Giddens zusammenfassung

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  • Die Soziologie ist die systematische Untersuchung menschlicher Gesellschaften, mit besonderer Betonung der Besonderheiten der modernen industrialisierten Systeme
  • Die Soziologie erfordert die Fähigkeit, fantasievoll zu denken und sich von vorgeformten Ideen über das soziale Leben zu distanzieren
  • Die Soziologie entstand als Versuch, die weitreichenden Veränderungsprozesse der letzten zwei oder drei Jahrhunderte zu verstehen
  • Die Soziologie bezieht sich nicht nur auf gesamtgesellschaftliche Veränderungen, sondern auch auf die intimsten und persönlichsten Merkmale des Lebens der Menschen
  • Begründer der soziologischen Disziplin: Auguste Comte, Karl Marx, Émile Durkheim und Max Weber
  • Die wichtigsten theoretischen Zugänge in der Soziologie sind der Funktionalismus, die Konfliktperspektive und der symbolische Interaktionismus
  • Die Soziologie kann einen Beitrag zur Sozialkritik und zur praktischen Sozialreform leisten, indem sie ein vertieftes Verständnis einer gegebenen Konstellation sozialer Umstände ermöglicht, um diese besser zu kontrollieren
  • Die Soziologie ermöglicht es auch, unsere kulturelle Sensibilität zu verfeinern und der Politik zu gestatten, auf fundiertere Weise zu handeln
  • Die Soziologie ermöglicht ein vertieftes Verständnis sozialer Umstände, um diese besser zu kontrollieren
  • Die Soziologie verfeinert unsere kulturelle Sensibilität und ermöglicht es der Politik, auf einem Bewusstsein von der Verschiedenheit kultureller Werte aufzubauen
  • Durch die Soziologie können die Konsequenzen bestimmter politischer Strategien analysiert werden
  • Die Soziologie liefert auch Selbstaufklärung und verbessert die Möglichkeiten, die Bedingungen des eigenen Lebens zu verändern
  • Arbeitsteilung: Zerlegung eines Produktionssystems in spezialisierte Einzelaufgaben oder Berufe, die zur wirtschaftlichen Verflechtung führt
  • In allen Gesellschaften gibt es rudimentäre Formen der Arbeitsteilung, vor allem zwischen den Tätigkeiten der Männer und Frauen
  • Mit der Industrialisierung wurde die Arbeitsteilung wesentlich komplexer
  • Funktionalismus: soziale Ereignisse werden am besten unter Bezug auf die von ihnen geleistete Funktion erklärt
  • Gesellschaft ist für den Funktionalismus ein komplexes soziales System, dessen Teile miteinander verbunden sind und aufeinander angewiesen sind
  • Gefühlsarbeit: Arbeit, bei der man seine eigenen Gefühle so manipulieren muss, dass ein öffentlich vorzeigbarer Gesichts- und Körpereinsatz gezeigt wird
  • Industrielle Revolution: Gesamtheit sozialer und wirtschaftlicher Veränderungen, die mit dem erstmaligen Auftreten industrieller Produktionsformen verbunden waren
  • Kapitalismus: Wirtschaftssystem, das auf Marktaustausch beruht
  • Der Ausdruck „Kapital“ bezieht sich auf Aktivposten wie Geld, Eigentum an Boden oder Maschinen, die verwendet werden können, um Waren herzustellen oder in der Hoffnung investiert werden, Profit zu erzielen
  • Fast alle industriellen Gesellschaften basieren auf dem Kapitalismus
  • Der Ausdruck „Kapital“ bezieht sich auf einen Aktivposten wie Geld, Eigentum an Boden oder Maschinen, der verwendet werden kann, um Waren herzustellen oder auf Märkten in der Hoffnung investiert wird, Profit zu erzielen
  • Fast alle industriellen Gesellschaften sind heute kapitalistisch orientiert, mit einem Wirtschaftssystem, das auf freiem Unternehmertum und wirtschaftlicher Konkurrenz basiert
  • Der Kommunismus ist ein Bündel von politischen Ideen, das mit Marx assoziiert wird und vor allem von Lenin weiterentwickelt wurde; es war bis 1990 in der Sowjetunion und in Osteuropa institutionalisiert und ist es heute noch in China
  • Konflikttheorien sind theoretische Zugänge, die Spannungen, Machtunterschiede und Interessensgegensätze in der Gesellschaft hervorheben, wobei die Beschränktheit der Ressourcen und die Rivalitäten zwischen Gruppen zu Auseinandersetzungen über die Kontrolle und Verteilung der Ressourcen führen
  • Die Makrosoziologie befasst sich mit der Untersuchung von Großgruppen, Organisationen oder sozialen Systemen
  • Der Marxismus ist eine Sammelbezeichnung für alle Theoretiker, die sich in ihrem Werk auf Marx beziehen und dessen Ideen weiterentwickelt haben
  • Die materialistische Geschichtsauffassung, von Marx entwickelt, besagt, dass die „materiellen“ oder wirtschaftlichen Faktoren bei der Formung des historischen Wandels die Hauptrolle spielen
  • Die Mikrosoziologie befasst sich mit der Untersuchung des menschlichen Verhaltens in der Interaktion von Angesicht zu Angesicht (Face-to-face-Interaktion)
  • Der moralische Konsens bezeichnet die Übereinstimmung zwischen den Mitgliedern einer Gruppe, Gemeinschaft oder Gesellschaft hinsichtlich grundlegender sozialer Werte
  • Die nicht-beabsichtigte Konsequenz ist eine (Neben-)Folge des sozialen Handelns, die zu anderen Zwecken gesetzt wurde, wobei viele Merkmale sozialer Aktivität von den Teilnehmern nicht beabsichtigt sind
  • Pfadabhängigkeit ist ein Konzept, das besagt, dass Entscheidungen und Entwicklungen von vergangenen Ereignissen und Entscheidungen abhängig sind
  • Begriffe und Konzepte:
    • Nicht-beabsichtigte Konsequenzen des sozialen Handelns
    • Pfadabhängigkeit: Entscheidungen an Kreuzungspunkten sind instabil, während folgende Wege stabil, aber auch alternativlos sind
    • Positivismus: Fokus auf das empirisch Gegebene in der wissenschaftlichen Arbeit, ohne Spekulationen und Interpretationen
    • Proletariat: Arbeitnehmerklasse, die im Kapitalismus von der herrschenden Klasse ausgebeutet wird und sich laut Marx in einer Revolution befreien soll
    • Rationalisierung: Prozess, durch den präzise Kalkulation und Organisation die soziale Welt dominieren
    • Relative Deprivation: Gefühl, zu kurz gekommen zu sein, durch Vergleich mit einer Bezugsgruppe
    • Soziale Struktur: Muster der Interaktion zwischen Individuen oder Gruppen, strukturiertes soziales Leben
  • Emile Durkheim:
    • Verwendet den Begriff "soziale Tatsache" für Faktoren, die das soziale Handeln, Denken und Fühlen des Einzelnen mit zwingender Gewalt bestimmen
    • Kollektive Vorstellungen wie Sitten, Bräuche, Normen, Recht und Moral führen ein Eigenleben unabhängig vom Individuum und integrieren den Einzelnen in die Gesellschaft
    • Diese kollektiven Vorstellungen sind der spezifische Untersuchungsgegenstand der Soziologie
  • Sozialer Mechanismus:
    • Ein hypothetischer Zusammenhang, der allgemeiner als eine bloße Beschreibung und konkreter als eine Theorie sein will
    • Zentral ist das Auftreten einer Ursache, die einen möglichst genau umschriebenen Effekt hervorruft
    • Beispiel: eine sich selbst erfüllende Prognose (self-fulfilling prophecy), bei der eine anfänglich falsche Situationsdefinition zu realen Folgen führt
  • Soziologie:
    • Untersuchung menschlicher Gruppen und Gesellschaften mit besonderer Betonung der Analyse der industrialisierten Welt
    • Ein Zweig der Sozialwissenschaften, zu denen auch Ethnologie, Ökonomie, Politikwissenschaft und Sozialgeografie zählen
    • Trennlinien zwischen den verschiedenen Disziplinen sind nicht sehr scharf, und ihnen allen sind bestimmte Interessen, Begriffe und Methoden gemeinsam
  • Soziologische Denkweise:
    • Anwendung kreativen Denkens auf die Formulierung und Beantwortung soziologischer Fragen
    • Entwicklung soziologischer Fantasie erfordert, sich von den vertrauten Routinen des Alltagslebens "fortzudenken"
  • Strukturierung:
    • Die wechselseitige Beeinflussung unseres individuellen Handelns, das die soziale Welt hervorbringt, die wiederum unser individuelles Handeln bestimmt
  • Symbol:
    • Ein Gegenstand, der verwendet wird, um für einen anderen zu stehen oder ihn zu repräsentieren, wie im Falle einer Flagge, die eine Nation symbolisiert