Empirische Bildungsforschung

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  • empirische Bildungsforschung = Betrachtung des Bildungssystems durch einen empirischen Blickwinkel
  • Empirie: Gewinnung von Wissen durch Erfahrung
  • Bildung: gesamte Erziehung & Sozialisierung
  • Verhältnis empirische Bildungsforschung und Pädagogik:
    • Pädagogik= Lehre der Erziehung
    • Erziehungswissenschaft= Wissenschaft der Erziehung
    --> EWS sagt die Auswirkung der Prozesse vorher & stellt Pädagogen Handlungswissen zur Verfügung
  • Zugänge der Pädagogik:
    • Normative Pädagogik: Zielsetzung der Pädagogik (wozu wird erzogen --> schlägt Ziele für die Erziehung vor)
    • Geisteswissenschaftliche Pädagogik: idiographische Perspektive (Erforschung der besonderen erzieherischen Situation)
    • kritisch rationale/ empirische Pädagogik:
    empirisch: objektive Wirklichkeit
    rational: vernunftbasiert, schlussfolgernd
    kritisch: Aussagen immer revidierbar
  • Fachrichtungen der EWS:
    • allgemeine Pädagogik
    • historische Pädagogik
    • Besondere Pädagogik (Schulpädagogik)
    • speziellere Praxisfelder (Montessoripädagogik)
  • Aufstieg der empirischen Bildungsforschung:
    • Teilnahme Deutschlands an einer neuen Welle von internationalen Schulleistungstest --> erzielten konsequent mittlere Leistungen
    • PISA- Schock um 2000 --> Ausbau der empirischen Bildungsforschung
    • Auftrag des IQB: Bildungsstandards für das deutsche Schulsystem entwickeln
  • Zugänge und Methoden:
    • Untersucht wird Bildungsrealität: tatsächlich vorhandene Bildungssystem in einer Gesellschaft
    • Schwerpunkt auf institutionalisierter Bildung (v.a in Schulen)
    • Fragen:
    Wie verlaufen Bildungsprozesse ab
    Wer erwirbt welche Qualifikation & Kompetenzen
    Wie & Wozu erwirbt man sie
  • Wie geht empirische Bildungsforschung vor?
    • empirisch, weil evidenzbasierten
    • rational, weil schlussfolgernd
    • kritisch weil falsifizier- und/ oder revidierbar
  • Qualitative und quantitative Methoden unterscheiden sich in der Annahme über die Welt, die untersucht wird.
  • Qualitative Methoden untersuchen Realitäten einzelner Gruppen oder Menschen.
  • Quantitative Methoden behaupten, es gebe eine objektive Realität, die für uns alle gilt.
  • Im qualitativen Erkenntnisinteresse geht es um das Worum.
  • Im quantitativen Erkenntnisinteresse geht es um die Frage, wie funktioniert das.
  • Im qualitativen Schlussfolgerns setzt die Forschung auf Induktion, das heißt die Beobachtung besonderer Fälle.
  • Qualitative Schulforschung:
    • Fokus: Interaktion, Kommunikation & Prozesse im Schulalltag
    • Material: Zeugnisse des Schulalltags
    • Anliegen: Menschen & Handlungsmotive in Situationen verstehen
    • Begriff der rekonstruktiven Forschung
    • Induktives und abduktives Schlussfolgern:
    induktiv: Formulierung einer allgemeinen Regel aufgrund Einzelheiten
    abduktiv: Finden einer am nächsten liegenden Erklärung (hat andere Bedeutung)
  • Gütekriterien der qualitativen Schulforschung:
    • Verfahrensdokumentation
    • Regelgeleitetheit
    • Übereinstimmung von Auswertet:innen
  • Methoden der qualitativen Schulforschung:
    • grounded Theory
    • qualitative Inhaltsanalyse
    • objektive Hermeneutik
  • Quantitative Bildungsforschung:
    • Annahme: eine objektive Realität existiert
    • Ausgangspunkt: eine neue Frage
    • Theorie und Hypothese unterscheiden
    Theorie: allgemeingültige Erklärung
    Hypothese: überprüfbare vorläufige Annahme zur Prüfung
    • Rückkopplung von den Ergebnissen zur Ausgangstheorie
  • Methoden der quantitativen Bildungsforschung:
    • experimentelle Ansätze
    • nicht- experimentelle Ansätze (Korrelationen herausfinden)
    Querschnittstudien: Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt ermittelt
    Längsschnittstudie: Selbe Personen werden mehrfach untersucht
  • Qualitative Methoden unterscheiden sich von quantitativen Methoden in Bezug auf die Annahmen über die Welt, das Erkenntnisinteresse, die Art des Schlussfolgerns, die Sicht auf die Studienteilnehmer:innen und die Art der relevanten Informationen.
  • Qualitative Methoden erforschen die Realitäten einzelner Gruppen/Menschen, während quantitative Methoden von einer objektiven Realität ausgehen, die für alle gilt.
  • Qualitative Methoden stellen Fragen nach dem "Worum geht es hier?", während quantitative Methoden Fragen nach dem "Wie funktioniert das?" stellen.
  • Qualitative Forschung basiert auf Induktion, während quantitative Forschung auf Deduktion basiert.
  • Qualitative Studien konzentrieren sich auf bestimmte Personen, während quantitative Studien die Personen in Einzelteile zerlegen.
  • Qualitative Forschung verwendet zusammenhängende Texte als relevante Informationen, während quantitative Forschung einzelne Datenpunkte verwendet.
  • Mixed-Methods-Forschung kombiniert qualitative und quantitative Aspekte.