pharmakologische Zielstrukturen = targets = membranständige Rezeptoren oder intrazelluläre Rezeptoren, die nach Bindung eines Liganden (= Signalerkennung) über Signaltransduktion einen Effekt hervorrufen
membranständige Rezeptoren = G-Protein-gekoppelte-Rezeptoren, Rezeptorproteinkinasen, Ionenkanäle und Transporter/Carrierproteine -> können im Zytoplasma oder im Zellkern vorkommen
intrazelluläre Rezeptoren = DNA, Enzyme, Zytokine
intrazelluläre Rezeptoren (=liganden-abhängige Transkriptionsfaktoren, die im Zellkern wirken): Beispiele für Liganden = Schilddrüsenhormone, Glucocorticoide, Östrogene, Gestagene, Vitamin D
Ligand diffundiert durch Membran und bindet im Zytosol an Rezeptor -> Hormon-Rezeptor-Komplex im Zellkern transportiert, wo er als Dimer (oder Monomer) an DNA-Strang innerhalb der Promotorsequenz bindet (= Hormone Responsive Elements) -> Bindung löst Transkription des nachgeschalteten Gens aus -> Synthese RNA + Protein translatiert im Zytosol
3 Teile von GPCR = Rezeptor, G-Protein und Effektormolekül / Aktivierung des Rezeptors durch Ligandenbindung führt zur Aktivierung des G-Proteins führt zu Aktivierungs des Effektormoleküls
Aufbau GPCR: heptahelikale Rezeptoren (7 Transmembrandomänen), Bindungsstellen für Liganden (extrazellulär bzw. zwischen Helices) und Bindungsstellen für G-Protein (intrazellulär)
Beispiele für Liganden bei GPCR = Katecholamine (vgl. Dopamin, Adrenalin), Glucagon und Opioide (Morphin, Fentanyl)
Aktivierung des GPCRs durch extrazelluläre Ligandenbindung -> GDP wird durch GTP an der Alpha-UE ausgetauscht und Dissoziation des heterotrimeren G-Proteins in UEs -> Aktivierung des Effektorproteins je eins für Alpha und Beta-Gamma UE -> UE wirken auf Zielproteine und lösen Signaltransduktionskaskade aus -> intrinsische GTPase-Aktivität der Alpha-UE hydrolisiert GTP zu GDP und P -> Kombination der drei UE und das G-Protein ist wieder inaktiv aber erregbar
cAMP ist ein second messenger, der durch Adenylatcyclase aus ATP synthetisiert wird (wenn durch Gs aktiviert) -> cAMP bindet an Proteinkinase A (= PKA) und aktiviert sie -> Signalwirkung durch Phosphodiesterase beendet und cAMP wird zu AMP
Aufbau Rezeptor-Tyrosinkinasen: ligandenbindende Extrazellulärregion, Transmembrandomäne (Dimere und Monomere) und zytoplasmatischer Teil mit Tyrosinkinaseaktivität
Beispiele für Liganden bei Rezeptor-Tyrosinkinasen = Insulin und Wachstumsfaktoren
Sonderfall der Rezeptor-Tyrosinkinasen = verfügt selbst nicht über intrazelluläre Tyrosinkinasendomäne, liegt aber assoziiert mit Proteinen, die solch eine Domäne besitzen namens JanuskinasenJAKs
extrazelluläre Ligandenbindung -> Rezeptordimerisierung (Ausnahme Insulinrezeptor) -> zwei Tyrosinkinasedomäne phosphorylieren sich gegesneitig an Tyrosylresten (= Autophosphorylierung) -> phosphorylierte Regionen dienen als Bindungsstelle für Effektormoleküle -> Signalkaskade -> durch das endozytotischeAufnehmen in die Zelle wird das Signal beendet -> werden recycelt oder abgebaut
Kanalproteine bzw. Ionenkanäle = integrale, aus mehreren Untereinheiten zusammengesetzte Zellmembranproteine / sie bilden eine Kanalpore, welche durch Konformationsänderung geöffnet oder geschlossen werden kann
Kanalproteine nur für bestimmte Ionen durchlässig
Kanalproteine spielen eine wichtige Rolle für Bildung von Aktionspotenzialen, Kontraktion der Muskulatur (Herz, Skelett) und der T-Zell-Aktivierung
LEGO-Prinzip: gelb/erste drei = transmembranedomains, grün / eins = voltagesensor, rot / letzte zwei = poreregion
mechanischgesteuerte Kanäle sind sensibel gegenüber Druck-und Dehnungsreizen, kommen in den Sinneszellen vor (vgl. Piezo 1 und Piezo 2)
spannungsabhängige Kanäle werden durch die Änderung des Membranpotentials geschlossen und geöffnet - meist durch Depolarisation oder Hyperpolarisation, in erregbaren Zellen (Neuronen und Herzmuskulatur) -> Na-, Ca-, oder K-Kanäle
ligandenabhängige Kanäle werden durch Ligandenbindung geschlossen oder geöffnet
Beispiele für ligandenabhängige Kanäle = GABA-Rezeptor, Glutamat-Rezeptor (NMDA, AMPA), nicotinische Acetylcholinrezeptoren und TRP
TRP-Kanäle = transient receptor potential = molekulare Sensoren für Temperatur, Naturstoffe, Chemikalien, etc. - involviert in Somatosensorik (Berührungs-, Temperatur- und Schmerzsinn)
TRPA1: für Senföl, Minze, Knoblauch und Cannabis -> bis 17 Grad
TRPM8: für Minze, Eukalyptus, Zimt und Geranium - bis 25 Grad
TRPV4 für Zitrone und grüne Chirayta - ab 25 Grad
TRPV3 für Minze, Origano, Camphor Laurel und Thyme - ab 33 Grad
TRPV1 für Chili, Schokolade, Spinnengift, Knoblauch und Resin Spurge - ab 42 Grad
TRPV2 - ab 52 Grad
Channelopathies = durch Ionenkanäle ausgelöste genetische Krankheiten (vgl. Osteopetrosis in CLCN7 bzw. in OSTM1)
CIP (Natriumkaanl 1, 7) if abset -> congenital insensitivity to pain
Wirkungseintritt: bei GPCR = innerhalb Sekunden / bei ligand-gesteuerte Ionenkanäle = innerhalb von Millisekunden / TK-gekoppelte Rezeptoren = innerhalb Minuten bis Stunden / bei nukleären Rezeptoren = innerhalb von Stunden bis Tagen
Affinität = die Stärke der Bindung eines Pharmakons an den Rezeptor - je höher die Affinität, desto größer ist die Tendenz des Pharmakons zur Bildung eines Komplexes mit dem Rezeptor
partieller Agonist = entfaltet eine agonistische Wirkung am Rezeptor, die aber geringer als die Wirkung eines reinen Agonisten ist
kompetitiver Antagonismus = Agonist und Antagonist konkurrieren um den gleichen Rezeptor
nicht-kompetitiver Antagonismus = Bindung außerhalb des Rezeptorareals führt zu einer Änderung der räumlichen Struktur des Rezeptors -> Dosiserhöhung hilft nicht!
Effektivdosis ED = Menge an verabreichtem Wirkstoff, bei dem ein bestimmtes Wirkungsausmaß (Effektivität in %) erreicht wird -> ED50 = Dosis, bei der 50% der Maximalwirkung erreicht wird
letale Dosis LD = gibt die im Tierversuch ermittelte letale Dosis eines Wirkstoffes an -> LD50 = Dosis, bei der 50% der Versuchstiere sterben
therapeutische Breite = Dosisspanne zwischen therapeutischer und tödlicher Wirkung
therapeutische Breite gibt das Maß der Sicherheit eines Wirkstoffs an - je größer die Breite, desto sicherer das Medikament