Rippenfell (Pleura Parietalis) überzieht umgebenden Organe und Teile des Zwerchfells (enthält sensible schmerzleitende Nerven)
Was ist der Pleuraraum?
= Pleuraspalt
zwischen beiden Pleurablättern
mit leichten Unterdruck (negativer Pleuradruck)
Pleurablätter von einer Schicht flacherDeckzellen überzogen die als Gleitmittel eine wässrige Flüssigkeit absondern
Flüssigkeitsschicht verhindert Kollabieren
Sog, der Brustkorbbewegungen auf Lungen überträgt
Unterschied zw. intrapulmonalem und interpulmonalemDruck bei Spontanatmung : ca. 0,8 kPA (8 mbar)
Wie funktioniert die Atemmechanik?
Pleura als gleitendeVerbindung zwischen Thorax und Lunge
Einatmen: Erweiterung des Brustkorbs -> Ausdehnung des Lungengewebes
ElastischesLungengewebe hat Tendenz, sich ohne entgegenwirkendeKräftezusammenziehen
Ausatmen: Lunge verkleinert sich passiv und die Luft entweicht
aber: forcierte Ausatmung durch Bauchmuskeln und Zwischenrippenmuskeln -> forcierte Brustkorbverengung
-> aktive Verkleinerung des Lungenvolumens
Wie funktioniert die Zwerchfellsaktion?
Einatmen: Zwerchfell senkt sich & Thorax hebt sich
Ausatmen: Zwerchfell hebt sich & Thorax senkt sich
vorwiegend passiv
Atemfrequenz: 14 - 20 / Minute
Was ist ein offener Pneumothorax?
Brustkorbverletzung öffnet Pleuraspalt nach Außen. Auch andere Lunge ist betroffen, da ein Teil der Luft zwischen kollabierter und gesunder Lunge pendelt.
Was ist ein Pneumothorax?
Luft gerät in Pleuraspalt und Lunge fällt in sich zusammen (Eigenelastizität)
Was ist ein geschlossener Pneumothorax?
Riss in Lunge und in vizeraler Pleura (z.B. durch geplatztes Lungenemphysem, rasches Auftauchen, Überdruckbeatmung)
Was ist ein Ventilpneumothorax?
= Druckpneumothorax
Bei jeder Atembewegung wird neue Luft in Pleuraspalt gepumpt, Hautlappen bei Wunde wirkt wie Ventil; Überdruck entsteht, der Herzfüllung behindert (Lebensgefahr).
Was ist Compliance?
Dehnbarkeit / Elastizität der Lunge und des Brustkorbs
Volumenänderung in ml / Druckveränderung in mbar (kPa)
Geringe Compliance führt zu wenig elastischemWiderstand bei Inspiration und schwacher Treibkraft bei Expiration
Steife Lungen bei Patienten mit Lungenfibrose, Lungenödem, Pneumothorax oder Hämothorax
Totale Compliance C(tot)= Compliance des Brustkorbs C(thx) + Compliance der Lunge C(pulm)
Richtwerte: C(pulm) 20 ml/kPa und C(tot) 10 ml/kPa
Was ist das Atemzugvolumen (AZV)?
Tidalvolumen = Volumen eines normalenAtemzugs V(T)
500ml
Ursache für Verringerung = flache Atmung
Schwäche der Atemmuskulatur
Lähmungen (MS, Querschnittlähmung, Vergiftungen)
Obstruktion
Was ist das Inspiratorische Reservevolumen (IRV)?
Volumen, das nach einer normalenEinatmung noch zusätzlicheingeatmet werden kann
ca. 3Liter
Was ist das Expiratorische Reservevolumen (ERV)?
Volumen, das nach einer normalenAusatmung noch zusätzlich ausgeatmet werden kann
ca. 1,3Liter
Was ist das Residualvolumen (RV)?
Volumen, das nach maximalerAusatmung noch in Lunge verbleibt
ca. 1,3Liter
Was ist die Vitalkapazität (VC)?
Lungenvolumen bei einer maximalenAus- und Einatmung
ca. 4,7Liter
Was ist die Totalkapazität (TC oder TLC)?
Luftvolumen, das sich nach maximalerEinatmunginsgesamt in der Lunge befindet
ca. 6 Liter
Was ist ein Totraum??
beschreibt die Teile des Atemsystems, die nicht am pulmonalenGasaustausch beteiligt ist
dient der Fortleitung / Aufbewahrung des Gasgemisches
Was ist der anatomische Totraum?
Volumen der Atemwege von der Nasenhöhle bis hin zu den Bronchioli terminales
Was ist der alveoläre Totraum?
alveolärer Totraum beinhaltet die Anteile der Alveolen, die üblicherweise aufgrund pathologischer Veränderungen nicht mehr am Gasaustausch teilnehmen
Ursache:
mangelnde Durchblutung oder Ventilation
alveoläre Membranschäden
Was ist der funktionelle Totraum?
Summe aus anatomischen und alveolärem Totraum
->beim Gesunden entspricht er in etwa dem anatomischen Totraum
Was ist die Einsekundenkapazität?
= forcierte exspiratorisches Volumen (FEV1)
das Volumen, welches sich bei forcierter, maximalbeschleunigterExpiration innerhalb einer Sekundeausatmen lässt.
beträgt normaleweise 75-85 % der Vitalkapazität
im Rahmen von Lungenfunktionsuntersuchungen erhoben und dort als relative Sekundenkapazität angegeben
fällt FEV1 im Verhältnis zu VC niedriger aus -> Hinweis auf obstruktiveLungenerkrankung
Wie funktioniert die Ventilation der Lunge?
Druckunterschiede sind zum Transport der Luft in und aus der Lunge notwendig
U ( Druckunterschied dP) = R (Widerstand) * I (Gasfluss Flow)
Widerstand hängt ab von:
Länge
Durchmesser
Verzweigungs- und Wandstruktur
Art des Flows (Laminar/ Turbulent)
Widerstand vom Flow abhängig?
90 % des Drucks fällt an den großenBronchien ab
10 % in den Alveolen
da dort die totaleDruchschnittsfläche viel größer ist als in den zentralenAtemwegen
erhöhter Widerstand ist die Folge diverser Erkrankungen
Welche Lungenkrankheiten kann man unterscheiden?
restriktive Störungen: z.B. durch Atemmuskelschäden
obstruktive Störungen: pathologischeVeränderungen
Wie funktioniert der Gasaustausch?
Konzentration des O2 (Partialdruck) in Einatemluft ist höher als im venösenKörperblut
O2 diffundiert (dem Konzentrationsgefälle folgend) durch die dünnen Häute der Alveolen ins Blut und wird von Erythrozytengebunden
O2 - armes Blut, das die Alveolen umspült, ist angereichert mit Kohlendioxid
Konzentration vom gelösten CO2 im Blut ist höher als in Einatemluft (hoher Partialdruck)
Kohlendioxid diffundiert mit dem Konzentrationsgefälle folgend in die Alveolen und wird mit der Ausatmung an die Umwelt abgegeben
Was sind Notfallrespiratoren?
für kurzfristigenEinsatz konzipiert (Rettungsdienst, Transport)
RobustemobileAusführung
Volumengesteuerte Beatmung bei sediertemPatienten
Was sind Intensivrespiratoren?
für längerfristigenEinsatz konzipiert (Intensivstation)
diverse an den individuellenPatienten angepasste Beatmungsmodi
Anschluss an Atemgasnetwerk der Klinik
Besonderer Wert liegt auf der Möglichkeit zur kontrolliertenBeatmungs-Entwöhnung
Was sind Heimrespiratoren?
für langfristigen Einsatz in Wohnungen und Altenheimen konzipiert (Patienten mit chronischen Nervenleiden)
robuste Ausführung mit Batteriebetrieb bedingt mobil
Flaschengasversorgung oder Anreicherungsverfahren
Was sind Tankrespiratoren?
für langfristigen Einsatz konzipiert (Kliniken oder Zuhause)
Eiserne lunge, Unterdruckhebt den Brustkorb und füllt die Lungen
Unterdruck-Beatmung mit der Möglichkeit normal zu sprechen bei der Ausatemphase
Anforderungen an künstliche Beatmungsgeräte?
Atemarbeit des Patienten muss teilweise oder vollständig übernommen werden
Systeme müssen notwendigeAtemgasmenge erkennen und zur Verfügung stellen (Größe des Patienten, Kinder)
TechnischeStörungen müssen erkannt und ein Alarm generiert werden