Wertermittlung Vorlesung 2

• Was ist der Zweck der Wertermittlung in der Flurbereinigung?

  Der Zweck ist, Teilnehmer gemäß § 44 FlurbG mit Land von gleichem Wert abzufinden.
• Welche Arten von Abfindungen sind in der Flurbereinigung möglich?

  Landabfindungen (§ 44 FlurbG), Geldabfindungen (§ 52 FlurbG, freiwillig) und Geldausgleiche.
• Wer führt die Wertermittlung in der Regel durch?

  Landwirtschaftliche Sachverständige, die von der Flurbereinigungsbehörde bestimmt werden.
• Was besagt § 27 FlurbG bezüglich des Tauschwertes?

  Der Tauschwert beschreibt die Wertverhältnisse der Grundstücke innerhalb des Flurbereinigungsgebiets.
• Auf welchen historischen Grundlagen basiert die Wertermittlung für landwirtschaftliche Flächen?

  Auf den Ergebnissen der Bodenschätzung nach dem Bodenschätzungsgesetz von 1934.
• Welche besonderen Verfahren gelten für Bauflächen und bauliche Anlagen?

  Sie werden gemäß § 29 FlurbG nach dem Verkehrswert bewertet.
• Welche Faktoren werden bei der Wertermittlung landwirtschaftlicher Flächen berücksichtigt?

  Der Nutzen bei gemeinüblicher ordnungsgemäßer Bewirtschaftung und die Ergebnisse der Bodenschätzung.
• Warum ist die Hangneigung ein wichtiger Faktor in der Wertermittlung?

  Wegen der erschwerten Bewirtschaftung, Bodenerosionsgefahr und höherem Arbeitsaufwand.
• Was sind Probelöcher, und wozu dienen sie?

  Sie sind Beispiele für jede Wertklasse, die zur Orientierung bei der Wertermittlung im Verfahrensgebiet dienen.
• Was geschieht beim Einleitungstermin der Wertermittlung?

  Es werden rechtliche Grundlagen erläutert, der Wertermittlungsrahmen aufgestellt und Probelöcher definiert.
• Wie wird die Wertermittlung im Gelände durchgeführt?

  Durch Begehungen mit der Festlegung der Klassengrenzen und Erstellung einer Feldkarte.
• Was passiert beim Abschlusstermin der Wertermittlung?

  Ergebnisse werden überprüft, nachgebessert und final festgelegt, z. B. der Kapitalisierungsfaktor.
• Wann wird eine zweite Wertermittlung durchgeführt?

  Nach Ausbauarbeiten, die Wertverhältnisse wesentlich verändert haben, z. B. durch Planierung.
• Wie werden Wälder bei der Wertermittlung bewertet?

  Der Boden und der Aufwuchs werden getrennt bewertet, basierend auf Faktoren wie Baumart, Alter und Bestockungsgrad.
• Was ist besonders bei der Wertermittlung für Weinbauflächen (WG)?

  Es erfolgt keine Aufwuchsbewertung; zusätzliche Faktoren wie Lage und Chlorosegefahr spielen eine Rolle.
• Welche Bodenmerkmale beeinflussen den Wert eines Grundstücks?

  Fruchtbarkeit, Wasserhaltevermögen, Bearbeitbarkeit und Besonderheiten wie Nassstellen.
• Warum ist die Höhenlage über NN ein wichtiges Kriterium?

  Wegen Klimaeinflüssen wie Frostgefahr und Temperaturunterschieden.
• Was sind typische Erschwernisse bei der Waldbewirtschaftung?

  Hängigkeit, Topographie und schlechte Zugänglichkeit.
• Wie werden die Ergebnisse der Wertermittlung bekannt gegeben?

  Sie werden zur Einsichtnahme ausgelegt und in einem Anhörungstermin erläutert.
• Innerhalb welcher Frist können Einwendungen gegen die Wertermittlung erhoben werden?

  Innerhalb von 14 Tagen nach der Bekanntgabe.
• Wie wird mit begründeten Einwendungen umgegangen?

  Sie werden geprüft, behoben, und die korrigierten Ergebnisse werden öffentlich bekannt gemacht.
• Warum wird GPS aktuell nicht für die Wertermittlung genutzt?

  Es ist zu ungenau.
• Welche Rolle spielt die Punktwolke bei der Digitalisierung der Wertermittlung?

  Sie dient der digitalen Bearbeitung und Darstellung der Wertermittlungsergebnisse.
• Welche Softwaretools kommen bei der Ausarbeitung der Wertermittlungskarte zum Einsatz?

  Papierkarten werden eingescannt und am Bildschirm digitalisiert.
• Warum kann eine Landabfindung in einer schlechteren Klasse gleichwertig sein?

  Weil durch mehr Fläche ein gleicher Ertrag erzielt werden kann.
• Was ist der Kapitalisierungsfaktor, und wie wird er bestimmt?

  Er repräsentiert den Tauschwert; er wird anhand von Bodenrichtwerten abgeschätzt.
• Warum sind Marktpreise für Holz ein wichtiger Faktor bei der Waldbewertung?

  Sie beeinflussen den wirtschaftlichen Wert des Aufwuchses.
• Welche Eigentumsgarantie muss bei der Wertermittlung beachtet werden?


  Artikel 14 GG - Schutz des Eigentums.
• Wie sind bauliche Anlagen bei der Wertermittlung zu behandeln?


  Nach ihrem Verkehrswert, sofern sie von der Wertermittlung betroffen sind.
• Welche Gesetze regeln die Wertermittlung?


  Flurbereinigungsgesetz (FlurbG), Bodenschätzungsgesetz und Grundgesetz.