11. Lunge

Cards (66)

  • Was ist die Innere Atmung?
    • bei der Atmung verbrennt der Organismus Nährstoffe in den Körperzellen zur Energiegewinnung
    • dieser Oxidationsprozess energiereicher Stoffe (Glucose) wird als innere Atmung bezeichnet und erfordert:
    • kontinuierliche Zufuhr von Sauerstoff
    • Abtransport des entstandenen Kohlendioxid
    • Blut als Transportmedium
    • die freigesetzte Energie wird als ATP den Stoffwechselprozessen zur Verfügung gestellt
    • ATP -> um chem., orsmotische und mechan. Arbeit zu leisten
    • ATP ->Hydrolyse -> ADP / AMP (Rückwärts: Phosphorylierung)
  • Was ist Äußere Atmung?
    • Lungen nehmen lebensnotwendigen Sauerstoff aus der Atemluft auf und geben Kohlendioxid ab
    • Verbrennung von Nährstoffen in den Körperzellen zur Energiegewinnung
    --> Voraussetzung für innere Atmung
  • Wie ist der Struktureller Aufbau der Lunge?
    • elastischer Luftbehälter
    • 70 m^2 Austauschfläche
    • Inspiration: Atemmuskeln vergrößern das Lungenvolumen (LV)
    • Expiration: Elastizitätskräfte der Lunge verkleinern Lungenvolumen (LV)
    • O2 - Bedarf korreliert mit Körpergewicht
    • in Ruhe: 4 cm^3 O2 / min kg
    • bei Schwerarbeit: 80 cm^3 O2 / min kg
    • Atemfrequenz im Schlaf zwischen 3 und 30 min ^-1
    • Atemfrequenz normal zwischen 10 und 20 min ^-1
  • Aus was besteht das Atemgas Luft?
    Einatemluft enthält:
    • 20,9 % Sauerstoff
    • 79,1 % Stickstoff + Spuren von Edelgasen
    • 0,03 % Kohlendioxid
    Die Passage der Luftwege bedingt:
    • 100 % Wasserdampfsättigung
    • 37 °C
    Ausatemluft:
    • 16 % Sauerstoff
    • 4 % Kohlendioxid
  • Was sind die Aufgaben der Atemwege?
    • nicht am Gasaustausch beteiligte zuführende Atemwege -> reinigen, befeuchten und erwärmen
    • Flimmerhärchen filtern Schmutz und transportieren ihn nach außen
    • Stimmbildung und Resonanzraum zur Schallverstärkung
  • Was sind die Atemwege?
    obere Atemwege:
    • Nasenhöhle (Cavitas nasi)
    • Rachen (Pharynx)
    untere Atemwege:
    • Kehlkopf (Larynx)
    • Luftröhre (Trachea)
    • Bronchien
    • Alveolen
  • Was ist die Luftröhre?
    • Luftröhre (muskulöser Schlauch) beginnt unterhalb des Ringknorpels
    • Unterdrucktauglich durch 16 -20 C-förmiger Knorpelspangen
    • Elastische Bindegewebe zwischen Knorpelspangen ermöglichen Längenänderung der Luftröhre beim Schlucken
    • Schleimbindendes Flimmerepithel befördert Fremdkörper durch Flimmerschlag zurück zum Rachen und Mund
  • Was sind die Bronchien?
    • Bronchialbaum: Hauptbronchien, Lappenbronchien, Segmentbronchien
    • auf Th5 und Th6 teilt sich Luftröhre in linken und rechten Hauptbronchus
    • Winkel 50 - 65 Grad
    • Herzbedingte Asymmetrie (re: 3 Lappenbronchien, li: 2 Lappenbronchien)
    • Bronchioli respiratorii
    • Endverzweigung des Bronchialbaums
    • münden in Alveolargänge
    • enthalten keinen Knorpel
    • gehen in traubenförmigen Lungenbläschen (Alveolen) über
  • Was ist das Mittelfell?
    = Mediastinum
    • umschließt den Raum zwischen den Lungenflügeln in der Mitte der Brust : Herz, große Gefäße und Speiseröhre
    • Begrenzung: Rundherum Rippen, medial Mediastinum, oben Schlüsselbein, unten Zwerchfell
  • Wie ist die Physiologie des Gasaustauschs?
    Lungenbläschen sind Ort des Gasaustausch
    • O2 diffundiert aus den Lungenbläschen ins Blut
    • CO2 aus dem Blut in die Lungenbläschen
    • Partialdruckunterschiede sind treibenden Kräfte beim Gasaustausch
    300 Mio Alveolen
    O2 - armes Blut:
    • wird vom rechten Herzen in die Lunge gepumpt
    • umspült die Alveolen in Form eines Kapillarnetzes
  • Was ist ein Surfactant?
    • wird von Pneumozyten Typ 2 hergestellt
    • ist ein Phospholipid (=Lecithin) mit versch. assoziierten Proteinen
    • bedeckt die Innenseite der Lungenbläschen
    • setzt Oberflächenspannung herab
    • Entfaltung der Lungen bei Geburt und Offenhalten der Gasaustauschfläche
  • Was ist die Pleura?

    • besteht aus 2 Blättern -> ermöglichen, dass Lungenflügel bei Atmung reibungsfrei im Brustraum gleiten
    • Lungenfell (Pleura Pulmonalis) überzieht Lungenflügel
    • Rippenfell (Pleura Parietalis) überzieht umgebenden Organe und Teile des Zwerchfells (enthält sensible schmerzleitende Nerven)
  • Was ist der Pleuraraum?
    = Pleuraspalt
    zwischen beiden Pleurablättern
    mit leichten Unterdruck (negativer Pleuradruck)
    • Pleurablätter von einer Schicht flacher Deckzellen überzogen die als Gleitmittel eine wässrige Flüssigkeit absondern
    • Flüssigkeitsschicht verhindert Kollabieren
    • Sog, der Brustkorbbewegungen auf Lungen überträgt
    • Unterschied zw. intrapulmonalem und interpulmonalem Druck bei Spontanatmung : ca. 0,8 kPA (8 mbar)
  • Wie funktioniert die Atemmechanik?
    Pleura als gleitende Verbindung zwischen Thorax und Lunge
    • Einatmen: Erweiterung des Brustkorbs -> Ausdehnung des Lungengewebes
    • Elastisches Lungengewebe hat Tendenz, sich ohne entgegenwirkende Kräfte zusammenziehen
    • Ausatmen: Lunge verkleinert sich passiv und die Luft entweicht
    • aber: forcierte Ausatmung durch Bauchmuskeln und Zwischenrippenmuskeln -> forcierte Brustkorbverengung
    • -> aktive Verkleinerung des Lungenvolumens
  • Wie funktioniert die Zwerchfellsaktion?
    • Einatmen: Zwerchfell senkt sich & Thorax hebt sich
    • Ausatmen: Zwerchfell hebt sich & Thorax senkt sich
    • vorwiegend passiv
    • Atemfrequenz: 14 - 20 / Minute
  • Was ist ein offener Pneumothorax?
    Brustkorbverletzung öffnet Pleuraspalt nach Außen. Auch andere Lunge ist betroffen, da ein Teil der Luft zwischen kollabierter und gesunder Lunge pendelt.
  • Was ist ein Pneumothorax?
    Luft gerät in Pleuraspalt und Lunge fällt in sich zusammen (Eigenelastizität)
  • Was ist ein geschlossener Pneumothorax?
    Riss in Lunge und in vizeraler Pleura (z.B. durch geplatztes Lungenemphysem, rasches Auftauchen, Überdruckbeatmung)
  • Was ist ein Ventilpneumothorax?
    = Druckpneumothorax
    Bei jeder Atembewegung wird neue Luft in Pleuraspalt gepumpt, Hautlappen bei Wunde wirkt wie Ventil; Überdruck entsteht, der Herzfüllung behindert (Lebensgefahr).
  • Was ist Compliance?
    Dehnbarkeit / Elastizität der Lunge und des Brustkorbs
    • Volumenänderung in ml / Druckveränderung in mbar (kPa)
    Geringe Compliance führt zu wenig elastischem Widerstand bei Inspiration und schwacher Treibkraft bei Expiration
    • Steife Lungen bei Patienten mit Lungenfibrose, Lungenödem, Pneumothorax oder Hämothorax
    Totale Compliance C(tot)= Compliance des Brustkorbs C(thx) + Compliance der Lunge C(pulm)
    Richtwerte: C(pulm) 20 ml/kPa und C(tot) 10 ml/kPa
  • Was ist das Atemzugvolumen (AZV)?
    Tidalvolumen = Volumen eines normalen Atemzugs V(T)
    • 500 ml
    Ursache für Verringerung = flache Atmung
    • Schwäche der Atemmuskulatur
    • Lähmungen (MS, Querschnittlähmung, Vergiftungen)
    • Obstruktion
  • Was ist das Inspiratorische Reservevolumen (IRV)?
    Volumen, das nach einer normalen Einatmung noch zusätzlich eingeatmet werden kann
    • ca. 3 Liter
  • Was ist das Expiratorische Reservevolumen (ERV)?
    Volumen, das nach einer normalen Ausatmung noch zusätzlich ausgeatmet werden kann
    • ca. 1,3 Liter
  • Was ist das Residualvolumen (RV)?
    Volumen, das nach maximaler Ausatmung noch in Lunge verbleibt
    • ca. 1,3 Liter
  • Was ist die Vitalkapazität (VC)?
    Lungenvolumen bei einer maximalen Aus- und Einatmung
    • ca. 4,7 Liter
  • Was ist die Totalkapazität (TC oder TLC)?
    Luftvolumen, das sich nach maximaler Einatmung insgesamt in der Lunge befindet
    • ca. 6 Liter
  • Was ist ein Totraum??
    • beschreibt die Teile des Atemsystems, die nicht am pulmonalen Gasaustausch beteiligt ist
    • dient der Fortleitung / Aufbewahrung des Gasgemisches
  • Was ist der anatomische Totraum?
    Volumen der Atemwege von der Nasenhöhle bis hin zu den Bronchioli terminales
  • Was ist der alveoläre Totraum?
    alveolärer Totraum beinhaltet die Anteile der Alveolen, die üblicherweise aufgrund pathologischer Veränderungen nicht mehr am Gasaustausch teilnehmen
    Ursache:
    • mangelnde Durchblutung oder Ventilation
    • alveoläre Membranschäden
  • Was ist der funktionelle Totraum?
    Summe aus anatomischen und alveolärem Totraum
    ->beim Gesunden entspricht er in etwa dem anatomischen Totraum
  • Was ist die Einsekundenkapazität?
    = forcierte exspiratorisches Volumen (FEV1)
    • das Volumen, welches sich bei forcierter, maximal beschleunigter Expiration innerhalb einer Sekunde ausatmen lässt.
    • beträgt normaleweise 75-85 % der Vitalkapazität
    • im Rahmen von Lungenfunktionsuntersuchungen erhoben und dort als relative Sekundenkapazität angegeben
    • fällt FEV1 im Verhältnis zu VC niedriger aus -> Hinweis auf obstruktive Lungenerkrankung
  • Wie funktioniert die Ventilation der Lunge?
    Druckunterschiede sind zum Transport der Luft in und aus der Lunge notwendig
    U ( Druckunterschied dP) = R (Widerstand) * I (Gasfluss Flow)
    • Widerstand hängt ab von:
    • Länge
    • Durchmesser
    • Verzweigungs- und Wandstruktur
    • Art des Flows (Laminar/ Turbulent)
  • Widerstand vom Flow abhängig?
    • 90 % des Drucks fällt an den großen Bronchien ab
    • 10 % in den Alveolen
    • da dort die totale Druchschnittsfläche viel größer ist als in den zentralen Atemwegen
    • erhöhter Widerstand ist die Folge diverser Erkrankungen
  • Welche Lungenkrankheiten kann man unterscheiden?
    • restriktive Störungen: z.B. durch Atemmuskelschäden
    • obstruktive Störungen: pathologische Veränderungen
  • Wie funktioniert der Gasaustausch?
    Konzentration des O2 (Partialdruck) in Einatemluft ist höher als im venösen Körperblut
    • O2 diffundiert (dem Konzentrationsgefälle folgend) durch die dünnen Häute der Alveolen ins Blut und wird von Erythrozyten gebunden
    • O2 - armes Blut, das die Alveolen umspült, ist angereichert mit Kohlendioxid
    Konzentration vom gelösten CO2 im Blut ist höher als in Einatemluft (hoher Partialdruck)
    • Kohlendioxid diffundiert mit dem Konzentrationsgefälle folgend in die Alveolen und wird mit der Ausatmung an die Umwelt abgegeben
  • Was sind Notfallrespiratoren?
    • für kurzfristigen Einsatz konzipiert (Rettungsdienst, Transport)
    • Robuste mobile Ausführung
    • Volumengesteuerte Beatmung bei sediertem Patienten
  • Was sind Intensivrespiratoren?
    • für längerfristigen Einsatz konzipiert (Intensivstation)
    • diverse an den individuellen Patienten angepasste Beatmungsmodi
    • Anschluss an Atemgasnetwerk der Klinik
    • Besonderer Wert liegt auf der Möglichkeit zur kontrollierten Beatmungs-Entwöhnung
  • Was sind Heimrespiratoren?

    • für langfristigen Einsatz in Wohnungen und Altenheimen konzipiert (Patienten mit chronischen Nervenleiden)
    • robuste Ausführung mit Batteriebetrieb bedingt mobil
    • Flaschengasversorgung oder Anreicherungsverfahren
  • Was sind Tankrespiratoren?
    • für langfristigen Einsatz konzipiert (Kliniken oder Zuhause)
    • Eiserne lunge, Unterdruck hebt den Brustkorb und füllt die Lungen
    • Unterdruck-Beatmung mit der Möglichkeit normal zu sprechen bei der Ausatemphase
  • Anforderungen an künstliche Beatmungsgeräte?
    • Atemarbeit des Patienten muss teilweise oder vollständig übernommen werden
    • Systeme müssen notwendige Atemgasmenge erkennen und zur Verfügung stellen (Größe des Patienten, Kinder)
    • Technische Störungen müssen erkannt und ein Alarm generiert werden