Raum- und Umweltplanung

Cards (69)

  • Warum Raum- und Umweltplanung? 1/3
    Grundsätzliche Feststellungen: -> Menschliche Aktivitäten/Daseinsgrundfunktionen beanspruchen Flächen und haben Wirkungen auf die Umwelt. Umgekehrt wirkt die Umwelt auf den Menschen. -> Fläche und Umweltressourcen sind begrenzt. -> Die Summe der Bedürfnisse ist in der Regel größer als die verfügbaren Ressourcen. Daraus folgt: Konkurrenz um Flächen und um Ressourcen!
  • Warum Raum und Umweltplanung? 2/3
    -> Die Summe der Einzelbedürfnisse entspricht nicht immer den Bedürfnissen einer Gesellschaft. -> Einige Bedürfnisse kann man in monetären Einheiten ausdrücken und auf Märkten handeln. Markt regelt die Befriedigung der Bedürfnisse. -> Bei Bedürfnissen, die nicht in monetären Einheiten ausgedrückt werden können oder wenn die Märkte nicht funktionieren, müssen gesellschaftliche (politische) Entscheidungen Marktentscheidungen ersetzten, d.h. Konflikte verringern.
  • Warum Raum- und Umweltplanung? 3/3
    -> Raum- und Umweltplanung hat immer auch mit der Verringerung oder Lösung von Konflikten und dem Ausgleich von Interessen zu tun. -> Aufgabe der Raum- und Umweltplanung ist die Vorbereitung von standort- und flächenbezogenen gesellschaftlichen Entscheidungen und der Beeinflussung von individuellen Entscheidungen.
  • Ausgewählte Handlungsfelder der Raum- und Umweltplanung?
    -> Natürliche Lebensgrundlagen -> Wirtschaft / Versorgung -> Verkehr / Erreichbarkeit -> Bevölkerungsverteilung
  • Was ist Raumplanung/ Was ist Umweltplanung?
    Vorläufige Definition I: -> Raumplanung ist die vorwegnehmende Koordination von raumwirksamen Handlungsbeiträge und deren Steuerung über längere Zeit. Als Oberbegriff umfasst die Raumplanung alle räumlichen Planungen der öffentlichen Hand auf allen Staatsebenen und in allen raumrelevanten Sachgebieten (Verkehr, Umwelt, Wirtschaft usw.) (Lendi, 1983) -> Räumliche Gesamtplanung
  • Was ist Raumplanung/ Was ist Umweltplanung?
    Vorläufige Definition II: -> Raumplanung: planerische Maßnahme zur Sicherung, Ordnung und Entwicklung von Raumnutzungen und Raumfunktionen -> Raumordnung: überörtliche Raumplanung und Abstimmung von Maßnahmen.
  • Was ist Raumplanung/ Was ist Umweltplanung?
    Vorläufige Definition III: -> Umweltplanung: Maßnahmen, die die Sicherung oder Entwicklung eines gewünschten Zustand der Umwelt zum Ziel haben.
  • Komponenten der Raumstrukturentwicklung?
    Bild
  • Demografische Aspekte der räumlichen Entwicklung in Deutschland?
    Bedeutung demografischer Informationen für die RaumplanungGrundlagenAnmerkungen zu BevölkerungsprognosenÜberblick über demografische PhänomenePerspektiven der BevölkerungsentwicklungKonsequenzen für räumliche Planungen
  • David Foot, University of Toronto?
    Demography explains two-thirds of everything
  • Demografische Entwicklung und ihre Wechselwirkung?
    • natürliche Umwelt: Umweltressourcen, Umweltbelastungen, Irreversible Schäden (Klima, Artensterben)
    • Wirtschaft: Spar- und Investitionsintensität, Kapitalintensität, Produktivität/ Pro-Kopf-Einkommen/ Sozialprodukt
    • Gesellschaft: Kultur- und Wertesystem, Infrastruktursystem, Soziale Sicherungssysteme, Verwaltungs- und Rechtssystem
    • Bevölkerung: Bevölkerungszahl und -struktur, Fertilität, Mortalität, Migration


    Bild
  • Demografische Phänomene und Raum
    Wechselseitige Beziehungen zwischen Bevölkerungsveränderung und Raumentwicklung, Bevölkerung bildet die Basis für regionale Standortqualitäten und beeinflusst wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Entwicklung, Bevölkerungsprobleme entstehen unter anderem aus der Eigendynamik von demografischen Prozessen, Demografische Verhaltensweisen sind häufig raumspezifisch, Demografische Prozesse sind auch eine Reaktion auf regionale Lebens- und Arbeitsbedingungen
  • Bedeutung demografischer Informationen für die Raumplanung I
    Messung und Beschreibung von Entwicklungssituationen und Grundlagen für die Festlegung von Zielen und Maßnahmen/ Programmen (Bevölkerung als Bezugsgröße), Grundlagen für die Dimensionierung von Einrichtungen der Infrastruktur, Abschätzung von Entwicklungspotentialen
  • Bedeutung demografischer Informationen für die Raumplanung II
    Zielvorstellungen der Raumordnung sind fast immer personenbezogen z.B.: Versorgungsziele: öffentliche Einrichtungen, z.B. Schulplätze je 1000 Schüler; Beschäftigungs-/ Einkommensziele: Pro-Kopf-Einkommen, Erwerbsbeteiligung; Zugänglichkeitsziele: Erreichbarkeit von Einrichtungen für Bewohner eines Ortes; Umweltqualitätsziele: Freiraum je Einwohner
  • Anmerkungen zu Bevölkerungsprognosen
    (Raum-) Planung ist zukunftsbezogen: daher Notwendigkeit von Bevölkerungsvorausrechnungen/ (-prognosen), Notwendigkeit der Differenzierung der Bevölkerungsangaben aufgrund der unterschiedlichen Arten der Nachfrage: allgemeine Nachfrage, spezifische Nachfrage, Größe der räumlichen Betrachtungsebene (Einzugsbereich von Einrichtungen)
  • Demografische Grundgleichung
    P: Bevölkerung, B: geborene, D: Gestorbene, t: Zeitindex, I: Zuwanderer, O: Abwanderer
  • Grundlagen:
    Die Veränderung der Bevölkerungszahl lässt keine Rückschlüsse auf die Bevölkerungsprozesse zu.
    8 typische demografische Situationen der Veränderung
  • Graphische Darstellung des Bevölkerungsaufbaus
    Bevölkerungspyramide (Bsp. Alterspyramide)
  • Mittel zur Beschreibung der natürlichen Bevölkerungsentwicklung
    Rohe Geburtsziffer (crude birth rate): (CBR)t=(Bt/Pt strich)*1000
    Zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer (total fertility rate) = Summe der altersspezifischen Fruchtbarkeitsziffern: (TFR)t = Summe von x=15 bis 49 (Bx,t/Px,t^f strich)
    B: geborene
    P Strich: Mittlere Bevölkerung
    f: weiblich
    x: Alter der Mutter
    t: Jahr
  • Phasen des ersten demografischen Übergangs
    1841-1870: Vortransformationsphase, 1871-1901: Frühtransformationsphase, 1902-1945: Transformationsphase, 1946-2009: Posttransformationsphase, 2010-2050: Phase schneller Alterung
  • Das allgemeine Schema des Ersten Demographischen Übergangs
    Bild
  • Überblick über demografische Phänomene
    Einwohnerdichte (Gemeinden), Einwohner je km²
  • Überblick über demografische Phänomene
    Anteil der älteren Bevölkerung, Anteil der Einwohner 65 Jahre und älter an den Einwohnern in %
  • Bild?
    Binnenwanderung: Zu- und Fortzüge innerhalb Deutschlands
  • Bild?
    Außenwanderung: Zu- und Fortzüge über die Grenzen Deutschlands
  • Perspektiven der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland
    Veränderte Dynamik des Bevölkerungswachstums (weniger?), Veränderung der Altersstruktur (älter), wachsende Internationalisierung durch Zuwanderung aus dem Ausland (bunter)
  • Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung bis 2060
    Variante 11, Bevölkerungsmaximum; Variante 3, moderate Entwicklung bei hohem Wanderungssaldo; Variante 2, moderate Entwicklung bei mittlerem Wanderungssaldo; Variante 1, moderate Entwicklung bei niedrigem Wanderungssaldo; Variante 10, Bevölkerungsminimum
  • Konsequenzen des demografischen Wandels für die räumliche Planung I
    Besondere Herausforderungen durch:
    • Nebeneinander von Räumen mit wachsender und schrumpfender Bevölkerung
    • Anpassung der öffentlichen Daseinsvorsorge an alternde und (schrumpfende) Bevölkerung: Teilweise Nachfragerückgang (Infrastruktur, Versorgung, Wohnen, Verkehr), teilweise Nachfragezunahme (Infrastruktur, Versorgung, Wohnen, Verkehr)
    • Anpassung der öffentlichen Daseinsvorsorge an sich ändernde Lebensformen
  • Konsequenzen des demografischen Wandels für die räumliche Planung II

    • Wirkungen auf Wohnungsmarkt und Mobilität
    • Wirkungen auf die Umwelt
    • Rückgang des Erwerbspersonenpotential
    • Integration der Zuwanderer
  • Erfassung der Flächennutzung
    Flächenverbrauch/ Neuinanspruchnahme von Flächen: Umwandung von unbebauten Flächen in bebaute Flächen,
    Erfassung der Flächennutzung: Flächennutzungserhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung (FEtN, amtliche Statistick),
    Sonstige Datenquellen (CORINE Land Cover, ATKIS)
  • Flächennutzungserhebung (FEtN)
    Liegenschaftskataster
  • Flächennutzungserhebung-Hauptkategorien der Nutzung
    Bild
  • Flächennutzung in Deutschland
    Fläche für Siedlungs- und Verkehr (FSuV) (bis 2016 Siedlungs- und Verkehrsflächen SuV) ist die entscheidende Kenngröße zur Quantifizierung des Flächenverbrauchs: -Siedlungsflächen (Nutzungsart 10000) -Verkehrsflächen (Nutzungsart 20000)
    Siedlungs- und Verkehrsfläche (aktuell) = FSuV abzüglich Halden und Bergbauflächen
    Fläche für Siedlung- und Verkehr ist nicht gleichzusetzten mit versiegelten Flächen
  • Flächenversiegelung von Siedlungs- und Verkehrsflächen
    Versiegelungsgrade von Flächennutzungsarten in Abhängigkeit des Verdichtungsgrades von Räumen
  • Kritik an Datenqualität der Flächennutzugserhebung
    Keine Zuordnungsmöglichkeiten von Flächenwanderungen
    versiegelte und unversiegelte Flächen
    Zeitverzüge
    Unschärfen bei Interpretation von Zuordnungsregeln
  • Flächennutzung in Deutschland in %
    FSuV: ca. 14,5 % der Gesamtfläche von Deutschland (2021)
    Landwirtschaftsfläche: ca. 50,5 %
    Wald: ca. 30 %
    Wasserflächen: ca. 2 %
    Sonstige: ca. 3 %
    Zunahme der Suv/FSuV je Einwohner: -1950 ca. 350 m²/Einwohner -1997 ca. 500 m²/Einwohner - 2021 ca. 605 m²/Einwohner
    Durchschnittliche tägliche Umwandlung in SuV 58 ha/d (2021)
  • Veränderung der täglichen Flächeninanspruchnahme
    Bild
  • Veränderung der SuV, Bevölkerung und Erwerbstätigen 1992 bis 2021 in Deutschland
    Bild
  • Tägliche Veränderung der Bodennutzung in Deutschland (in ha)
    Bild
  • Siedlungs- und Verkehrsflächen in Baden-Württemberg 2022 Anteile in %
    Bodenfläche insgesamt (3.574.785 ha): Landwirtschaft 45 %, Wald 38 %, Siedlungs- und Verkehrsflächen 15 %, Rest 2 %
    Siedlungs- und Verkehrsflächen (529.627 ha): Verkehr 38 %, Wohnbaufläche 30 %, Industrie- und Gewerbefläche 14 %, Fläche gemischter Nutzung 7 %, Sport- Freizeit- und Erholungsfläche 7 %, sonstige Siedlungs- und Verkehrsfläche 4 %