Niere

Cards (16)

  • Aufgaben
    • Ausscheidung von harnpflichtigen Substanzen
    • Erythropoetin-Produktion (Mangel → Anämie)
    • Blutdruckregulation über Plasmavolumen
    • Volumen und Elektrolytzusammensetzung des Extrazellulärraums über Wasser- und NaCl Ausscheidung
    • Säure-Basen-Haushalt über H+ - und HCO3 - Ausscheidung
    • Glukoneogenese
    • Bildung u.a. von Prostaglandinen, Kininen, Renin, etc.
    • Beteiligung an der Mineralisierung der Knochen
  • Lage
    • Rechte Niere liegt meist etwas tiefer und ist kleiner als die linke Niere -> rechter Leberlappen ist größer als linker und braucht mehr Platz
    • Retroperitoneal an rückseitiger Bauchwand
    • Oberer Nierenpol Höhe: 12. Brustwirbel
    • Nierenhilum: Höhe 2. Lendenwirbel
    • Unterer Nierenpol Höhe 3. Lendenwirbel
  • Beim Menschen: 10-12 cm lang, 5-6 cm breit, Gewicht ca. 150 g
  • Nephron: kleinste funktionelle Einheit der Niere
    • Kapillarknäul, umgeben von Bowman-Kapsel; Tubulussystem; Henle-Schleife
    • Oberflächliche (kortikale) und tiefe (juxtamedulläre) Nephrone
  • Organisation
    • Die Niere kann grob in eine Rinde, äußeres Mark, inneres Mark und Papille unterteilt werden
    • Oberflächliche Nephrone haben kurze Henle-Schleifen (führen ins äußere Mark), tiefe Nephrone haben lange Schleifen (führen bis ins innere Mark)
    • Ein Nephron besteht als funktionelle Einheit aus dem Glomerulus, der Bowman-Kapsel und dem Tubulussystem inklusive der Henle-Schleife
    • Es schließen sich an den Glomerulus der proximale Tubulus, die Henle-Schleife und der distale Tubulus an
    • Mehrere distale Tubuli münden über Verbindungsstücke in ein Sammelrohr
  • Organisation
    • Die Plasmaflüssigkeit wird im Glomerulum abfiltriert und aus diesem Filtrat entsteht während der Passage durch das Tubulussystem der Urin
    • Der Urin kann hyperton sein (bei Antidiurese) aber auch hypoton sein (bei Diurese)
    • Gesunde scheiden ca. in 24 h 0,7-1,8 Liter Urin aus
  • Aufbau Glomerulus
    • Zufluss über die afferente Arteriole (AA) und Abfluss über die efferente Arteriole (EA)
    • Die Wand der glomerulären Kappilarschlingen bestehen aus drei Schichten
    §  Endothelzellen (EN)
    §  Basalmembran (BM)
    §  Epithelzellen (EP)
    §  Epithelzelle mit Fußfortsatz = Podozyten (F)
    • Zwischen den Kapillarschlingen befinden sich Mesangiumzellen (M)
    • Die Macula Densa (MD) ist Tubulusepithel, welches im Bereich der afferenten Arteriole und dem Ende der Henle-Schleife liegt
  • Durchblutung: Aorta abdominalis
    • Aa. Renales teilen sich im Nierenhilum (Ramus anterior und posterior, die sich in 4-5 Äste aufspalten)
    • Teilen sich intrarenal in Aa. interlobares (zwischen Markpyramiden)
    • Afferente Arteriolen führen Blut in das glomeruläre Kapillarknäuel und dieses wird bei kortikalen Nephronen über efferente Arteriolen in das peritubuläre Kapillarnetz geleitet
    • Aus den efferenten Arteriolen der tiefen Nephrone (juxtamedulläre Nephrone mit juxtamedullären Glomerula) gehen die markwärts liegenden Vasa recta hervor (lang aber parallel geschaltet)
  • Blutdruck
    • In der Aorta und der Nierenarterie (A. renalis) findet beim Gesunden kein wesentlicher Druckabfall statt
    • ABER Die Vasa afferentia und die Vasa efferentia zeigen einen hohen Gefäßwiderstand und somit einen hohen Druckabfall
  • Tubulusepithelien
    • Das Tubulusepithel ist sehr heterogen
    • Mitochondrienreichtum bei hoher aktiver Transportleistung
    • Starke Einfaltung der apikalen Membran bei Epithelien mit großer Durchlässigkeit und hohen Transportraten (meist nicht gegen Gefälle)
    • Ausgeprägte Schlussleisten bzw. Zonulae occludentes meist bei Epithelien mit geringer Durchlässigkeit und niedrigen Transportraten (meist gegen Gefälle)
  • Urinbildung aus Primärharn
    • Proximal-tubulärer Massentransport (2/3 des filtrierten Wassers und NaCl)
    • Harnkonzentrierung in der Henle-Schleife führt zur Bildung eines hyperosmolaren Urins
    • Feineinstellung der Urinzusammensetzung im distalen Tubulus und Sammelrohr
  • Gegenstrommechanismus
    • In der Henle-Schleife und dem Sammelrohr
    • Austausch von Wasser und Elektrolyten
    • Osmolarität nimmt im Verlauf der Henle-Schleife zu bis zur Spitze und nimmt dann wieder ab
    • Im Verlauf des Sammelrohrs nimmt Osmolarität zu à Wasser strömt aus und Urin wird aufkonzentriert
  • Vasa recta
    • Gegenstromaustausch von Wasser durch das papillenwärts zunehmend hypertone Nierenmark
    • Teil des Wassers tritt vom ab- in den aufsteigenden Teil der Vasa recta über
    • Wasserentzug
    • Konzentrierung aller sonstigen Blutkomponenten Richtung Papille
    • Entscheidend für die Osmolarität des Marks
    • Auswaschung des Nierenmarks durch schleifenförmige Anordnung der Vasa recta vermindert
    • Gegenstrommechanismus: im absteigenden Teil steigt Osmolarität, im aufsteigenden nimmt sie wieder ab
  • Regulation der Wasserpermeabilität im Sammelrohr
    • Das Antidiuretische Hormon (ADH) stimuliert den Einbau von Wasserkanälen im Sammelrohr -> Antidiurese
    • In Abwesenheit des Hormons wird das Sammelrohr impermeabel für Wasser -> Diurese
  • Rolle für Hormonhaushalt
    • Filtrierte Peptidhormone werden durch Proteasen abgebaut und endozytiert. Niere baut auch Kortisol ab
    • Die Niere synthetisiert Hormone.
    • Viele Hormone wirken auf die Niere
  • Erkrankungen der Niere
    • Oligurie: Unterschreitung der altersüblichen physiologischen Urinmenge pro Tag
    • Anurie: Unterschreitung der altersüblichen physiologischen Urinmenge auf weniger als 100 ml pro Tag
    • Polyurie: Überschreitung der altersüblichen physiologischen Urinmenge pro Tag
    • Nierensteine
    • Blasensteine