Der Schimmelreiter

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  • Die Novelle
    eine sich ereignete unerhörte Begebenheit
    Handlungsaufbau
    1. Exposition: stellt Ausgangssituation und den Helden vor
    2. Im Handlungsverlauf entwickelt sich schrittweise eine zentraler Konflikt
    3. zentrale Konflikt spitzt sich im Höhepunkt zu
    4. Dort kommt es zu einer radikalen Wendung der Handlungsrichtung
    5. Lösung des Konflikts: versöhnliches, glückliches Ende oder Untergang Hauptperson
  • 1. Rahmen:
    • Theodor Storm ist der Autor
    • Berichtet über Ereignisse vor einem halben Jahrhundert beim Lesen alter Zeitschriften im Hause seiner Großmutter
  • 2. Rahmen:
    • Erzähler aus der Zeitschrift um das Jahr 1830
    • Reitet entlang eines Deichs in Nordfriesland während starkem Unwetter
    • Begegnet mehrmals einer Männergestalt auf hagerem Schimmel mit fliegendem Mantel
    • Männer im Wirtshaus erzählen ihm von der Deichwache, die besagt, dass es der Unheil verkündende Schimmelreiter war
  • Kern:
    • Schulmeister erzählt die Geschichte
    • Spricht gegen den Aberglauben der Anderen
  • Charakterisierung Hauke Hain:
    kein Interesse an Landwirtschaft
    belesen, Mathe, Technik, Lernfreudig
    Konzentriert
    Stur, befürchtet Deiche, wissbegierig
    Allein, Modellbau, Kreativ, entschlossen
    Ideenfreudig, Interessiert, unzufrieden, von seiner Erkenntnissen überzeugt, Mut, fleißig
  • Charakterisierung alten Deichgraf Tede Volkerts:
    dumm wie eine Saatgans, gläubig
    nur Deichgraf wegen Vater, nachgiebig
    Reich
    stark, schlagflüssig, geistig eingeschränkt, träge
    isst gerne fettes, verfressen
    stolz auf Tochter
  • Haukes Plan:
    Ziel: Bau eines neuen Deiches, mit neuem Profil, um einen neuen Koog von etwa 1000 Demat zu gewinnen
    Probleme: Widerstand der gemeinde Bewohner überwinden
    Aberglaube verdrängen und durch technischen Sachverstand ersetzen
    Geld aufbringen, Kosten planen, Genehmigung
    lange, harte Arbeit
  • Zusammenfassende Interpretation
    Die Novelle zeigt den aktiven Menschen als dem sich behauptenden und bewährenden im Kampfe mit dem Schicksal. Hauke Haien besteht nicht nur die Anforderungen des Schicksals, welches ohne sein Zutun auf ihn zu kommt, sondern er fordert es heraus, indem er überall "angreift".
  • Sein Kampf ist dreifacher Art:
    1 Der Kampf gegen die Natur (verkörpert in der wilden Kraft des Meeres)
    -hier liegt der Ansatz seines Willens
    -von dieser Stelle nimmt sein Schicksalsweg seinen Anfang
    -durch diese Kraft kommt er schließlich um
  • 2 Konflikt mit der menschlichen Gemeinschaft
    -tragischer Gegensatz:
    a)erschafft das Werk für die Gemeinschaft und kann es nur mit ihr schaffen.
    b)er muss dadurch das Grundgesetz ihrer Ordnung verletzen.
    Indem er das Wagnis des Neuen beginnt, muss er
    1)Notwendige alte Rechte schmälern,
    2)Überlieferte Gewohnheiten stören, sowie
    3)Gleichgewicht der Kräfte verschieben
  • -Der Anstoß liegt aber nicht in dem, was er tut, sondern vor allem in dem, was er ist.
    -durch seine Tat und Haltung hebt er sich aus der Gemeinschaft heraus und setzt sich in dauerhaften Widerspruch zu ihr.
    So sehr in die Gemeinschaft braucht, so wenig kann sie ihn auf Dauer ertragen,
    weil er schon alleine durch sein Dasein das Gefüge ihrer Ordnung bedroht.
    =Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft
    =Prozess, der die Möglichkeit tragischen Scheiterns in sich birgt.
  • 3 Kampf mit dem Schicksal
    dieses Schicksal tritt ihm als unbegreifliche Fügung entgegen:
    -als Krankheit Elkes
    -als Schwachsinn Wienkes
    -als eigene Krankheiten, die seinen Willen schwächt
    Aus dem Schicksalsbereich kommt der entscheidende Schlag gegen ihn, der ihn vernichtend trifft.
    Nicht die Gewalt von Sturm und Meer, nicht der Widerstand der Menschen zerbricht ihn, sondern der Tod von Frau und Kind.
  • Schuldfrage: Hat Hauke Haien Schuld auf sich geladen?
    Hat Hauke, indem er den Durchstich des neuen Deiches verhinderte, den alten Deich und die dahinterliegenden Köge gefährtet?
    Einer der Arbeiter: "Eure Schuld, Deichgraf!... Eure Schuld! Nehmt's mit vor Gottes Thron!" Was könnte mit diesem Vorwurf gemeint sein?
  • -Haukes Entscheidung, den Durchstich des neuen Deiches nicht zu zulassen
    -den Verstoß gegen das uralte Gesetz, dass etwas lebendiges verdämmt werden müsse
    -das Hauke den Deichbau überhaupt unternommen hat
  • Hauke selbst sieht die Schuld in der ungenügenden Deichreparatur, die sich widerum aus seiner Schwäche gegen den Widerstand der Gemeinschaft nach seiner Krankheit erklärt und er ruft:" Herr Gott, ja ich bekenn' es... ich habe meines Amtes schlecht gewartet!"