Sitzung 4

Cards (24)

  • Kategoriengeleitetes Vorgehen
  • Die Suche nach Fragen und Antworten
    Forschungsprozess:
    Spirale & Triangulation
    Dokumentation aller Schritte (roter Faden & Forschungsrelevanz)
    Methodenübergreifende Fragen:
    ▪ Wie finde ich ein Forschungsproblem und eine Forschungsfrage?
    ▪ Welche Methode(n) setze ich am besten ein?
    ▪ Wie komme ich zu meinen Untersuchungseinheiten?
  • Qualitative Forschung
  • Von der Alltagsbeobachtung zur Forschungsfrage
    Schritt 1: Alltagsbeobachtungen – Beispiele
    ▪ Cosplayer im McDonald
    ▪ Mager-Bilder auf Instagram
    ▪ Veränderung bei Germany‘s Next Topmodel („Show yourself“)
    ▪ Fridays for Future
    ▪ Darstellung von mentaler Gesundheit in sozialen Netzwerken
    Schritt 2: Literaturstudium (= Theoretische Arbeit)
  • Forschungsfrage: Material- & Formalobjekt
    Materialobjekt: (oft sehr konkreter) Gegenstand
    Formalobjekt: dahinter liegendes Problem; größerer Zusammenhang
    Forschungsfrage: Übersetzung des Formalobjekts für einen konkreten Gegenstand (Materialobjekt)
  • Beispiel Forschungsfrage: Material- & Formalobjekt
    Materialobjekt: Umgang von Jugendlichen mit algorithmenbasierten Empfehlungen in sozialen Medien
    Formalobjekt: Medienkompetenz bzw. Algorithm Literacy
    Forschungsfrage: Wie kompetent sind Jugendliche im Umgang mit Algorithmen in sozialen Medien?
  • „Quellen“ für wissenschaftliche Probleme
    Zentral: Literaturstudium und theoretische Arbeit!
    ▪ Neue vs. alte Realität
    Forschungsstand vs. Realität
    Forschungsliteratur vs. Forschungsliteratur
    ▪ Norm vs. Realität
    Wissenschaftliche Probleme sind überall da, wo man Widersprüche findet.
  • Alte vs. Neue Realität
    Beispiel 1: Anschlusskommunikation Online
    ▪ Teilen von Medieninhalten → Relevanz von Informationsquellen
    ▪ Referenzsysteme & Anschlusskommunikation
    Beispiel 2: Mediale Darstellung von mentaler Gesundheit
    Vielzahl an Kommunikatoren & Inhalten → Hohe Präsenz in sozialen Medien
    Entstigmatisierung versus „Übersensibilisierung“
  • Forschungsstand vs. Realität
    Beispiel: Algorithm Literacy bei Jugendlichen
    Forschungsstand nicht eindeutig bzw. nicht vorhanden
    ▪ Alltäglicher Kontakt mit Algorithmen im Nutzungsalltag
    Bewusstsein – Wissen – Handeln
    Einstellungen & Bewertung
  • Forschungsliteratur vs. Forschungsliteratur
    Beispiel 1: Medienkompetenz
    ▪ Sozialwissenschaftliche Betrachtung von Digital Skills
    ▪ Soziokulturelle Betrachtung von Media Literacies
    ▪ Unterschiedliche theoretische & methodische Zugänge
    Beispiel 2: Digitale Medien in der Kindheit
    ▪ Medizinische Betrachtung von Gefahren („Bildschirmzeit“)
    ▪ Sozialwissenschaftliche Betrachtung von Risiken & Chancen
    ▪ Unterschiedliche Interpretationen & Empfehlungen
  • Norm vs. Realität
    Beispiel: Medienkompetenzerwerb
    Norm: Eltern als Medienkompetenzvermittler
    Realität: Normen für etwas vermitteln, was sie nicht/kaum nutzen bzw. kennen
    ▪ Selbst- vs. Fremdsozialisation
  • ForschungsfrageMethode
    ErkenntnisinteresseMethode(n) (nicht umgekehrt)
    Wichtige Unterscheidungen:
    reaktive vs. nicht‐reaktive Verfahren
    Leitfaden‐ vs. Experteninterview
    Inhalts‐ vs. Dokumentenanalyse
    Jedes (reaktive) Verfahren sucht sich seine eigene Stichprobe und stellt deshalb andere Anforderungen
    ▪ ideal: Quellen‐ + Methodenkombination (Triangulation)
  • Wahl der Methode: Checkliste

    Kriterien bei reaktiven Verfahren
    ▪ Ziel: Was möchte ich mit der Forschungsfrage beantworten?
    ▪ Teilnehmer: Wer kann daran teilnehmen?
    ▪ Ort: Wo findet die Erhebung statt?
    ▪ Reaktivität: Wie stark beeinflusst der Forscher die Erhebung?

    Kriterien bei nicht-reaktiven Verfahren
    ▪ Ziel: Was möchte ich mit der Forschungsfrage beantworten?
    ▪ Material: Wie liegen die Quellen vor?
    ▪ Quellenkritik: Was sind Kontextfaktoren?
  • Reaktive Verfahren
  • Nicht-Reaktive Verfahren
  • Triangulation
    Kombination von
    Theorien-Triangulation
    Daten-Triangulation
    Methoden-Triangulation
    Forscher-Triangulation
    Triangulation zielt auf:
    Zuverlässigkeit
    Gültigkeit
  • Triangulation – Grenzen
    Ob trianguliert werden kann (und soll), hängt ab
    ▪ vom Erkenntnisinteresse,
    ▪ vom Kategoriensystem und
    ▪ von den Ressourcen
  • Auswahlverfahren: Herausforderungen
    Angriffspunkt für Kritiker qualitativer Sozialforschung
    ▪ kleine Fallzahlen
    ▪ keine Repräsentativität
    Zusammenhang zwischen Forscher & Stichprobe
    Rekrutierungshürden
    Feldzugang & Kosten (Geld, Aufwand: Genehmigungen etc.)
    →Grundregel: niemals Freunde, Familie oder gute Bekannte!
  • Art der Auswahlverfahren
    Schneeballverfahren (Rekrutierte rekrutiere)
    Vollerhebung
    Theoretische Auswahl
    Quotenplan / Theoretische Sättigung
    Extremauswahl
    ▪ (Einzel‐)Fallauswahl
    →Begründung der Kriterien (Quoten) (Forschungsstand; theoretischer
    Hintergrund)
    →Achtung: Einfluss des Feldzugangs (immer) & des „Nachrichtenwerts“ (Extrem‐ und Fallauswahl)
  • Auswahlverfahren: Theoretische Sättigung
    „Theoretische „Sättigung meint, dass keine zusätzlichen Daten mehr gefunden werden, durch die der Soziologe die Eigenschaften und Aussagekraft der Kategorie weiterentwickeln kann.“
  • Auswahlverfahren: Theoretische Sättigung
    ▪ Annahme: begrenzte Varianz
    ▪ Ziel: alle (theoretisch denkbaren) Muster erfassen
    ▪ Erste Fälle: Anpassung der Ausgangsannahmen
    ▪ Neue Fälle bis zur Sättigung (kein neuer Erkenntnisgewinn)
  • Auswahlverfahren: Theoretisches Sampling

    Theoretisches Sampling (theoretische Auswahl)
    „Verfahren, bei dem sich der Forscher auf einer analytischen Basis entscheidet, welche Daten als nächstes zu erheben sind und wo er diese finden kann“

    Welchen Gruppen oder Untergruppen von Populationen, Ereignissen, Handlungen (um voneinander abweichende Dimensionen, Strategien usw. zu finden) wendet man sich bei der Datenerhebung als nächstes zu?

    Ziel: Abbild der theoretisch wesentlichen Kategorien
    Idealtypisch!
  • Theoretische Auswahl: Quotenplan
    • Grundgesamtheit: Wer kommt überhaupt infrage?
    • Kriterien
    ▪ möglichst unterschiedliche Varianten (ideal: alle Handlungsmuster)
    ▪ ohne Rechercheaufwand erkennbar
    • Größenordnungen
    ▪ Bezug zu den Strukturen der Grundgesamtheit
    Feldzugang berücksichtigen
    → Der Quotenplan kann im Forschungsprozess angepasst werden.
  • Feldzugang: Zugangsarten
    Direkter Zugang
    Gatekeeper
    Selbstrekrutierung
    Rekrutierung über Dritte