problemstellung
Beratungsfunktion (z.B. Trendsport)
Sportsoziologie
Befasst sich mit Aspekten des sozialen Zusammenlebens von Menschen in Gemeinschaften und Gesellschaften; Strukturen sozialen Handelns und Verhaltens; (Entstehung) von Sinn; Regulierte Werte und Normen
Fokus der Sportsoziologie
Gesellschaft als Ganzes
Teilbereiche: Institutionen, Organisationen, Gruppen (Makro-, Meso-, und Mikroebene!!)
Gesellschaft, Vereine, Soziale Beziehungen
Themen der Sportsoziologie
Des-/Integration
Soziale Ungleichheit
Sozialer Wandel
Bedeutung des Sports in der Gegenwartsgesellschaft
Politische Bedeutung: Imagepflege, Innen- und Außenpolitik
Mediale Bedeutung: Massenmedien, hohe Präsenz und Nachfrage
Ökologische Bedeutung (positiv und negativ): Nachhaltigkeit und Massentourismus (z.B. Skisport)
Forschungsthemen der Sportsoziologie
Wechselseitiges Verhältnis von Sport und Gesellschaft
Strukturen und Prozesse innerhalb des Sports
Forschungsfragestellungen der Sportsoziologie
Wirkungen der Gesellschaft auf Sport?
Wirkungen des Sports auf Gesellschaft?
Struktureller Aufbau von Sport?
Praktiken der Sportausübung?
Spielen und menschliches Sich-Bewegen sind anthropologische Konstanten, die in quasi allen Kulturen und historischen Epochen vorkommen
Die Entstehung des modernen Sports ist an die Durchsetzung der bürgerlichen Gesellschaft im west- und mitteleuropäischen Kulturkreis gebunden
Fußballspiele waren Teil des Gemeindelebens in der ständischen Agrargesellschaft und wurden gegen den Willen der Kirche an religiösen Feiertagen ausgetragen
Fußballspiele waren ein echtes Volksspiel, das vom Volk gegen den Widerstand der Obrigkeit ausgeübt wurde
Quellen für Ausdruck im Fußballspiel der ständischen Agrargesellschaft
Gemeinschaftsgefühl und Solidarität der bäuerlichen Gemeinde
Hohe Bereitschaft zur Gewalttätigkeit und Angriffslust
Freiraum für Emotionen und Bedürfnisse, die sonst verboten waren
Für die Bauern war Kraftverschwendung durch Fußballspiele eine Umkehrung der Werte, da Kraft ihr zentrales Kapital war
Im 16. Jahrhundert organisierten und "sponsorten" Grundherren, die zunehmend Bürgerliche oder niederen Landadel waren, die Volksspiele wie Hurling
Die Patronisierung der Volksspiele durch die neue Klasse der Grundherren zeigte deren entstehendes Selbstbewusstsein
Im 17. Jahrhundert wurden Spielgemeinschaften zwischen Volk und oberen Klassen zurückgedrängt, da der Puritanismus körperbetonte Spiele für Angehörige der oberen Klassen als anrüchig betrachtete
Das Ideal des Bürgertums und Adels war der "galante homme", der asketische Puritaner
Die Körper-Disziplinierung zielte darauf ab, den Körper als Ausdruck einer schicklichen, an formalen Normen orientierten Haltung zu zeigen, im Gegensatz zu Vitalität und "Manneskraft"
Der moderne Fußball entstand innerhalb der bürgerlichen Eliten der englischen Gesellschaft im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert als Teil des Verbürgerlichungsprozesses in den englischen public schools
Der moderne Fußball entstand zunächst als "Bewegung von unten" durch die Internatsschüler, gegen die schulische Ordnung, was zu gewalttätigen Schüleraufständen führte
Die Erziehungsmethoden in den Eliteinternaten standen im Widerstreit zum Selbstverständnis der neuen verbürgerlichten Elite
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen für die Entstehung des modernen Sports
Industrialisierung
Verstädterung
Einführung der Rechtsgleichheit
Im späten 18. Jahrhundert in England kam es zu einer einsetzenden Ökonomisierung der agrarischen Grundherren (Gentry) und einer Zunahme der sozialen Beziehungen zum städtischen Besitzbürgertum
Das Leitbild des körperlich und geistig gebildeten Gentleman entstand, bei dem Status nicht mehr per Geburt (Adel), sondern durch eigene Lebensführung und Leistung erworben wurde
Die "Schule des Charakters" in den public schools hatte das Ziel, "Discipline, Cooperation, Leadership and Purity" zu fördern
Der Fußballsport erforderte Mut, Männlichkeit und Siegeswillen, aber gleichzeitig eine gerechte und verantwortungsvolle Einstellung ("Fair Play")
Es gab eine Homologie der Tugenden zwischen Fußballplatz und Marktwirtschaft
An den führenden public schools gab es zunächst eigene Regeln zum "Fußball", die sich vom späteren modernen Fußball unterschieden (Dribbelspiel versus Hacking Game)
Die Trennung von Fußball und Rugby erfolgte aufgrund unterschiedlicher Sozialstrukturen
Mit der Veröffentlichung der "Laws of Football" durch Rugby wurde Fußball berechenbarer und vorhersehbarer, mit einer Unterscheidung zwischen legitimer und illegitimer Gewalt
Die Cambridge-Regeln, die bis ins letzte Drittel des 19. Jahrhunderts an den meisten public schools praktiziert wurden, enthielten kaum regulative Vorgaben und sahen keinen Schiedsrichter vor
Homologie der Tugenden
Fußballplatz, Marktwirtschaft
Wandel der Vorläufer
Noch kein moderner Sport?
Regeln zum "Fußball" an den führenden Public Schools
Dribbelspiel versus Hacking Game (Ball darf mit der Hand getragen werden, Tritte gegen das Schienbein des Gegners sind erlaubt)
Spätere Trennung von Fußball und Rugby
Unterschiedliche Sozialstrukturen
Wandel der Vorläufer
Rugby erste "Laws of Football" veröffentlicht
Berechenbarkeit und Vorhersehbarkeit im Handlungsfeld Fußball