Pädagogische Psychologie

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  • Pädagogische Psychologie
    umfasst zwei Teilbereiche: die Erziehungspsychologie und die Lehr-Lern-Psychologie ( Bildungspsychologie)
  • Gegenstand und Aufgabe der Pädagogischen Psychologie
    Gegenstand = Erziehung; Aufgabe: Erforschung von Erziehung aus der Perspektive und mit den Mitteln der Psychologie
  • Erziehung in der Pädagogik
    • Definition: Bewusste und beabsichtigte Einflussnahme auf das Handeln von Einzelpersonen oder Gruppen, meist Heranwachsende.
    • Zielgerichtete Einflussnahme: Mit Blick auf ein bestimmtes Ziel.
    • Vielfältige Ziele: Können reflektiert oder unreflektiert sein, auf verschiedenen Allgemeinheitsebenen angesiedelt.
    • Beispiele: Einhalten von Normen wie Nicht-Lügen, Vermittlung von Alphabet, Internalisierung gesellschaftlicher Normen und Werte, Vermittlung von Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben.
  • Erziehung in der Psychologie
    • Fokus auf Handlungs- und Interaktionsaspekt.
    • Definition: Alle Erfahrungsmöglichkeiten innerhalb kultureller Rahmen zur Unterstützung von Lern- und Entwicklungsprozessen.
    • Gestaltung der Erfahrungen: Oft in persönlichen Beziehungen zwischen Erziehern und Zu-Erziehenden.
    • Alternativen zur persönlichen Interaktion: Strukturierung der pädagogischen Situation durch Einzelpersonen, Institutionen oder gesellschaftliche Gruppen, z.B. durch Medien oder soziale Zusammenhänge.
    • Beispiele: Entwicklung von Lehrbüchern und Lehrprogrammen, Jugendzentren
  • Zu den einflussreichsten pädagogischen Erfahrungsräumen zählen die Familie und die Schule
  • Erziehung in der Familie
    grundlegende menschliche Erfahrung, die zwar kulturell gestaltet wird, aber universell auftritt und eine lange Vergangenheit in der Menschheitsgeschichte aufweist. ->geschieht meistens beiläufig und vor dem Hintergrund intuitiver Elterntheorien über die Wirkung der einen oder anderen Erziehungsmaßnahme
  • Erziehung in der Schule
    eine aufgrund gesellschaftlicher Vereinbarung konstituierte und deshalb auch gesellschaftlich kontrollierte Erziehungsinstitution. -> hochgradig bewusst, strukturiert und erfolgt vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Diskussion über die Vor- und Nachteile verschiedener Erziehungsmaßnahmen.
  • Ammensprache
    besondere Form der Sprache, die Eltern in der Kommunikation mit dem kleinen Kind wählen. Sie unterstützt den Spracherwerb und ist z. B. durch die hohe Tonlage, die übertriebene Satzmelodie und Wiederholungen gekennzeichnet (und Diminutive).
  • Erziehungspsychologie
    Teil der Pädagogischen Psychologie, der sich nicht mit Bildungsprozessen (Lehren und Lernen), sondern mit Erziehung im engeren Sinne befasst, etwa mit dem Einfluss elterlicher Erziehungsmaßnahmen auf die Entwicklung des Kindes.
  • Bildungspsychologie
    Teil der Pädagogischen Psychologie, der sich mit der Untersuchung des Lehrens und Lernens befasst.
  • Reformschulbewegung
    Teil ihres Programms war die Forderung nach entwicklungsgemäßem und psychologisch begründetem Unterricht
  • Instruktion
    Anleitung und Wissensvermittlung im Rahmen von Unterricht.
  • neue Instruktionspsychologie - 3 Merkmale:
    • eine Grundlagenwissenschaft, die sich mit den Prozessen des Anleitens und der Vermittlung befasst und keine auf den Unterricht angewandte Allgemeine Psychologie
    • konzentriert sich auf die Erforschung von Vermittlungsprozessen in den einzelnen Unterrichtsfächern
    • konzentriert sich vorwiegend auf Prozesse und weniger auf Produkte des Lehrens und Lernens.
  • Pädagogische Psychologen
    Tätigkeit auf Schulpsychologische Dienste, Beratungsstellen und Forschung/Lehre/ Weiterbildung
  • Aufgaben der Schulpsychologie
    Aufgaben:
    A) Moderation
    B) Intervention
    C) Schulentwicklung
    D) Prävention
    E) Kooperation
    F) Diagnostik
    G) Beratung
    H) Information
    I) Fortbildung
    J) supervision
  • Schulpsychologen besitzen laut BDP über spezifische Kenntnisse
    • das Lernen und Verhalten von Kindern und Jugendlichen
    • die Entwicklungs- und Erziehungsprozesse von Kindern und Jugendlichen
    • die psychologische Krisenintervention im System Schule
    • psychotherapeutische, systemische und lerntherapeutische Verfahren
    • die Unterrichtsdidaktik
    • das Schulsystem im jeweiligen Bundesland
    • die konkreten Schulen vor Ort
    • die psychosoziale Infrastruktur vor Ort
    • den Umgang mit Gruppen und die Gestaltung von Fortbildungsveranstaltungen
  • Gruppensozialisationstheorie
    Auf fassung, dass die Gruppe der Gleichaltrigen (und nicht die Eltern!) den entscheidenden Erziehungseinfluss ausübt.
  • Erziehungsstil
    – Muster von elterlichen Einstellungen, Handlungsweisen und Ausdrucksformen, die die Art der Interaktion der Eltern mit ihrem Kind über eine Vielzahl von Situationen kennzeichnen.
  • Autoritativer Erziehungsstil
    Eltern stellen Anforderungen und verlangen die Einhaltung von Regeln, akzeptieren aber die Kinder als ernst zu nehmende Gesprächspartner
  • Autoritärer Erziehungsstil
    Eltern verlangen strikten Gehorsam, weil es ihnen um psychologische Kontrolle geht. Sie bestrafen massiv und physisch und haben geringes Interesse an den Handlungsabsichten und -motiven der Kinder.
  • Permissiver Erziehungsstil
    Eltern sind wenig lenkend und kontrollierend, stellen wenig Anforderungen und überlassen es dem Kind, sich selbst zu steuern
  • Erziehungspraktiken
    beziehen sich auf spezifische Erziehungsmaßnahmen der Eltern, Erziehungsstile dagegen auf inhaltsunabhängige (d. h. übergreifende) Grundhaltungen.
  • Internalisierung
    Verinnerlichung (sich zu eigen machen) von Normen, Regeln und Werten
  • Induktive Erziehung
    Erziehungsmaßnahmen, mit denen Eltern die Kinder auf die Auswirkungen von Fehlverhalten auf andere Menschen hinweisen.
  • Empathische Schuldgefühle
    Schuldgefühle, die auf der Fähigkeit zum empathischen Mitempfinden beruhen. Sie treten dann auf, wenn eine Person sich als Quelle für die Schädigung oder Verletzung einer anderen Person erlebt, und sind eine Form des Mitfühlens mit dem Anderen
  • Empathiemediationshypothese
    Annahme, dass die Enge des Zusammenhangs zwischen elterlicher Erziehung und prosozialem Handeln durch die Stärke des empathischen Mitempfindens vermittelt wird.
  • Aggression
    Handlung mit der Absicht (Intention), eine andere Person oder Sache zu verletzen oder zu schädigen
  • Aggressivität
    interindividuell unterschiedlich ausgeprägte Neigung, in bestimmten Situationen aggressiv zu handeln. Aggressivität bezeichnet also eine Persönlichkeitseigenschaft (Disposition).
  • Mobbing
    spezielle Form der Aggression, die dadurch charakterisiert ist, dass das Opfer wiederholt und systematisch aggressiven Akten eines oder mehrerer Täter ausgesetzt ist; bei Kindern häufig auch als Bullying bezeichnet.
  • Early-Starter-Modell
    Modellvorstellung, der die Annahme zugrunde liegt, dass die meisten delinquenten, antisozialen Jugendlichen ihre »Karriere« aufgrund negativer familiärer Erfahrungen bereits im Vorschulalter begonnen haben
  • Elternmerkmale
    • das Ausmaß der Zurückweisung des Kindes durch die Eltern, gemessen durch das Ausmaß der Ablehnung der Verhaltensweisen und Eigenschaften des Kindes
    • die Neigung zu intensiver Bestrafung als Reaktion auf Aggressionen des Kindes, gemessen durch die Einschätzung der eigenen Reaktion in verschiedenen vorgestellten Situationen.
  • Kindmerkmale
    • das Ausmaß der Identifikation mit den Eltern, erfasst über die Ähnlichkeit der Selbstbeurteilung in verschiedenen Verhaltensmerkmalen
    • das Ausmaß der Aggressivität, gemessen durch die Einschätzung Gleichaltriger
  • Intelligenzquotient (IQ) einer Testperson
    Quotient aus dem Intelligenzalter (IA) und dem Lebensalter (LA) der Testperson.
  • Intelligenz
    ist die Fähigkeit eines Menschen zur Anpassung an neuartige Bedingungen und zur Lösung neuer Probleme auf der Grundlage vorangehender Erfahrungen im gesellschaftlichen Kontext.
  • Wissen
    stellt einen relativ dauerhaften Inhalt des Gedächtnisses dar, dessen Bedeutung durch soziale Übereinkunft festgelegt ist. Vom Wissen eines bestimmten Menschen ist in der Regel nur die Rede, wenn er Überzeugung von der Gültigkeit dieses Wissens hat.
  • Chunking
    ist der Prozess des Bildens bedeutungstragender Informationseinheiten im Arbeits- oder Kurzzeitgedächtnis, mit dessen Hilfe erklärt werden kann, weshalb Menschen trotz vergleichbarer Gedächtniskapazität unterschiedlich viel erinnern können. Durch Chunking wird Information verdichtet, indem ursprünglich separate Informationseinheiten durch allgemeine Ordnungsprinzipien oder durch das Einbeziehen von Vorwissen rekodiert und zu größeren Informationseinheiten zusammengefasst werden.
  • Wohl definierte Probleme
    Es existieren klare Aufgabenanforderungen, so dass Ziele und Barrieren eindeutig definiert werden können. Solche Probleme finden sich häufig in Gegenstandsbereichen, in denen es klare Regeln, Ziele und Richtlinien gibt.
  • Schlecht definierte Probleme
    : Die Aufgabenanforderungen sind nicht eindeutig, Ziele und Barrieren können nicht eindeutig definiert werden.
  • Komponenten der Selbstregulation
    Komponenten der Selbstregulation
    A) Präaktionale
    B) Aktionale
    C) Postaktionale
  • Unterricht
    kann als langfristig organisierte Abfolge von Lehr- und Lernsituationen verstanden werden, die von ausgebildeten Lehrpersonen absichtsvoll geplant und initiiert werden und die dem Aufbau von Wissen sowie dem Erwerb von Fertigkeiten und Fähigkeiten der Lernenden dienen. Sie finden in der Regel in bestimmten dafür vorgesehenen Institutionen unter regelhaften Bedingungen statt