Strukturwandel der Öffentlichkeit

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    1. Strukturwandel
    Vorgeschichte (18. Jh.)
    • Trennung von Staat und Gesellschaft,
    öffentlicher und privater Sphäre (Marktökonomie, Familie)
    • Entstehen einer bürgerlichen Öffentlichkeit
    • Insbesondere in Kaffeehäusern und Wirtsstuben, aber auch in Lesegesellschaften via „Moralische Wochenschriften“
    1. Strukturwandel
    Habermas sieht darin grundsätzliches Ideal der Partizipation
    • „Sphäre der zum Publikum versammelten Privatleute“
    • Gleich, offen, nicht vermachtet
    • Literarische als Vorläufer massenmedialer Öffentlichkeit
    • Räsonnement (vernunftvolle Überlegung; bei Habermas: Kraft des besseren Arguments, am Gemeinwohl orientiert)
    1. Strukturwandel
    Weiter bei Habermas
    • Vermachtung und Refeudalisierung der Öffentlichkeit seit dem 19. Jh. durch organisierte Interessen, Kommerzialisierung und Unterhaltungsorientierung der Massenmedien
    • Zentrale Prämissen des Ideals als schützenswertes Gut
  • 2. Strukturwandel
    Ausdifferenzierung des Mediensystems gegenüber der Politik
    Ökonomisierung der Medien (Orientierung an der Marktlogik)
    Selektions- und Präsentationsregeln im Wandel: Negativismus,
    Moralisierung, Personalisierung, Skandalisierung, mehr Wettbewerb (statt
    Konflikt), Emotion (statt Argumentation), Moral (statt Recht), Unterhaltung
    (statt Information)
    ▪ Wahrnehmung der Rezipient:innen als Konsumierende (vs. Bürger:innen)
    ▪ Einfluss von PR und Werbung
    ▪ Öffentlichkeit in der Krise
    Meinungsmacht großer Medienkonzerne
  • 3. Strukturwandel
    Ausdifferenzierung und Flexibilisierung der Rollen
    Algorithmisierung der Medien (technologische Adaptionslogik)
    Machtverhältnisse im Wandel: breitere Bürgerbeteiligung (bei gleichzeitiger
    digitaler Spaltung), mehr Transparenz (bei gleichzeitigem Anstieg der
    Beobachtbarkeit), Fragmentierung allerorten (bei gleichzeitiger Polarisierung)
    ▪ Wahrnehmung der Rezipient:innen als zu vermessende Zielgröße
    ▪ Einfluss von Publika und Technologiekonzernen
    ▪ Öffentlichkeit als Netzwerk
    ▪ Meinungsmacht digitaler Intermediäre („Plattformen“)