8. Analyse des Herz-Kreislaufs und des Nervensystems

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  • Was bedeutet PPT?
    = Pulse Transit Time
    • Pulslaufzeit wird als Indikator zur Überwachung des sympathischen Tonus eingesetzt
  • Was ist Pulse Transit Time?
    1. PTT ist ein Indikator für die arterielle Steifigkeit bzw. den Vasotonus
    2. PTT lässt sich aus synchronisiert aufgezeichneten EKG und SPO2 Kurven ermitteln
    3. Intervall zwischen der R - Zacke im EKG (Kontraktion des Herzmuskels) und der Ankunft der peripheren Pulswelle
    4. wenn PTT abnimmt, nimmt der Blutdruck zu (stabiler Patient!)
    5. PTT kann mit anderen Parametern verglichen werden um zufällige Schwankungen und gesundheitsrelevante Veränderungen zu unterscheiden
    --> PTT zu NIBP (Non Invasiv Blood Pressure)
    --> PTT zu Pulsrate
  • Wozu dient das Nervensystem?
    Reizwahrnehmung
    Reizverarbeitung
    Reaktionssteuerung
  • Wie ist die Funktionelle Einteilung des NS?
    somatisches (willkürliches) Nervensystem
    vegetatives (unwillkürliches) Nervensystem
  • wie ist die Topographische Einteilung des NS?
    zentrales Nervensystem (ZNS)
    peripheres Nervensystem (PNS)
  • Was sind die wichtigsten anatomischen Strukturen des NS?
    Gehirn (Cerebrum)
    Rückenmark (Medulla spinalis)
    Nerven (Nervi) und Ganglien (Ganglia)
  • Was macht das somatische Nervensystem?

    • Nerven der Skelettmuskeln
    • Oberflächensensibilisierung
    • Sinnesorgane
    • Reize aus der Umwelt
    • Oft willkürliche Kontrolle und bewusst gesteuert
    -afferente Fasern liefern soma. NS Sinnesinformation
    -efferente Fasern senden elektr. Reize für Steuerung der Skelettmuskeln aus
  • Was macht das autonome Nervensystem?
    • Regelung der Organfunktionen
    • Kontrolle des inneren Mileau
    • kaum willkürliche Kontrolle
  • Was macht das Parasympathische Nervensystem?
    • Übertragungsstoff ist meist Acetylcholin (im synaptischen Spalt)
    • Regelung der Verdauung
    • Aktiviert die Entgiftungsfunktion der Nieren und der Leber
    • Aktiviert das Immunsystem
    • Gefühle und Emotionen
  • Was macht das Sympathische Nervensystem?
    • Übertragungsstoff sind Adrenalin und Noradrenalin (alpha- und beta-Rezeptoren)
    • Vasoaktivität: Regulation von Weite und Enge der meisten Blutgefäße
    • Temperaturhaushalt und Blutverteilung
    • Schweißdrüsen und Muskeltonus
  • Was ist das Barorezeptorische System?
    • Rezeptoren, die sich im linken Herzen und in Wandungen der großen herznahen Arterien befinden
    • Barorezeptoren reagieren auf arterielle Druckschwankungen mit rhythmischen Impulsmustern
    • dadurch werden Blutdruckwerte über den N. sympathikus oder sekundär auf humoralem Hormonweg an Hirnzentrum gemeldet
  • Atemsystem und Hirnstamm?
    • Einfluss der Atmung auf den Herzschlag wird als respiratorische Sinusarrhythmie bezeichnet
    • Einfluss wird u.a. ausgelöst durch Aussendung von Nervenimpulsen vom Atemzentrum an das kardiovaskuläre System
    • Einfluss wird durch erhöhten Sympathiskustonus geringer
  • PTT Anwendung/ Messung?

    • Messpunkt i.d.R. der Zeitpunkt an dem Druckwelle das Herz verlässt und der Zeitpunkt an dem Pulswelle im Zeigefinger ankommt
    • alternativ auch messung der ankommenden Pulswelle am Ohrläppchen
    • Schwankungen im Blutdruck führen zu verändertem Gefäßtonus und damit auch zu PTT-Veränderungen
    • -> erfordert oft Rekalibrierung
    • PTT ferner in der experimentellen Anästhesie und in Schlafdiagnostik angewendet, die sympathische Aktivierung im Schlaf und unter Narkose herabsetzt
  • Wie wird PTT gemessen?
    • R-Zacke markiert Austrittszeitpunkt der Pulswelle aus linker Herzkammer
    • Pulsoximetrie -> Plethysmogramm vom Eintreffen der Pulswelle am Zeigefinger
    • Zeitspanne R-Zacke und Eintreffen im Finger = PTT
    • Beide Kurven zeitsynchron für eine Minute erhoben
    • typische Pulsrate von 70 Schlägen/ Minute -> 70 Einzel PTT -> Berechnung einer mittleren PTT
    • Aussagekraft über Streuung, Mittelwert und Standardabweichung -> wird geforscht
  • Was ist PWV?
    Pulswellengeschwindigkeit
    Pulse wave velocity
    • mittels Tonometrie oder Ultraschall messen

    PWV in großen Gefäßen sind nicht unbedingt proportional zu PTT
    PWV ist besonders bei Hypertonie, Diabetes, Nierenerkrankungen und Herzinsuffizienz erhöht
  • Limitation der PTT Messung ?
    Schwierigkeit der Auswertung liegt in geringer Vergleichbarkeit der Parameter zwischen Patienten
    • Körperbau und abweichender Physis
    • keine Einstufung was normal oder suspekt
    Aufschlussreicher ist Vergleich eines Patienten von PTT Mesungen mit Blutdruckmessungen (über einen bestimmten Zeitraum)
    • Rückschlüsse über hormonelle und hämodynamische Veränderungen
  • Probleme der PTT Messung?
    • kalte Hände (schlecht durchblutet) minimieren SPO2 Messgenauigkeit
    • Algorithmuss zur PTT Analyse muss Kurven von Artefakten und Extrasystolen unterzeichnen
    • PTT Berechnung nur aus Kurven, die eindeutigen Signalverlauf haben
    • Algorithmus muss robust ausgelegt sein, um Verwendung von Hand-Elektroden möglich zu machen